Kontaktgift ist auch für Kinder und Hunde gefährlich ++ Hund in Kleinschwarzenlohe vergiftet
Warnung: Geschützte Greifvögel im Landkreis Roth vergiftet!

Schlimm: getöteter Mäusebussard im Landkreis Roth. Das Kontaktgift kann für Menschen und Hunde sehr gefährlich werden. Eltern werden gewarnt,  ihre Kinder vor Ostern keine herumliegenden Eier, tote Vögel oder anderes Verdächtiges anfassen zu lassen. | Foto: © W. Hoerlbacher - LBV
  • Schlimm: getöteter Mäusebussard im Landkreis Roth. Das Kontaktgift kann für Menschen und Hunde sehr gefährlich werden. Eltern werden gewarnt, ihre Kinder vor Ostern keine herumliegenden Eier, tote Vögel oder anderes Verdächtiges anfassen zu lassen.
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WENDELSTEIN (pm/nf) -  Innerhalb von zwei Tagen wurden im Raum Wendelstein (Landkreis Roth) zwei tote Greifvögel, ein Rotmilan und ein Mäusebussard, gefunden. Beide kamen höchstwahrscheinlich durch Giftköder ums Leben. Die Kadaver wurden von der Polizei Schwabach sichergestellt. Nun ermittelt die Kripo Schwabach.

Das Aussehen des Köders, der neben dem Bussard gefundenen wurde, legt nahe, dass Carbofuran, ein hochtoxisches Kontaktgift, eingesetzt wurde. Das als Insektizid eingesetzte Gift ist seit 2007 in der EU verboten. „Genauso wie es die geschützten Greifvögel erwischt hat, stellen ausgelegte Giftköder möglicherweise auch für Kinder und Hunde eine echte Gefahr dar“, warnt LBV-Landesfachbeauftragter Dr. Andreas von Lindeiner. Wie die Polizei Schwabach aktuell mitteilte, wurde vor wenigen Tagen bereits ein Hund in Kleinschwarzenlohe vergiftet. Diese Fälle dürften aufgrund der Nähe der Fundorte miteinander zusammenhängen. 
Wegen des Verdachts auf Giftköder appellieren der LBV und die Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) an alle Eltern im Gebiet rund um Wendelstein, ihre Kinder gerade in der Zeit vor Ostern keine herumliegenden Eier, tote Vögel oder anderes Verdächtiges anfassen zu lassen. Alle Hundehalter sollten ihre Tiere an die Leine nehmen. Das hochtoxische Gift Carbofuran wirkt bereits bei Hautkontakt und führt selbst in geringen Dosen zu Krämpfen. „Der Schutz der Öffentlichkeit ist ein zentrales Anliegen wie auch die Aufklärung der Vergiftungsfälle“, sagt Franziska Baur, GLUS-Fachreferentin für Naturschutz. „Wir werden nicht weiterzusehen, wie langjährige Schutzbemühungen um bedrohte, einheimische Tierarten durch illegale Tötung mit qualvollen Methoden - wie Vergiftung - zunichtegemacht werden und dafür sorgen, dass solche Straftaten in Bayern künftig strikter verfolgt werden!“
GLUS und LBV haben bei Prof. Ammer, dem Leiter des Lehrstuhls für Veterinärpharmakologie und Toxikologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) nachgefragt. Seine Einschätzung: „Ich möchte die Warnung vor Berührung solchermaßen präparierter Giftköder nur nachdrücklich unterstreichen: Carbofuran ist für den Menschen, insbesondere für Kinder, sowie für Haus- und Wildtiere ein hochwirksames Kontaktgift. Jede Berührung oder Aufnahme kann eine lebensgefährliche Vergiftung hervorrufen!“
In den letzten Tagen wurden mehrere derartige Fälle aus den Landkreisen Landshut und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gemeldet. Die Aufklärung illegaler Tiertötungen ist schwierig, deshalb hoffen LBV und die Umweltstiftung auf Hinweise aus der Bevölkerung. „Spaziergänger, die im Raum Wendelstein oder andernorts einen toten Wildvogel, auffällig gefärbte rohe Eier oder Fleischreste auf einer Wiese oder im Feld finden, können diese dem LBV unter www.tatort-natur.de oder der Polizei melden“, erklärt von Lindeiner.

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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