Letzte Führung durch Merian-Ausstellung
Wunderwelt der Tropen am 2. Februar
NÜRNBERG - Sie entwickelte sich zum Überraschungserfolg des vergangenen Jahres: die kleine Studioausstellung mit filigranen und detailreichen Pflanzenkompositionen der Maria Sibylla Merian (1647–1717).
Aufgrund der großen Nachfrage bietet das Germanische Nationalmuseum am Samstag, 2. Februar, um 15 Uhr eine letzte, zusätzliche Führung an. Dann wird Bettina Kummert nochmals kenntnisreich die eindrucksvollen Zeugnisse der Illustrationskunst des frühen 18. Jahrhunderts erläutern. Alle öffentlichen Führungen zu diesem Thema waren bislang sehr gefragt, vor zwei Wochen erschienen rund 60 Interessenten. Ein Jahr lang zeigte das Germanische Nationalmuseum eines der wenigen erhaltenen Umdruckexemplare der Erstausgabe von Merians sogenanntem Surinam-Buch, den 1705 in Amsterdam erschienenen „Metamorphosis insectorum Surinamensium“. Der Band enthält insgesamt 60 aufwändig handkolorierte Kupfertafeln mit zauberhaften Darstellungen der südamerikanischen Fauna und Flora, von denen immer 16 Blätter zeitgleich zu sehen waren. Alle drei Monaten wechselten die Motive., am Sonntag, 3. Februar, endet nun die kleine Schau.
Maria Sibylla Merian setzte mit diesem Prachtband neue Maßstäbe in der Pflanzenmalerei des Barock. In europäischen Kunst- und Wunderkammern ihrer Zeit waren mitunter tote Insekten und getrocknete, exotische Pflanzen zu bewundern, doch das genügte der gebildeten und unternehmungsfreudigen Frau nicht. Gemeinsam mit ihrer Tochter reiste sie in den südamerikanischen Küstenstaat Surinam, um vor Ort die Entwicklung von Insekten vom Ei bis zum geschlüpften Imago zu beobachten. Auch der Lebensraum, die Gewohnheiten und Symbiosen von Tier und Pflanze interessierten die außergewöhnliche Frau. Entdeckerfreude und Kompositionslust spiegeln sich in Merians Naturstudien und entführen in die Flora und Fauna einer damals noch neuen, weitestgehend unbekannten Welt.
Führung: „Merians Krönungswerk. Die Wunderwelt der Tropen“ am 2. Februar um 15 Uhr im Germanischen Nationalmuseum. Kosten: 2 Euro + Eintritt.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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