Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung kommt nach Rummelsberg
Ambulantes Versorgungszentrum geht im März an den Start –Interdisziplinäres Team um Dr. Frank KerlingRummelsberg
REGION - Der Bezirk Mittelfranken bekommt ab 5. März 2018 sein erstes Medizinisches Behandlungszentrum für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schwerer Mehrfachbehinderung (MZEB) – und zwar am Krankenhaus Rummelsberg. Unter der Leitung von Dr. Frank Kerling entsteht hier ein ambulantes Versorgungszentrum für Menschen, die aufgrund der Art, Schwere und Komplexität ihrer Behinderung von niedergelassenen Haus- bzw. Fachärzten nicht ausreichend versorgt werden können.
„Die medizinisch-therapeutische Versorgung und Behandlung von Menschen mit Behinderung hat in Rummelsberg eine lange Tradition. Wir sind sehr froh, dass wir diese Tradition nun auch im Erwachsenen-Bereich fortführen können und ein zentrale Anlaufstelle in Mittelfranken geschaffen wurde“, so Geschäftsführer Frank Stauch.„Mit dem Erreichen der Volljährigkeit entstand bisher eine Versorgungslücke bei Patienten mit geistiger oder mehrfacher Behinderung“, erklärt PD Dr. Martin Winterholler, Chefarzt der Klinik für Neurologie. „Mit dem §119c SGB V wurde eine gesetzliche Grundlage für die Errichtung von MZEBs geschaffen, die nun überall in Deutschland entstehen. Wir sind hoch erfreut, dass hier in Rummelsberg ein solches Versorgungszentrum entsteht. An einem Ort, an dem bereits Menschen mit Behinderung leben, die spezielle medizinische Versorgung benötigen.“ Der bisherige leitende Oberarzt der Klinik für Neurologie, Dr. Frank Kerling, wird Leiter des ambulanten Zentrums. Dieses entsteht im dritten Stock des Wichernhauses am Krankenhaus Rummelsberg.
Rummelsberg,
Eigentliche Behandlung erfolgt im wohnortnahen Bereich
„In unserem interdisziplinäres Team arbeiten Fachärzte verschiedener Fachgebiete und Therapeuten eng zusammen, die langjährige Erfahrung mit Menschen mit Behinderung haben“, weiß Kerling, der in Abstimmung mit Angehörigen, Betreuern und niedergelassenen Ärzten notwendige Untersuchungen durchführt, einen Therapieplan erstellt und eine optimale Heil- und Hilfsmittelversorung gewährleistet. Sein Behandlungszentrum greift auf Experten aus Neurologie, Orthopädie, Innere Medizin, Psychologie, Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie, Krankenpflege und Sozialdienst zurück. „Die eigentliche Behandlung erfolgt dann im wohnortnahen Bereich“, erklärt Kerling.
Als Zugangsvoraussetzung für eine Untersuchung im MZEB Rummelsberg gelten ein Schwerbehindertenausweis ab GdB 80 und ein Merkzeichen G, AG, H, BI, GI oder TBL sowie eine Diagnose wie Zerebralparese, Intelligenzminderung, Entwicklungsstörungen, angeborene Fehlbildungen, Persönlichkeits- oder Verhaltensstörungen aufgrund einer Krankheit des Gehirns. Dr. Kerling beschreibt das Leistungsangebot des MZEBs Rummelsberg wie folgt: „Unklare und komplexe Erkrankungen sowie Verhaltensstörungen und Schmerzen werden bei uns abgeklärt. Hinzu kommt die Diagnostik und Therapie von Schluckstörungen sowie Diagnostik bei speziellen Syndromen mit Therapieempfehlungen und -überwachung. Weitere Schwerpunkte sind schwer behandelbare Epilepsien und die Therapie von Spastik sowie die Betreuung von Menschen mit Muskelerkrankungen und Störungen der Atmung. Abgerundet wird unser Leistungsangebot mit der Beratung und Versorgung von Heil- und Hilfsmitteln“, so Kerling, der auch spezielle Angebote wie Sonographie, Laboruntersuchungen oder Botoxsprechstunden anbietet. Termine für das MZEB Rummelsberg können über das zentrale Belegungsmanagement am Krankenhaus Rummelsberg unter 09128/5042303 vereinbart werden. Danach wird Interessenten ein Fragebogen zugeschickt mit der Bitte, diesen im Vorfeld der Erstuntersuchung auszufüllen. „Als Versorgungszentrum möchten wir in erster Linie Menschen mit Behinderung unterstützen, möglichst gesund zu bleiben. Denn Gesundheit ist eine wesentliche Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben“, so Kerling.
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