Umwelt-Technik aus Rednitzhembach soll Strom für indische Mobilfunkmasten liefern
REDNITZHEMBACH (vs) - Dass in ländlichen Gebieten Indiens vielleicht in einigen Jahren Mobilfunkmasten ihren Stombedarf vorwiegend aus regenerativen Energien beziehen könnten, daran arbeitet eine Forschergruppe der TH Nürnberg am Standort Rednitzhembach. Heute ist im Rahmen einer Pressekonferenz der Prototyp einer Hybrid-Energieanlage vorgestellt worden.
In Indien gibt es aktuell rund 600.000 Mobilfunkmasten, deren Stromerzeugung durch Dieselgeneratoren sicher gestellt ist. Für deren Betrieb werden jährlich rund 5 Milliarden Liter Diesel benötigt mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt. In dem Projekt „ODDURE“ arbeitet das Forschungsteam um Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Stefan Ströhla und Prof. Dr. Klaus Hofbeck an einer Hybrid-Energieanlage, welche Windkraft und Photovoltaik kombiniert und damit den Einsatz der Dieselaggregate auf ein Minimum reduzieren könnte. Kernstück der Anlage ist dabei eine Kleinwindenergieanlage mit vertikaler Drehachse. Die Idee für eine Optimierung stammt von der Schwabacher Firma „Bavarian Optics“. Ein Test im Windkanal am Institut für Aerodynamik und Gasdynamik der Universität Stuttgart habe hervorragende Wirkungsgrade gezeigt, so Stefan Ströhla und Klaus Hofbeck.
Damit konnte der Präsident der TH Nürnberg, Prof. Dr. Michael Braun, den parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Thomas Silberhorn, überzeugen, dass die Fördergelder des Bundes in Höhe von 215.000 Euro für dieses Projekt gut angelegt sind.
Neben der Versorgung indischer Mobilfunkmasten mit regenerativ erzeugtem Strom hat das Projekt „ODDURE“ noch einen großen Vorteil: Via Internet könnten die Energiestationen in Indien aus Deutschland ferngewartet werden. Der Außenstandort Rednitzhembach der Technischen Hochschule Nürnberg (Georg Simon Ohm) wird auch von der Stadt Schwabach und dem Landkreis Roth finanziell unterstützt.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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