Erlanger Kandidierende über ihre wichtigsten Anliegen
Bundestagswahl - Welche Themen sind wichtig?
Am Sonntag wird der neue Bundestag gewählt. Und wer seine Briefwahlunterlagen nicht bereits abgeschickt hat, fragt sich vielleicht noch, welchem Kandidaten oder welcher Kandidatin er seine Erststimme geben soll. Wir hatten Gelegenheit, mit einigen Direktkandidaten aus dem Wahlkreis Erlangen darüber zu sprechen, welches ihre wichtigsten Anliegen für die kommende Legislaturperiode sind.
Stefan Müller (CSU), seit 2002 mit jeweils über 40% gewählter Wahlkreissieger des Wahlkreises, möchte vor allem für solide Haushalte sorgen. Er sieht als Ziel einen Bundeshaushalt ohne neue Schulden, da diese die zukünftigen Generationen abzahlen müssten.
Martina Stamm-Fibich (SPD), seit 8 Jahren Mitglied des Bundestages, wünscht sich neue Mehrheiten jenseits einer großen Koalition, da die Gemeinsamkeiten mit CDU/CSU aufgebraucht seien. Allem voran sei viel zu tun für den Klimaschutz. Jugend und Bildung wäre ein weiteres großes Thema.
Laut Tina Prietz (Grüne), sei keine Zeit mehr zu verlieren beim Thema Klimaschutz, dafür müsse engagiert gekämpft werden. Leider sei aber heute auch die Demokratie in Deutschland nicht mehr selbstverständlich, daher läge ihr als weiteres Herzensthema der Zusammenhalt in der Gesellschaft und Beteiligung am Herzen. Gerade auch Jugendliche und Kinder, Menschen mit Migrationshintergrund oder Menschen mit Behinderung sollten mehr mitsprechen können.
Ralf Schwab (FDP), derzeit Gemeinderat in Möhrendorf, sieht vor allem zwei dringende Themen: Den Klimaschutz und solidere Finanzen. Hier solle durch den Bundestag auch auf die Zinspolitik der europäischen Zentralbank eingewirkt werden.
Für Anna-Carina Häusler (Freie Wähler), Direktorin eines IT Startups, stellt die Digitalisierung eine der wichtigsten Herausforderungen dar. In den letzten 10 bis 15 Jahren hätte Deutschland hier viel verloren. Um Deutschland zukunftssicher zu machen, wäre es an der Zeit, hier Fachleute hereinzuholen und Themen konkret anzugehen.
Jürgen Purzner (Piraten) möchte für eine Bürgerversicherung für Krankenversicherung und Rentenversicherung eintreten. Diese sollte neben Angestellten auch Beamte und Selbstständige erfassen.
Für Christian Stadelmann (ÖdP) wäre es das Dringendste, die Klimakrise anzupacken. Außer dem Erneuerbaren-Energie-Gesetz sei hier in den letzten Jahrzehnten nicht viel passiert. Anstelle von Autobahnen solle der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Energetische Sanierungen müssten stärker subventioniert werden. Energetisch intensiver Konsum solle stärker besteuert werden, wie zum Beispiel eingeflogene Lebensmittel oder SUV's.
Stefan Müller (Die Partei), nicht zu verwechseln mit Stefan Müller aus der CSU, Sprachwissenschaftler an der Humboldt-Universität in Berlin, sieht als dringendstes Thema den Klimawandel: "Wenn wir da nicht relativ schnell was machen, dann brauchen wir auch keine andere Politik mehr zu machen. Wir können dann zwar in den Katastrophen weiterleben, aber schön wird's nicht."
Lukas Eitel (Linke) kann aufgrund eines Formfehlers nun doch nicht per Erststimme gewählt werden, sondern nur noch per Zweitstimme über den Listenplatz. Er sieht einige Themen, die brennen. Die Corona-Pandemie hätte die Baustellen im Gesundheitssystem aufgezeigt, und ein weiteres Thema sei die soziale Schieflage in Deutschland, wo ganze Bevölkerungsgruppen immer mehr in die Armut abrutschten.
Das Gesamte Gespräch ist hier im Video zu sehen:
Autor:Sören Kuhrt aus Erlangen |
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