Franken erneut Opfer von fiesen Trickbetrügern
Bitte nicht mehr auf üble Maschen hereinfallen – bei Verdacht lieber sofort die Polizei informieren
NÜRNBERG - Kürzlich erhielten erneut Bürger aus Nürnberg, Fürth und Erlangen Anrufe von so genannten ,,Schockanrufern“ und ,,Enkeltrickbetrügern“. Hierbei entstand Schaden in Höhe von annähernd 30.000 Euro. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei Erlangen erhielten mehrere Bürger Anrufe von Russisch sprechenden Personen.
Diese teilten mit, dass ein Angehöriger einen Unfall habe und er und eine Beifahrerin schwer verletzt worden seien. Die Familie der Beifahrerin wolle die Sache gerne ,,unter der Hand regeln" und verlangte nun für das schuldhafte Verhalten 2.500 Euro. Bis zum Eintreffen eines Abholers blieb der Anrufer in der Leitung und lenkte die Geschädigte (54 Jahre) ab. Nach Abholung des Geldes beendete der angebliche Rechtsanwalt das Gespräch. Anschließend stellte sich nach einem Rückruf heraus, dass der angeblich verletzte Angehörige wohlbehalten ist. Eine Dame in Fürth erhielt ebenfalls einen Anruf, die erzählte Geschichte glich der vorher beschriebenen. Auch sie übergab mehrere Tausend Euro. In einem weiteren Fall kam es nicht zur Geldübergabe. Die Frau war misstrauisch geworden und verständigte die Polizei. Alle Gespräche wurden in russischer Sprache geführt.
In Nürnberg haben bislang Unbekannte durch den ,,Enkeltrick" bei betagten Senioren mehrere Tausend Euro erschwindelt. So wurde eine Seniorin mehrmals am Tag angerufen – hierbei meldete sich ein Anwalt, der für ihre Nichte Bargeld für den Kauf einer Eigentumswohnung erbat. In Folgeanrufen einigte man sich auf die Summe, die dann durch einen Mann abgeholt wurde. Die 88-Jährige merkte erst später, dass sie betrogen wurde. Der Abholer wird von der Seniorin wie folgt beschrieben: ca. 165 cm groß und 20 Jahre alt. Er sprach Deutsch mit ausländischem Akzent. In Nürnberg ist der Polizei noch ein weiterer versuchter ,,Enkeltrick“ gemeldet worden, hierbei kam es allerdings zu keiner Geldübergabe. In diesen Fällen wurden die Verhandlungen auf Deutsch geführt.
Hinweise auf tatverdächtige Personen oder Fahrzeuge nimmt der Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Rufnummer 0911/21123333 entgegen. In diesem Zusammenhang rät die Polizei bei betrügerischen Anrufen: Misstrauen Sie Personen, die sich telefonisch als Bekannte und Verwandte ausgeben und Geld fordern. Fragen Sie den Anrufer nach seinem familiären Umfeld, Geburtsnamen oder Wohnorte. Verweigern Sie Auskünfte über Familien und Finanzen. Vermeiden Sie es, sich zeitlich oder emotional unter Druck setzen zu lassen. Rückversichern Sie sich bei Familienangehörigen, wenn Anrufer Geld fordern. Übergeben Sie niemals Geld an Personen, die Sie nicht kennen.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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