Florida nach dem Monstersturm
UPDATE 4: Hurrikan Milton: Tote und Milionen ohne Strom!

Hurrikan «Milton» traf am Mittwochabend in Florida auf Land.
 | Foto: Cira/Noaa/Noaa/Planet Pix via ZUMA Press Wire/dpa
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  • Hurrikan «Milton» traf am Mittwochabend in Florida auf Land.
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  • Hurrikan «Milton» trifft an der Westküste Floridas bald auf Land. Dort richtete erst vor wenigen Tagen ein Hurrikan Helene schweren Schaden an. Nun droht erneut Zerstörung.
  • Florida nach dem Monstersturm
    Im Morgengrauen wird klar, wie groß die Zerstörung in Florida ist. 
  • Menschen sind gestorben, viele haben kein Wasser, andere keinen Strom. 
  • Und die Gefahr ist noch nicht vorbei.
Der Hurrikan hinterlässt eine Schneise der Zerstörung. | Foto:  Chris Urso/Tampa Bay Times/AP/dpa
  • Der Hurrikan hinterlässt eine Schneise der Zerstörung.
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UPDATE 4: 10. Oktober

Tampa (dpa) - Hurrikan «Milton» befindet sich nach seinem verheerenden Zug quer durch den US-Bundesstaat Florida wieder über dem Meer. Er hinterlässt Tote und Verletzte, auch sind Millionen Haushalte ohne Strom und viele Tausend Menschen ohne Trinkwasser.

Heftige Regenfälle, Sturmfluten und extremer Wind bereiteten den Menschen in Florida große Schwierigkeiten. | Foto: Julio Cortez/AP/dpa
  • Heftige Regenfälle, Sturmfluten und extremer Wind bereiteten den Menschen in Florida große Schwierigkeiten.
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Obwohl das Auge des Sturms weiterzieht, warnen die Behörden auch weiterhin vor Starkregen und heftigen Winden, vor allem im Osten und im Zentrum Floridas. Im Teilen des Staates werden noch immer zwischen 50 und 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet. Das US-Hurrikanzentrum warnte auch vor Sturmfluten an der Westküste.

Tote und Verletzte

Durch einen Tornado in Verbindung mit «Milton» kamen im St. Lucie County an der Ostküste Floridas mindestens vier Menschen ums Leben, unter anderem auch in einer Wohnwagensiedlung für Senioren, wie der US-Sender CBS unter Berufung auf einen Behördensprecher berichtet.

In der Stadt Palm Beach an der Westküste retteten Einsatzkräfte mehrere Menschen aus eingestürzten Gebäuden oder Autos, die der Wind umgeworfen hatte. Mehrere Menschen seien mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die örtliche Feuerwehr mit.

Stromausfälle und Wasserrohrbruch

Mehr als 3,2 Millionen Haushalte in Florida waren zeitweise ohne Strom, wie aus Daten der Seite poweroutage.us hervorging. Mindestens 70.000 Menschen suchten Schutz in Notunterkünften, sagte die Chefin der US-Katastrophenschutzbehörde, Deanne Criswell, dem britischen Sender BBC Radio 4. Vor der Ankunft des Sturms hätten 31 Bezirke Evakuierungen angeordnet gehabt. Noch sei die Gefahr nicht gebannt: «Obwohl der Wind abnimmt, lässt die Bedrohung nicht nach.»

Besonders betroffen war ersten Berichten zufolge die Region südlich der Stadt Tampa an der Westküste, die bereits vor dem Eintreffen des Hurrikans als Hochrisikogebiet eingestuft worden war. In der Stadt St. Petersburg stellte die Stadt nach einem Wasserrohrbruch das Trinkwasser ab. Die Reparaturen sollten beginnen, sobald dies für die Arbeiter sicher sei. In St. Petersburg leben etwa 260.000 Menschen.

Rasante Winde

Auch US-Präsident Joe Biden hatte mit eindringlichen Worten vor dem Hurrikan gewarnt und deswegen seine geplante Deutschlandreise abgesagt. Bewohner betroffener Gebiete sollten sich in Sicherheit bringen.

