BAB 6-Ausbau: Geht Karl Frellers Traum nach 25 Jahren in Erfüllung?

Da war die Welt noch in Ordnung: Der Vize-Präsident der Autobahndirektion Nordbayern, Helmut Arndt, Karl Freller MdL (CSU), Michael Frieser MdB (CSU), Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), Martin Burkert MdB (SPD), Bürgermeister Christian Vogel (SPD) sowie Dagmar Wöhrl MdB (CSU) beim Spatenstich für den Teilausbau zwischen den Kreuzen Nürnberg-Süd und Nürnberg-Ost. | Foto: © Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur / Hans-Peter König
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  • Da war die Welt noch in Ordnung: Der Vize-Präsident der Autobahndirektion Nordbayern, Helmut Arndt, Karl Freller MdL (CSU), Michael Frieser MdB (CSU), Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU), Martin Burkert MdB (SPD), Bürgermeister Christian Vogel (SPD) sowie Dagmar Wöhrl MdB (CSU) beim Spatenstich für den Teilausbau zwischen den Kreuzen Nürnberg-Süd und Nürnberg-Ost.
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SCHWABACH (vs) - Beifall von CSU und SPD für den Beschluss des Bundesverkehrsministeriums, die Autobahn BAB 6 zwischen den Anschlussstellen Schwabach-West und Roth sechsspurig auszubauen.

Schwabachs Oberbürgermeister Matthias Thürauf bedankte sich bei den Bundestagsabgeordneten Martin Burkert (SPD) und Michael Frieser (CSU), die zuletzt beim Spatenstich für den A6-Ausbau bei Nürnberg eindringlich an Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) appelliert hatten, „grünes Licht“ für das Projekt zu geben. „Der Ausbau der Autobahn bedeutet in Schwabach für viele tausend lärmgeplagte Bürger mehr Lebensqualität, weil die Erweiterung der Trasse mit einem deutlich verbesserten Lärmschutz verbunden ist“, so der Oberbürgermeister. Doch bis es soweit ist, müssen sich Autofahrer und Anwohner noch einige Jahre lang gedulden. Zwar seien die Haushaltsmittel in Höhe von rund 112 Millionen Euro freigegeben, der Ausbau werde aber frühestens 2017 beginnen, so Martin Burkert. Er rechnet damit, dass das Projekt bis 2019 abgeschlossen sein sein könnte.

Schon viel früher

Zwar fordern die Schwabacher Sozialdemokraten mit Martin Burkert und Helga Schmitt-Bussinger seit rund 10 Jahren, dass die BAB 6 zwischen Schwabach-West und Roth jeweils dreispurig ausgebaut und mit ausreichendem Lärmschutz versehen werde, der erste Vorstoß für einen sechsspurigen Ausbau des betreffenden Teilstücks liegt jedoch schon 23 Jahre zurück: Karl Freller und die CSU im Schwabacher Stadtrat hatten sich Anfang der 90er Jahre mit Rückenwind durch den Freistaat Bayern dafür eingesetzt. Sehr zum Unmut zahlreicher Anwohner der angrenzenden Stadtteile Forsthof, Obermainbach und Uigenau sowie großer Teile der Stadtrats-SPD. Im Rahmen einer Bürgerversammlung vom 6. April 1992 hatte die Mehrheit der Anwesenden dem Stadtrat empfohlen, alle Planungen bezüglich einer Erweiterung der BAB 6 im Bereich der Stadt Schwabach bis zur Anschlussstelle Schwabach-West auf je drei Richtungsfahrbahnen abzulehnen und dies dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages umgehend mitzuteilen. Dieser Forderung wurde mit 20 gegen 12 Stimmen im SPD-dominierten Schwabacher Stadtrat entsprochen.
Richtig ist, dass der sechsspurige Ausbau des BAB-Teilstücks Schwabach West bis Roth zu keiner Zeit vom Bund zugesagt worden ist. Man kann jedoch davon ausgehen, dass durch die Ablehnung des Projektes durch die Empfehlung der Bürgerversammlung und die SPD-Mehrheit im Schwabacher Stadtrat seitens des Bundes kein Interesse mehr bestanden hatte, dieses Projekt auf absehbare Zeit weiterzuverfolgen.

Noch viele Jahre Stau

Natürlich kann man darüber spekulieren, ob Geschlossenheit und Nachdruck 1992 einen schnelleren Ausbau möglich gemacht hätten. Fakt ist, dass aufgrund der klammen Bundeskassen in den letzten Jahren nur noch wenig Geld für den Ausbau von Autobahnen vorhanden ist, und entsprechende Projekte nur noch scheibchenweise realisiert werden können und das mit einem für die meisten Autofahrer gefühlt unerträglich langem Zeitkorridor. Alleine der sechsspurige Ausbau des Abschnitts zwischen der Ausfahrt Roth und dem Kreuz Nürnberg Süd hat rund drei Jahre gedauert. Im April 2015 fand der Spatenstich für den sechsspurigen Ausbau zwischen den Kreuzen Nürnberg-Süd und Nürnberg-Ost statt. Dieser sollte ursprünglich bis Ende 2016 fertiggestellt sein, doch seit Juli ruhen die Bauarbeiten, weil die beauftragte Baufirma zahlungsunfähig ist. Zwar hofft Michael Frieser, dass sich schnell Ersatz finden lässt, doch ob der Start für die nächste Ausbaustufe (Ausfahrt Roth bis Ausfahrt Schwabach West) wirklich Anfang 2017 beginnen kann, steht noch in den Sternen. Selbst, wenn alles glatt gehen sollte und der dritte Abschnitt 2019 fertig wäre, hätte der Ausbau zwischen dem Kreuz Nürnberg Süd und der Ausfahrt Schwabach-West, beginnend 2005 mit der Direktrampe von der A6 zur A73 am Autobahnkreuz Nürnberg Ost rund 15 Jahre gebraucht und das für zusammengerechnet nicht einmal 20 Autobahnkilometer.

Verwendete Quellen: Autobahndirektion Bayern: www.abdnb.bayern.de; Pressemeldung „SPD Schwabach begrüßt A6 Ausbau“ vom 20. Juli 2015; Pressemeldung „A6-Ausbau um Schwabach kommt“ der Stadt Schwabach vom 20. Juli 2015; „Frieser: A6-Ausbau für Schwabach muss zeitnah erfolgen“ vom 22. Juli 2015; „Chance auf zwei Wälle“ vom 5./6./.7. Januar 1996 im Schwabacher Tagblatt; Niederschrift der öffentlichen Sitzung des Schwabacher Stadtrates vom 23. Juli 1992.
Lesen Sie auch:
http://www.marktspiegel.de/nuernberg-nord/lokales/bekenntnis-zum-ausbau-der-a6-d10376.html

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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