Japanische Schwertkunst Iaido - Sommerlehrgang mit Furuichi Sensei aus Japan
Furuichi Sensei - Iaido 8. Dan Kyoshi - aus Japan leitete den Sommerlehrgang des Deutschen Iaido Bundes, der diesmal im idyllischen Falkensee bei Berlin stattfand. 140 Schwertkunst-Begeisterte aus Deutschland und dem Ausland waren angereist, um sich in Iaido, der japanischen Schwertkunst, fortzubilden.
Einzigartig ist bei der japanischen Schwertkunst Iaido, dass die Schwerttechniken immer mit dem in der Scheide steckenden Schwert beginnen. Im 16. Jahrhundert wollte sich der Schwertkunstmeister Jinsuke Shigenobu am Mörder seines Vater rächen und überlegte lange, wie man einen Gegner töten kann, ohne ihn meuchlings zu ermorden. Ihm kam die Idee, dass man in jeder Situation fähig sein musste, sein Schwert schneller aus der Scheide ziehen zu können als der Gegner, um den ersten Schlag anzubringen. Daher spricht man noch heute von der „Kunst des Schwertziehens“, wenn man über japanische Schwertkunst spricht. Jinsuke Shigenobu entwickelte ausnahmslos defensive Schwerttechniken, die trotzdem zum Sieg führten. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Üben dieser Art des Schwertkampfes in Japan zur Kunst - zum lebenslangen Weg der steten Perfektion körperlicher und geistiger Disziplin.
Furuichi Sensei kommt seit 1990 als Botschafter der japanischen Kultur regelmäßig nach Europa, um Iaido und Kendo zu unterrichten. Bereits mit 11 Jahren begann er, dies zu trainieren. Seit über vierzig Jahren unterrichtet er in Japan an der Tokai University in Kanagawa. Beim viertägigen Lehrgang in Falkensee assistierte Henry Schubert - Iaido 6. Dan Renshi - als kompetenter Übersetzer ins Deutsche und so konnte man den Trainingsanweisungen und Korrekturen von Furuichi Sensei gut in der Übungspraxis folgen.
Das Team des Hakushinkai Berlin e.V. unter Leitung von Artur Schramm hatte mit der Wahl der Stadthalle Falkensee, die angenehm klimatisiert war, gute Planung bewiesen. Vereinsvorsitzender Wim van Mourik - Iaido 6. Dan Renshi - und die Berliner Iaidoka betreuten Furuichi Sensei außerhalb der Trainingsstunden gastfreundlich wie ein Familienmitglied.
Bei den Danprüfungen waren alle vier Prüfungskandidaten aus Franken erfolgreich. Die Sandanprüfung legten Alexis Dulanto und Alexander Frey von ZANCHIN Kampfkunst e.V. aus Nürnberg ab. Barbara Müller (Bamberg) und Ralf Seiler (Coburg) bestanden ihre Prüfung zum Yondan. Und sicher war ein Grund für dieses Ergebnis, dass Rudi Müller, Präsident des Bayerischen Iaido Bundes, die Prüflinge intensiv vorbereitet hatte.
In Nürnberg können Interessierte wieder ab Mitte September an einer beitragsfreien Iaido-Probestunde bei ZANCHIN Kampfkunst e.V. teilnehmen. Mehr dazu: www.zanchin.de
Iaido in Bayern: www.bayerischer-iaido-bund.de
Iaido in Deutschland: www.iaido.de
Autor:Annette Maul aus Nürnberg |
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