Schmuckstück für Nürnberg
Jugendstilbeiwagen 336 vertärkt historische Flotte im Straßenbahndepot
NÜRNBERG - Von der Pferdebahnwagenzeit bis zur Gegenwart – in der Fahrzeugsammlung im Historischen Straßenbahndepot St. Peter sind Zeitzeugen aller wichtigen Epochen der Nü?rnberger Straßenbahngeschichte vertreten. Die schönsten Straßenbahnwagen von 1881 bis heute können dort bewundert werden und kommen bei historischen Fahrten noch immer zum Einsatz.
Nur an einer bedeutenden Stelle hatte die Sammlung historischer Wagen bisher eine Lü?cke: Die Jahre 1896 bis 1925 waren nur teilweise repräsentiert. Es gab zwar im Depot mit den Triebwagen 204 (Baujahr 1904) und 701 (Baujahr 1913) zwei Meilensteine in der Geschichte der Straßenbahn, doch einen vollständigen Beiwagen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg gab es leider nicht. Diese Lü?cke konnte nun gefü?llt werden – der Jugendstilbeiwagen 336 (Baujahr 1906) wurde originalgetreu restauriert und kann nach seiner Zulassung im Rahmen von historischen Fahrten wieder auf Tour durch Nü?rnberg gehen.
Am offenen Wochenende im Historischen Straßenbahndepot St. Peter am Samstag, 7. und Sonntag, 8. Juli haben dann alle Besucher die Möglichkeit den Beiwagen 336 zu bewundern. Fü?r das Projekt 336 hatte Nü?rnbergs Oberbü?rgermeister Dr. Ulrich Maly die Schirmherrschaft ü?bernommen.
Am Wochenende 7. und 8. Juli 2012 wird nicht nur der rekonstruierte Jugendstilbeiwagen erstmals im Historischen Straßenbahndepot St. Peter zu sehen sein, sondern die deutsch-polnische Sonderausstellung „Nü?rnberg-Krakau und zurü?ck“, die in Kooperation mit dem Straßenbahnmuseum in Krakau entstanden ist. Sie beleuchtet die Zusammenarbeit der MPK und der VAG in den vergangenen 75 Jahren. Sie ist noch bis Sonntag, 7. Oktober jeweils am ersten Wochenende im Monat im Rahmen der offenen Depot-Wochenende zu besichtigen.
Fahrzeug aus dem Jahr 1906
Gebaut wurde der Beiwagen 1906 von der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) und den Siemens-Schuckert-Werken (SSW) in Nü?rnberg. Er war Teil der ersten Serie von Bahn-Anhängern, die von der Stadt Nü?rnberg beschafft wurde. Die Beiwagen waren anfangs im gesamten Netz der Nü?rnberg-Fürther Straßenbahn unterwegs, ab 1939 dann nur noch auf den Hauptverkehrslinien. Ab 1941 wurden zahlreiche Wagen der 300er Reihe nach Krakau und Kattowitz abgegeben. Einer davon war der Beiwagen mit der Nummer 336. Er wurde zu einem Sandtransportwagen umfunktioniert.
Autor:Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg |
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