Aufhalten lassen wird er sich nicht
Technologie auf der Überholspur: Vorsicht ist erwünscht

Foto: ©istock.com/ipopba

Die Technologie setzt immer wieder zu beschleunigten Phasen an. In diesen findet der Fortschritt exponentiell statt. Dies birgt die Gefahr, unangenehme Nebenwirkungen zu übersehen.

Ein digitales Leben: Ausnahmen gibt es nicht

Es gibt zahlreiche Beispiele für den Einfluss der digitalen Welt auf das reale Leben. Speziell jüngere Generationen werden dadurch in ihrer Entwicklung geprägt, sowohl auf kultureller als auch auf sprachlicher Ebene, wie erst kürzlich wieder deutlich wurde. Ende August wurden nämlich die Kandidaten für das Jugendwort des Jahres 2019 zusammengetragen. Dabei fällt schnell auf, dass es stets eine Gemeinsamkeit gibt: Alle Wörter und Begrifflichkeiten werden online geschaffen, verbreiten sich dort und schaffen es in das Allgemeinbewusstsein der Jugend, sodass sie Teil des realen Sprachgebrauchs werden.

Die Online-Szene beeinflusst somit das echte Leben, und nicht umgekehrt. Neu ist das nicht, allerdings wird gerne übersehen, dass diese Erkenntnis sich auf praktisch alle Bereiche anwenden lässt. Kanäle wie YouTube mausern sich mehr und mehr zum führenden Entertainment-Kanal, die gesamte Fernkommunikation findet internetbasiert anstatt per Telefon statt; zuhause ergreifen smarte Schutzmaßnahmen die Kontrolle, natürlich stets vernetzt mit Anwendern und weiteren Geräten, die Anzahl der Kryptowährungen wächst immer weiter, zum Shoppen muss niemand mehr die Wohnung verlassen und selbstfahrende Autos zeichnen sich am Horizont ab.

Tatsächlich gibt es keinen Lebensbereich, der dabei außen vor bleibt. Besonders interessant sind jene Innovationen, die die Entwicklung nicht linear fortführen, sondern den Sprung auf ein neues Niveau versprechen. In der Unterhaltungsindustrie finden sich gute Beispiele dafür: Virtuelle Realitäten sollen schon bald den Massenmarkt erobern, die Präsenz auf Veranstaltungen wie dem Nürnberg Digital Festival spricht für sich. Die Art, wie wir Filme und Spiele erleben, soll sich damit grundlegend verändern. Gleichzeitig plant Suchmaschinenriese Google eine Revolution der Gaming-Branche: Diese ist ohnehin schon längst ein Milliardenmarkt, könnte künftig aber noch erheblich wachsen, da mit dem Cloud-Gaming-Dienst Stadia keine eigene Hardware mehr benötigt wird.

Die Datenmenge steigt – und damit die Risiken

All diese Verheißungen geben jedoch auch Grund zur Sorge. Oder zumindest zu gesunder Skepsis, denn all die genannten Anwendungen bedeuten zwangsläufig, dass Nutzerdaten erhoben und gesammelt werden. Der vielzitierte gläserne Bürger wird dadurch von der Dystopie zur Realität und es sind nicht nur technikabgewandte Traditionalisten, die diesem Trend kritisch gegenüberstehen.

Aufhalten lassen wird er sich dennoch nicht. Die Historie hat gezeigt, dass technologischer Fortschritt immer seinen Weg findet und dass die Adaption nur eine Frage der Zeit ist. Die beste Strategie ist deswegen, das Kommende zu akzeptieren, sich jedoch über Risiken und Gefahren stets bewusst zu sein, um keine bösen Überraschungen zu erleben.

Autor:

Melanie Oerter aus Nürnberg

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