Arbeit der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte im Feldkirchner Aufnahmecamp beeindruckt Frauen-Union
FU-Landesvorstand nutzt Klausurtagung in Straubing zum Besuch des Warteraums Feldkirchen
Einen unmittelbaren Eindruck von den besonderen Herausforderungen der Flüchtlingskrise konnte sich der Landesvorstand der Frauen-Union (FU) im Warteraum in Feldkirchen verschaffen. Anlässlich ihrer Frühjahrs-Klausur am vergangenen Wochenende in Straubing, in der u.a. aktuelle Entwicklungen in der Asyl- und Migrationspolitik erörtert wurden, nahmen sich die FU-Vorstandsmitglieder, unter ihnen auch die Bezirksvorsitzende von Mittelfranken, die Wendelsteinerin Cornelia Griesbeck einen Vormittag Zeit, um sich in dem nur wenige Kilometer entfernten Camp die Aufnahmeverfahren für Flüchtlinge erläutern zu lassen.
Im Gespräch mit den örtlich eingesetzten Bundeswehrsoldaten wie auch dem Leiter des Warteraum, Sigurd Ilek, ging es auch um die anfänglich schwierigen Arbeitsbedingungen, die viel Improvisation erfordert hatten.
Inzwischen sei es gelungen, in dem ursprünglichen Sommerlager winterfeste Unterbringungsplätze für 2500 Menschen zu schaffen, erläuterte Ilek. Der Beamte aus dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) war von Beginn dabei, nachdem im vergangenen Spätsommer die Entscheidung für die Einrichtung des Camps gefallen war.
Die Zahl der an Bayerns Grenzen ankommenden Flüchtlinge war damals so hoch, dass dort ein geordnetes Aufnahmeverfahren nicht mehr zu gewährleisten war. Die Einrichtung zweier Aufnahmecamps in Erding und in Feldkirchen sollte Entlastung schaffen.
Nur fünf Tage hatte die Gemeinde Feldkirchen Zeit, um auf dem vorgesehenen Gelände in unmittelbarer Nähe der Gäuboden-Kaserne die notwendigen Voraussetzungen für die Aufnahmeeinrichtung zu schaffen, erläuterte Feldkirchens Bürgermeisterin Barbara Unger den FU-Vorstandsmitgliedern. Aber gemeinsam habe man es geschafft, und dann seien bereits die ersten Busse mit fast 600 Flüchtlingen eingetroffen.
Auch der zuständige CSU-Wahlkreisabgeordnete, Alois Rainer, MdB, der die Anregung zum Besuch des FU-Vorstands gegeben hatte und ebenfalls an dem Rundgang teilnahm, lobte das Engagement der Feldkirchner: Innerhalb kürzester Zeit hätten „auf der grünen Wiese“ Unterbringungs- und Versorgungsmöglichkeiten für die ankommenden Flüchtlinge ebenso zur Verfügung gestanden und seien Zufahrten zum Camp in dem unwegsamen Gelände gebaut worden.
Zwischenzeitlich wurden rund 65.000 Flüchtlinge registriert und haben ihn nach kurzem Aufenthalt wieder verlassen.
Die FU-Landesvorsitzende und Europaabgeordnete, Dr. Angelika Niebler, zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der haupt- und ehrenamtlichen Helfer im Warteraum und der Zusammenarbeit mit der Gemeinde Feldkirchen. „Das ist ein wirklich großartiges Beispiel für den außerordentlichen Beitrag, den Bayern zur Bewältigung der Flüchtlingskrise geleistet hat und auch in Zukunft zu leisten bereit ist.“ Dennoch stelle die Lösung der Flüchtlingskrise ein weitaus komplexeres Problem dar, das nach entschlossenen Signalen verlange. Daher sei zu hoffen, dass die Bundeskanzlerin und mit ihr die Staats- und Regierungschefs der EU bei dem anstehenden Sondergipfel mit der Türkei maßgebliche Erfolge erzielten, so die FU-Landeschefin und Vorstandsmitglied Cornelia Griesbeck ergänzte: „Dieser Besuch war eine ganz wichtige Erfahrung zur Bewertung der Flüchtlingskrise. Und bei allem Respekt vor der großartigen Arbeit, die in Feldkirchen geleistet wird, muss das Ziel doch auf jeden Fall eine dauerhafte Reduzierung der Flüchtlingszahlen sein.“
Auf Einladung der niederbayerischen FU-Bezirksvorsitzenden und Bundestags-abgeordneten, Gudrun Zollner, waren die CSU-Politikerinnen am Wochenende in Straubing zusammengekommen, um die Arbeitsschwerpunkte der Frauen-Union für die kommenden Monate zu erörtern. Zum anstehenden Weltfrauentag wird die Frauen-Union die Frage nach den angemessenen Schlussfolgerungen aus der Kölner Silvesternacht und den Schutz von Frauen vor sexueller Belästigung zum Thema machen.
Bei Rückfragen:
Cornelia Griesbeck, Tel 09129-26569, c.griesbeck@t-online.de
Fotos:
Hanger: Angelika Niebler mit den Damen des FU Landesvorstand im wetterfesten Hanger in Feldkirchen, der Platz für bis zu 2000 Flüchtlinge bietet.
Registrierung3: „Viele der Flüchtlinge sprechen auch kein Englisch“, berichtete die Soldatin, die zum Bamf abgeordnet ist, über den Registrierungsalltag in Feldkirchen.
Spielbereich: Soldaten und Mitarbeiter des Bamf haben im Essenszelt in Feldkirchen eine provisorische Spielecke für Flüchtlingskinder eingerichtet.
Autor:Babette Gillmeier aus Schwabach |
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