Elbe 1 in Cuxhaven
Das Feuerschiff auf Helgoland

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Ein Besuch auf der Elbe 1 auf Helgoland

Meine Enkelin lernte im September im Zug auf der Fahrt nach Cuxhaven das Ehepaar Steiner kennen. Josef Karl Steiner ist hauptberuflich Journalist und moderiert Privat-TV am Mittelrhein und im Westerwald. Seine Freizeit verbringt er aber als ehrenamtlicher Kapitän auf dem Feuerschiff Elbe 1 mit seiner Frau, die aus Liebe zu ihm auch das Kapitänspatent gemacht hat. Nun waren sie auf dem Weg nach Cuxhaven zur Alten Liebe, wo das Museumsschiff seinen Liegeplatz hat. „Wir fahren nach Helgoland und du kannst gerne mit deiner Familie zu einer Privatführung an Bord kommen!“. Das war natürlich eine tolle Einladung.
Punkt 12 stand die Familie am 26. August im Südhafen von Helgoland und beobachtete die Fahrgäste beim Aussteigen. Danach durften wir an Bord gehen.

Die Feuerschiffe hatten die Aufgabe, als „schwimmende Leuchttürme“ der internationalen Schifffahrt den sicheren Weg durch die Sandbänke der Elbmündung oder der Nordsee zu weisen. Die Besatzungen halfen auch Menschen in Seenot oder holten über Funk Hilfe herbei, beobachteten den Schiffsverkehr, Wind, Wasser und Wetter und gaben Meldungen weiter. Ein Feuerschiff musste seine Position unter allen Umständen halten.

Am 22. April 1988 ging die 172-jährige Geschichte benannter Feuerschiffe in der Elbmündung vor Cuxhaven zu Ende. Die Elbe 1 ist nach ihrer Position benannt, ihr eigentlicher Name ist „Bürgermeister Oswald“. Sie wurde zu einem Museumsschiff umgebaut und wird vom Feuerschiff-Verein Elbe 1 von 2001 e.V., Cuxhaven, erhalten. Die Vereinsmitglieder versuchen den Besuchern das Schiff nach den technischen Erfordernissen der Jahre 1948 bis 1988 zu zeigen. Ein wenig auch in die Neuzeit hinein. Beim Rundgang kann der Gast erkennen, welcher Aufwand erforderlich ist, um dieses einmalige nautisch-technische Denkmal zu erhalten. Der Zweck des Vereins ist, das Museums-Feuerschiff Elbe 1 als Kulturdenkmal zu erhalten. Dies soll in Kooperation mit der Stadt Cuxhaven erfolgen, solange sie Eigentümerin des Feuerschiffs ist. Der Verein hält das Schiff auch fahrbereit und sorgt für die gesamte Instandhaltung des Schiffes. Er bietet Fahrten an, z.B. die Fahrt für 40 Personen nach Helgoland.

Der Besuch an Bord war sehr spannend. Wo haben die Matrosen gegessen und geschlafen? Wie sieht der Motorenraum aus? Warum gibt es Rettungsinsel und einen Rettungsschacht? Alles erklärte Kapitän Steiner und hatte sichtlich Freude an „seinem“ Schiff. Auf einem Feuerschiff zu arbeiten, war früher kein ungefährlicher Job. In den 40 Jahren ihrer Dienstzeit wurde die Elbe 1 rund 50mal von Schiffen gerammt. „Eine der Kollisionen führte fast zum Untergang“, erzählte der Kapitän. Auch Wind und Welle setzten der Crew zu. Durch die Strömung entstanden Kabbel-, Kreuz- und Grundseen. Manchmal holte das Schiff bis über 40 Grad nach einer Seite über. Eine 250 Meter lange Kette mit einem drei Tonnen schweren Pilzanker hielt es an Ort und Stelle. Das Feuer einer 1500-Watt-Glühbrine, das den Schiffen den Weg in die Elbe wies, leuchtete bis zu 23 Seemeilen.

Feuerschiff Elbe 1

Besucheradresse:
Liegeplatz im Sommer: Cuxhaven, an der "Alten Liebe"
zu erreichen über Buslinie: KVG - Bäderbus Linie 1006

Autor:

Edith Link aus Nürnberg

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