Erlangen kämpft gegen das Laub: „Leistungssport“ für freie Straßen

Mario LoGiudice, Markus Reschke und Mark Rudel (v.l.n.r.) bringen sich in Stellung, um den Kampf gegen die Laubmassen aufzunehmen. Foto: Uwe Müller
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ERLANGEN (mue) - Es ist Herbst, und auch in der Hugenottenstadt hat damit wieder der jährliche Kampf gegen Unmengen von Laub auf den Straßen begonnen.

Knappe 500 Tonnen davon werden pro Saison in die Kompostierungsanlage in der Neuenweiher Straße gebracht – wohl gemerkt: nur Laub direkt von der Straße. Denn das beseitigen die Kollegen der städtischen Abteilung für Straßenreinigung und Winterdienst. Für das herabgefallene Blattwerk auf den Gehwegen, Grünflächen usw. zeichnen dagegen die jeweiligen Haus- und Grundstücksverwaltungen bzw. sonstige private Dienste verantwortlich. Jörg Winkler, Meister in der städtischen Abteilung, erklärt: „Insgesamt haben wir fünf Teams, die regelmäßig ausrücken; ein jedes besteht aus fünf Personen pro Fahrzeug, wobei sich die Kollegen in Fahrer und so genannte Handreiniger, die mit Laubbläser oder Besen bewaffnet den Kehrmaschinen zuarbeiten, aufteilen.“ Drei Klein- und drei Großkehrmaschinen stehen den Erlangern in wechselndem Einsatz zur Verfügung – das neueste Modell ist dabei die Ravo i5, die 200.000 Euro gekostet hat und erst seit kurzer Zeit im Einsatz ist. Winkler: „Die Maschine zeichnet sich durch mehrere Eigenschaften aus: Zum einen hat sie einen modernen Euro6-Motor und den Blauen Engel, ist also besonders umweltfreundlich und leise. Zum anderen ist sie wesentlich kompakter und damit flexibler – sie verfügt über einen dritten Rundbesen und kann trotz kleinerer Bauart die gleiche Menge aufnehmen und abtransportieren, wie ihre größeren Vorgänger, nämlich rund fünf Kubikmeter.“

Umweltfreundlicher und leiser werden künftig aber auch die Handgeräte – etwa sechs Laubbläser auf Akku-Basis, wofür insgesamt weitere 12.000 Euro investiert werden. Aber auch Trimmer und sonstige Handgeräte werden umgestellt. Heike Atzenbeck, Sachgebietsleiterin in der Abteilung Straßenreinigung und Winterdienst: „Dadurch werden wir auch in diesem Bereich flexibler. Bisher durften die Kollegen in Wohngebieten aus Lärmschutzgründen erst um 7 Uhr mit der Arbeit beginnen, um Krankenhäuser herum sogar erst ab 9 Uhr. Künftig ändert sich also auch das zum Positiven.“

Bis zu 20 Kilometer täglich sind drin

Immerhin ist Zeit auch bei den Straßenreinigern ein kostbares Gut: Ein Kollege zu Fuß kann – den Laubbläser bzw. Besen schwingend – am Tag durchaus bis zu 20 Kilometer zurücklegen. Und das will nicht nur erst einmal bewältigt, sondern vor allem richtig geplant sein. Von September bis November kämpfen die Männer so in zwei zeitversetzten Schichten gegen die Laubinvasion, was bei den notwendig zu erbringenden Leistungen auch richtig kräftezehrend sein kann. Je nachdem, ob das Laub trocken, feucht oder gar nass ist.

Autor:

Uwe Müller aus Nürnberg

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