Temporäres Experimentierfeld in der Erlanger Altstadt
Digitale Welt und Lebenswirklichkeit

Die Digitalisierung ist längst in der Technik angekommen: Kulturamtsleiterin Anne Reimann, Susanne Emmler und Annette Rollenmiller (beide Jugendkunstschule) sowie Chris Rohmer vom Vorbereitungsteam „ex-Teppich“ v.l.n.r.) planen Projekt-Details.
Foto: © Uwe Müller
  • Die Digitalisierung ist längst in der Technik angekommen: Kulturamtsleiterin Anne Reimann, Susanne Emmler und Annette Rollenmiller (beide Jugendkunstschule) sowie Chris Rohmer vom Vorbereitungsteam „ex-Teppich“ v.l.n.r.) planen Projekt-Details.
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ERLANGEN (pm/mue) - Der Kultur- und Freizeitausschuss des Stadtrats hat sich dafür ausgesprochen, dass Erlangen während des Digital Festivals Nürnberg eine eigene, offene, digitale Werkstatt als Pilotprojekt unterstützt.

In einem ehemaligen Teppichladen in der Erlanger Dreikönigstraße 3 soll so unter dem Titel „ex-Teppich“ zwischen dem 12. und 22. Juli ein temporärer Experimentierraum entstehen. Das Projekt soll allen Interessierten Werkzeuge und Methoden an die Hand geben, die Schnittstelle von digitaler Welt und Lebenswirklichkeit kreativ zu gestalten. Internationale Gäste, lokale Champions und ein Publikum aller Altersstufen sind eingeladen, Optionen durchzuspielen und Visionen zu teilen – in Workshops, Präsentationen und im Open 3D Live Lab (*), einer Dauerinstallation zwischen Werkstatt und Ausstellung. „Die Vision ist ein Möglichkeitsraum, in dem Wissenschaftskommunikation mit unterschiedlichen Menschen stattfindet. Dieses Projekt ist nicht nur ein Kreativlabor für alle Bürgerinnen und Bürger, sondern zugleich auch ein Beitrag zur kulturellen Stadtentwicklung“, erläutert Kulturreferentin Anke Steinert-Neuwirth.

Veranstaltet wird „ex-Teppich“ von einer Initiative lokaler Akteure aus der freien Wirtschaft, aus Kultur- und Bildungseinrichtungen (Kulturamt, E-Werk, Jugendkunstschule, Volkshochschule, Stadtbibliothek), dem Stadtjugendring und dem SeniorenNetz. Auch das universitäre FabLab (*) ist wichtiger Akteur. Die Zielrichtung des Projekts geht jedoch weiter. „Wir wünschen uns, einen solchen Raum dauerhaft in der Stadt zu verankern, um viele Zugänge zur aktuellen Forschung zu schaffen und um den kreativen Umgang mit digitaler Produktion zu fördern“, so Anne Reimann, Leiterin des städtischen Kulturamts. Während der zehn Projekttage werden deshalb auch Sponsoren- und Partnergespräche geführt, die zur Verstetigung der digitalen Werkstatt führen sollen. Grundsätzlich, so betont Anne Reimann, ist jeder willkommen: „Man muss nicht unbedingt bei irgend etwas mitmachen, sondern es ist auch völlig in Ordnung, wenn man einfach nur vorbeikommen und zuschauen möchte. Hauptsache, man bleibt neugierig.“

(*) Was versteht man unter „Lab“?
Als „Lab“ werden im Prinzip physische bzw. virtuelle Räume bezeichnet, in denen Ideen initiiert und umgesetzt werden können – wo man Innovation und Kreativität faktisch freien Lauf lässt.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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