Was ist Halloween und warum feiern wir es?!
Papa, was ist Halloween und warum feiern wir es?! So, oder zumindest so ähnlich taucht in den nächsten Tagen und Wochen diese Frage sicher in vielen Familien auf. Aber was ist Halloween nun eigentlich wirklich bzw. woher kommt es? Kommt es wirklich aus Amerika, oder hat es doch eine ganz andere Herkunft? Hat es einen kirchlichen oder heidnischen Ursprung oder ist es doch nur eine andere Art Erntedank zu feiern? Warum höhlt man Kürbisse aus und stellt eine Kerze hinein?
Fragen über Fragen und auf einmal merken wir, nicht nur unsere Kinder wissen es nicht – auch wir wissen es oft nicht genau bzw. sind uns doch nicht so sicher, was es mit Halloween wirklich auf sich hat.
Da auch ich mich nicht in der Lage sah, diese Fragen meiner Kindern wirklich ausführlich und genau zu beantworten, habe ich mich hingesetzt und versucht, die Fragen zu Halloween mit Hilfe des Internets einigermaßen zu klären und zu beantworten.
Der Name „Halloween“ leitet sich aus dem englischen „All Hallows’ Eve“ ab, das den Abend vor Allerheiligen bezeichnet.
Der Bezug von Halloween zu den Toten und der damit verbundenen schaurigen Kostümierung ergibt sich aus Allerheiligen (01.11.) und Allerseelen (02.11) und dem damit verbunden Gedenken an die Verstorbenen der Katholiken – scheint also so, als ob es einen christlichen Ursprung hat.
Doch da finde ich schon die nächste These zum Ursprung von Halloween, dieses Mal soll der Ursprung in der keltischen Tradition liegen.
Der Religionsethnologe Sir James Frazer beschreibt Halloween als „altes heidnisches Totenfest mit einer dünnen christlichen Hülle“, bei dem es sich neben der Walpurgisnacht (01.05.) um das zweite wichtige Fest der Kelten handeln soll.
Die Encyclopædia Britannica leite es ebenfalls aus dem keltischen her, denn die Kelten sollen zu diesem Zeitpunkt das Ende des Sommers gefeiert haben. Da zu dieser Zeit auch das Vieh in ihre Ställe zurückgekehrte, glaubte man auch, dass die Seelen der Toten heimkehren.
Das Fest soll mit Freudenfeuern und teilweise auch mit Verkleidung die zur Vertreibung der „bösen Geister“ diente, gefeiert worden sein.
Andere Quellen nehmen als Anlass dafür den Beginn des keltischen Kalenders (1. November), den die Kelten mit einem großen Totenfest begannen.
Wieder eine weitere Annahme für den Ursprung war auch der Totengott Samhain, mit dem Fest der Toten und der Anderswelt. Dieser Ansatz wird mittlerweile aber wissenschaftlich nicht mehr vertreten, da ein angeblicher Totengott Samhain historisch nicht nachweisbar ist.
Aufgrund der verschiedenen christlichen und heidnischen Riten/Traditionen und den damit verbunden verschieden Ansätzen über den Ursprung von Halloween, ist es heute nicht mehr eindeutig zu klären, wo der wirkliche Ursprung zu dem Fest liegt – für mich ist der Ursprung somit ein wenig von allem.
Die Verbreitung von Halloween lässt sich dagegen schon eindeutiger klären.
Ursprünglich wurde das Fest auf den britischen Inseln – vornehmlich in den katholisch gebliebenen Gebieten in Irland gefeiert. Die anglikanische Kirche dagegen feierte an dem Tag vor Allerheiligen den Reformationstag.
Durch die vielen irischen Auswanderer im 19. Jahrhundert kam das Brauchtum von Halloween in die Vereinigten Staaten und Kanada, wo es sich sehr schnell verbreitete und zu einem wichtigen Fest entwickelte.
Der Brauch, Kürbisse aufzustellen stammt allerdings aus den Vereinigten Staaten, da diese dort in großen Mengen zur Verfügung stehen - ursprünglich wurden in Irland beleuchtete Rüben als Laterne verwendet.
Aber wie kommt es dazu, dass man Kürbisse bzw. Rüben aufstellt?
Der Sage nach, soll in Irland ein Bösewicht Namens „Jack Oldfield“ gelebt haben, der den Teufel mit einer List gefangen genommen haben soll.
Diesen soll er nur unter der Bedingung wieder frei gelassen haben, wenn er ihn niemals holen würde.
Nach dem Tod von Jack Oldfield, kam er aufgrund seiner bösen Taten nicht in dem Himmel und aufgrund des Betrugs am Teufel, dass er ihn nicht holen dürfe, auch nicht in die Hölle.
Er wandelte somit im Dunkel zwischen Himmel und Hölle, bis sich der Teufel doch erbarmte und ihm zumindest ein Stück glühender Kohle in einer ausgehölten Rübe gab, damit er ein wenig Licht im Dunkel hatte. Diese Rübe wird seit dem als Jack O’Lantern bezeichnet.
Die Fratzen schnitt man später in die Kürbisse, um böse Geister von seinem Haus und Hof fern zu halten, worin auch der Ursprung für die Verkleidung liegt.
Heute hat das Fest in den USA seinen eigenen Charakter und hat seinen Weg in den 90er Jahren über Frankreich auch nach Europa gefunden, wo es sich von Jahr zu Jahr einer immer größeren Beliebtheit erfreut.
Kritiker befürchten aber, dass das Halloween Fest unsere traditionellen Feiertage wie Reformationstag/Allerheiligen/Allerseelen und Bräuche, wie das Martinisingen (10./11.11.) immer mehr in den Hintergrund drängt bzw. gänzlich verdrängt.
Ferner sehe sie auch in der immer mehr werdenden Kommerzialisierung nur eine weitere Einnahmequelle für die Wirtschaft.
Ich hoffe, ich konnte mit meiner kleinen Recherche ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Christian Naruisch
Autor:Christian Naruisch (Woody der Playmo-Fotograf) aus Nürnberg |
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