Kreisverband Roth der CSU-Frauenunion tagte und informierte sich in Wendelstein.
Ein Arbeitstreffen mit Informationen „aus erster Hand“
Wendelstein - Im Rahmen der regelmäßigen Arbeitstreffen des Gesamtvorstands der CSU-Frauenunion vom Kreisverband Roth trafen sich die Kommunalpolitikerinnen diesmal in Wendelstein. Dabei nutzten sie vor der eigentlichen Arbeitssitzung auch die Gelegenheit, sich „aus erster Hand“ über den neuentstanden „Badhausplatz“ und dessen historischen Hintergrund informieren zu lassen, wozu Bürgermeister Werner Langhans über die Planung und Entstehung des neuen Treffpunkts direkt an der Schwarzach beim Altort berichtete.
Vorbereitet von der Cornelia Griesbeck als Vorstandsmitglied im Kreisverband Roth der CSU-Frauenunion und Gemeinderätin in Wendelstein begann das Arbeitstreffen mit einer Besichtigung. In Sichtweite des Tagungslokals galt der erste „Punkt“ der Versammlung dem neuentstandenen „Badhausplatz“ direkt an der Schwarzach am Rand des Altorts. Hier erhielten die Kommunalpoliti-kerinnen aus den Landkreisgemeinden ausführliche Informationen „aus erster Hand“: Den ge-schichtlichen Hintergrund zur Geschichte des Badhauses übernahm Dr. Jörg Ruthrof und über die Umsetzung des aktuellen Projekts berichtete Bürgermeister Werner Langhans.
Als typisches Gebäude und wichtiger Teil der Sozialstrukturen auf dem Land war das „Badhaus“ in Wendelstein seit dem 15. Jahrhundert nachweisbar in Betrieb, ebenso typisch war wegen der Brandgefahr des Gebäudes die Lage am Wasser und am Rand des Altorts. Die Badhäuser waren zudem mehr als nur öffentliche Badstuben als Frühform der „Wellness“: Der Bader zog auch notfalls die Zähne und war fürs Haarschneiden ebenso zuständig wie für medizinische Behandlun-gen wie das Schröpfen. Nach 1800 begann der Staat diese „Volksmedizin“ durch modernere akademische Ausbildung anzupassen und die Badhäuser wurden aufgelöst.
Vom Bauernhof zum Problemfall und zum Schatz für Bad Windsheim
Nach 1840 als Bauernhof umgenutzt, stand das „Badhaus“ ab den 1980er Jahren jahrelang leer und war für manchen schon ein Fall für die Abrissbirne. Die intensiven Forschungen des verstor-benen Kreisheimatpflegers Manfred Horndasch zu diesem Gebäude ließen aber die „Wanzenburg“ an der Schwarzach für das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim zu einem seltenen „Schatz“ werden. Über knapp zwei Jahre hinweg ließ das Museum das Gebäude für den Wieder-aufbau abtragen und führte im Gebäudebereich zudem archäologische Forschungen mit überra-schenden Ergebnissen und Funden durch.
Nach der Abtragung des alten Badhauses, so Bürgermeister Werner Langhans bei seinem Teil der Ausführungen, begannen die Planungen für die Nachfolgegestaltung des Platzes direkt an der Schwarzach und im Einfahrtsbereich zum Altort. Viele Interessen beteiligter Behörden und Ämter habe es gegolten zu beachten und für die Neugestaltung zu bündeln als eine für alle mittragbare Lösung. So entstand dabei neu der direkte Zugang zur Schwarzach mit Wegverbindung unter der Brücke zur anderen Straßenseite. Mit der symbolischen Wiedergabe des ehemaligen Gebäudes in Form von Mauern und Sandsteinquadern wurde an den Vorgängerbau erinnert und die Platzges-taltung mit Wasserspielen ist eine weitere Reminiszenz an das frühere Badhaus.
Obgleich noch Details wie die Vitrine mit Originalfunden aus dem alten Badhaus noch nicht einge-richtet sind, die als Sichtfenster in eine „Hausecke“ zur Hauptstraße hin eingelassen ist, werde der neue Platz - wie sich der Bürgermeister besonders freute - schon jetzt vor der offiziellen Eröffnung gern von der Bevölkerung genutzt. Mit besonderem Dank an die beiden „Referenten“ für deren Informationen „aus erster Hand“ über den Badhausplatz und seine Entstehung sowie die histori-schen Hintergründe setzten die Vorstandsmitglieder der CSU-Frauenunion ihr Arbeitstreffen des Kreisverbands mit den weiteren Themen der Tagesordnung fort.
Text und Foto von Dr. Jörg Rutloff
Autor:Babette Gillmeier aus Schwabach |
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