Der Hurrikan hatte am Mittwochabend (Ortszeit) die Küste erreicht, dabei wies er die Kategorie 3 von 5 auf. Zu Beginn wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde gemessen worden. Inzwischen hat sich der Sturm auf die Hurrikan-Stufe 1 abgeschwächt, was Windgeschwindigkeiten von 119 bis 153 Stundenkilometern entspricht. Zeitweise konnten Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei wegen der Gefahren durch den Sturm nicht ausrücken.

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UPDATE 3 / 10. Oktober

Tampa (dpa/nf) - Überflutete Straßen, Millionen Menschen ohne Strom und erste Todesopfer: Hurrikan «Milton» ist an der Westküste des US-Staats Florida auf Land getroffen und hat Schäden angerichtet - das ganze Ausmaß ist aber noch unklar. Zu Beginn wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 193 Kilometern pro Stunde gemessen. Inzwischen hat sich der Sturm aber auf die niedrigste Stufe 1 abgeschwächt. Die Behörden warnen aber weiter vor Starkregen, heftigen Winden und Sturzflutgefahr.

Der Hurrikan hatte am Mittwochabend (Ortszeit) die Küste in der Kategorie 3 von 5 erreicht. Am frühen Morgen befand sich das Auge des Sturms nahe der Stadt Orlando in Zentralflorida. Feuerwehr und Polizei mussten aufgrund starker Winde zeitweise in Gebäuden Schutz suchen, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Auch Anwohner wurden angewiesen, ihre Häuser nicht zu verlassen.

«Milton» werde in den kommenden Stunden mit einer Maximalgeschwindigkeit von rund 150 Kilometern pro Stunde über Florida hinwegziehen und sich über dem Atlantik weiter abschwächen, teilte das US-Hurrikanzentrum mit. Zudem würden im Norden und im Zentrum Floridas zwischen 200 und 350 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, vereinzelt sogar bis zu 450 Liter Regen, erwartet.

Selbst US-Präsident Joe Biden hatte mit eindringlichen Worten vor dem Hurrikan gewarnt und deswegen seine geplante Deutschlandreise abgesagt. Bewohner betroffener Gebiete sollten sich in Sicherheit bringen. Neben extremen Windgeschwindigkeiten wird mit heftigen Regenfällen und gefährlichen Sturmfluten gerechnet, die großflächige Überschwemmungen verursachen könnten.

Erste bestätigte Todesfälle

Inzwischen gibt es Medienberichten zufolge erste bestätigte Todesfälle. Ein Tornado, der bereits vor der Ankunft des Sturms im St. Lucie County an der Ostküste Floridas wütete, tötete demnach mehrere Menschen. In einer Wohnwagensiedlung für Senioren kamen nach Angaben eines örtlichen Sheriffs mehrere Menschen ums Leben. Nach Angaben von Floridas Gouverneur Ron DeSantis wurden am Mittwoch mindestens 19 bestätigte Tornados gezählt. Es seien auch Schäden gemeldet worden.

Besonders betroffen war ersten Berichten zufolge die Region südlich der Stadt Tampa an der Westküste, die bereits vor dem Eintreffen des Hurrikans als Hochrisikogebiet eingestuft worden war. In der Stadt St. Petersburg stellte die Stadt nach einem Wasserrohrbruch das Trinkwasser ab. Die Reparaturen sollten beginnen, sobald dies für die Arbeiter sicher sei. In St. Petersburg leben etwa 260.000 Menschen.

Medien berichteten zudem über entwurzelte Bäume, umgestürzte Strommasten und Überschwemmungen in mehreren Städten Floridas. Mehr als drei Millionen Haushalte in dem Bundesstaat waren ohne Strom, wie aus Daten der Seite poweroutage.us hervorging. Ebenfalls in St. Petersburg sei ein Kran auf einer Baustelle umgestürzt, meldeten die Behörden. Auch das Dach des Baseballstadions Tropicana Field sei beschädigt worden.

Der letzte Sturm ist erst zwei Wochen her

Bereits vor zwei Wochen hatte Sturm «Helene» schwere Schäden in Florida und mehreren anderen Bundesstaaten verursacht. Dabei kamen weit über 200 Menschen zu Tode. Vielen Betroffenen in Florida blieb angesichts der Ankunft von «Milton» keine Zeit, sich von den Zerstörungen zu erholen.

Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die Hurrikansaison im Atlantik dauert von Juni bis Ende November.

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UPDATE 2 / 10. Oktober

TAMPA (dpa) - Zuerst kam der Sturm, und jetzt die Flut. «Milton» schwächt sich zwar ab, dafür müssen die Menschen in Florida sich jetzt auf Starkregen und Sturzfluten gefasst machen.

Hurrikan «Milton» hat sich zwar auf Stufe 1 abgeschwächt, das US-Hurrikanzentrum warnt jedoch weiterhin vor Starkregen, zerstörerischen Winden und Sturzflutgefahr im Bundesstaat Florida. «Milton» werde in den kommenden Stunden mit einer Maximalgeschwindigkeit von rund 150 Kilometern pro Stunde über Florida hinwegziehen, und sich über dem Atlantik weiter abschwächen, sagte die US-Behörde.

Außerdem werde im Norden und Zentrum Floridas zwischen 200 und 350 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, vereinzelt sogar bis zu 450 Liter Regen, erwartet. Die Behörden warnen vor hohen Sturmwellen an der Küste. In den Städten Tampa, St. Petersburg und Sarasota sei es zu Sturzfluten gekommen, berichtet der US-Sender CNN.

«Milton» hatte am Mittwochabend als Hurrikan der Kategorie 3 von 5 die Westküste Floridas erreicht.

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UPDATE / 9. Oktober

Washington (dpa) - Rund anderthalb Wochen nach «Helene» rüstet sich der US-Bundesstaat Florida für den nächsten gefährlichen Hurrikan. «Milton» hat vor der Westküste Floridas im Golf von Mexiko an Stärke gewonnen und ist nun ein Hurrikan der höchsten Kategorie 5 mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu rund 285 Kilometern pro Stunde.

Menschen räumen eilig das Wichtigste aus ihren Häusern, bevor der Hurrikan «Milton» eintrifft. | Foto: Rebecca Blackwell/AP/dpa
  • Menschen räumen eilig das Wichtigste aus ihren Häusern, bevor der Hurrikan «Milton» eintrifft.
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Heute (Mittwoch) soll «Milton» in Florida auf Land treffen. Der Sturm stelle eine «extrem ernsthafte» Bedrohung für Florida dar und sei lebensbedrohlich, so die Behörden. US-Medien zufolge ist «Milton» einer der stärksten Hurrikane in der Geschichte der Hurrikansaison im Atlantik.

Meteorologen gehen davon aus, dass der Sturm als Hurrikan der Kategorie 3 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 209 Kilometern pro Stunde die Golfküste des Sonnenscheinstaates treffen wird. Trotz der abnehmenden Stärke bleibt «Milton» gefährlich, denn es wird erwartet, dass er an Größe zunimmt und so ein ausgedehntes Gebiet betroffen sein wird. Besonders gefährdet sind die Städte Naples, Fort Meyers und Tampa.

Rekordverdächtiger Sturm

«Milton» habe das Potenzial, einer der zerstörerischsten Hurrikane zu werden, die jemals in dieser Region verzeichnet wurden, teilte das Nationale Hurrikanzentrum mit. Normalerweise trockene Gebiete in Küstennähe könnten durch das ansteigende Wasser überschwemmt werden. Es sei mit Sturmfluten mit Pegelständen von bis zu fünf Metern und zerstörerischen Winden zu rechnen.

«Verschwinden Sie so schnell wie möglich. Warten Sie nicht», warnte die Bürgermeisterin der Stadt Tampa, Jane Castor. Während «Helene» hauptsächlich Wasser gebracht habe, werde «Milton» auch heftigen Wind bringen. Flughäfen in Florida kündigten an, den Flugverkehr absehbar einzustellen. Der Flughafen in Tampa etwa will ab Dienstag schließen, der in Orlando am Mittwoch. Das Weiße Haus kündigte Unterstützung für Florida an. US-Präsident Joe Biden erklärte für den Bundesstaat Florida den Notstand. Dadurch werden Mittel des Bundes zur Unterstützung in den betroffenen Regionen freigegeben.

Millionen Menschen wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Viele verbarrikadieren ihre Häuser und stellen sich auf das Schlimmste ein. Der Sturm, der voraussichtlich am Mittwochabend (Ortszeit) auf die Westküste Floridas treffen wird, könnte einer der gefährlichsten in der Geschichte des Bundesstaates werden.

Die US-Regierung leitete umfassende Hilfsmaßnahmen ein. Präsident Joe Biden verschob seinen geplanten Deutschlandbesuch, um sich auf die Krise zu konzentrieren. Auch der Wahlkampf wird durch das Extremwetter beeinflusst: Florida und weitere Bundesstaaten kämpfen noch immer mit den Zerstörungen, die Sturm «Helene» vor anderthalb Wochen hinterließ. 

Nach dem Durchzug von «Milton» vor der Küste der Halbinsel Yucatán in Mexiko kam es in dem Gebiet zu Stromausfällen in rund 90.000 Haushalten und einigen Überschwemmungen. Bäume stürzten um. Es habe keine Todesopfer gegeben, sagte der Gouverneur des mexikanischen Bundesstaates Yucatán, Joaquín Díaz.

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Tampa (dpa) - Ein Video eines mit Tränen kämpfenden Meteorologen im US-Fernsehen sorgt für Aufsehen im Internet. Im Ausschnitt zu sehen ist John Morales, wie er live über Hurrikan «Milton» berichtet, der gerade auf den US-Bundesstaat Florida zusteuert. Als der Experte die Dimension des Sturms begreift, ist er sichtlich erschüttert: «Es ist einfach ein unglaublicher, unglaublicher, unglaublicher Hurrikan», sagt Morales, hält inne. Mit zittriger Stimme fährt er fort, nennt meteorologische Daten zum Sturm und sagt: «Ich bitte um Entschuldigung. Das ist einfach entsetzlich.»

Bewohner schützen sich vor dem Hurrikan.  | Foto: dpa

«Entschuldige dich nie dafür, ein Mensch zu sein», kommentierte eine Nutzerin das Video auf X und setzte ein rotes Herz-Emoji dazu. «John, ich verlasse mich schon seit Jahren auf deine Berichte, großartige Arbeit!», schreibt ein anderer Nutzer.

Vorbereitungen für Sturm Milton.  | Foto: dpa

Auch verschiedene US-Medien berichten über den emotionalen Wetterexperten. Morales sei ein «beliebter lokaler Meteorologe», schrieb etwa CNN. Er sei eine feste Größe in Südflorida und habe in den vergangenen Jahren Menschen mit seinen Berichten durch mehrere große Hurrikane begleitet, darunter «Andrew» (1992) und «Irma» (2017).

Die Warnung des Meteorologen

Morales selbst meldete sich Stunden nach der Ausstrahlung der bewegenden Schalte beim Sender NBC6 zu Wort. Auf X schrieb er, das extreme Wetter, das durch die globale Erwärmung verursacht werde, habe ihn verändert. «Offen gesagt, sollten auch SIE erschüttert sein.» Er forderte die Menschen auf, sich gegen den Klimawandel stark zu machen.

Versuche, sich auf den Hurrikan vorzubereiten.  | Foto: dpa
  • Versuche, sich auf den Hurrikan vorzubereiten.
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Tropische Wirbelstürme entstehen über warmem Ozeanwasser. Die zunehmende Erderwärmung erhöhe Experten zufolge die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. Die Hurrikansaison beginnt im Atlantik am 1. Juni und dauert bis zum 30. November. Am Mittwoch soll «Milton» in Florida auf Land treffen.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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