Für jedes Kind gibt's einen KiTa-Platz
ERLANGEN (mue) - Die Meldung mag für manche Kommunen wie ein Märchen klingen, ist nichts desto trotz aber Tatsache: Erlangen kann den gemeldeten Bedarf an Betreuungsplätzen in Kindertageseinrichtungen (KiTa) deckeln – und zwar zu 100 Prozent.
Grundsätzlich haben alle Kinder unter sechs Jahre (U6 / Kinderkrippe + -garten) einen Rechtsanspruch, davon benötigen unter Dreijährige (U3 / ca. 45 Prozent) einen Platz – und bekommen ihn auch. Für Anke Steinert-Neuwirth, Referentin für Bildung, Kultur und Jugend, ein klares Ergebnis guter Planungsarbeit: „Es ist eine gesetzlich fundierte Aufgabe, bedarfsgerecht zu planen. Erlangen soll weiterhin eine familienfreundliche Stadt bleiben, weshalb wir auch den Versorgungsstand bezüglich der KiTa-Plätze halten wollen und müssen“. Dabei, so betont sie, geht‘s nach dem Motto „kurze Beine, kurze Wege“, da Kindern und ihren Eltern „halbe Weltreisen“ möglichst erspart werden sollen. Stadtjugendamtsleiter Reinhard Rottmann unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass die Planung in der Regel da losgeht, wo neuer Wohnraum entsteht. „In den meisten Fällen besitzen wir als Stadt im jeweiligen Umfeld allerdings keine eigenen Grundstücke, sodass wir auf entsprechende Partner für die Schaffung von KiTa-Plätzen angewiesen sind.“ Hierbei handelt es sich vorrangig auch um freie Träger, die dann von städtischer Seite nach Kräften unterstützt werden. Eine Win-Win-Situation also, auch wenn die eigentlichen Gewinner die Kinder selbst sind.
800 weitere Plätze müssen geschaffen werden
Unterdessen steigt der Bedarf an KiTa-Plätzen stetig weiter: Aktuelle Erhebungen belegen, dass die Stadt Erlangen durch Zunahme der Geburtenzahlen sowie durch Zuzug rassant wächst. Anke Steinert-Neuwirth: „Nach statistischer Berechnung bedeutet das für uns, dass wir bis zum Jahr 2020 zirka 800 weitere Plätze benötigen – ungefähr 300 für Kinder bis zu drei Jahre sowie 500 für über Dreijährige.“ Dass darum die entsprechenden (Vor-)Planungen bereits auf Hochtouren laufen, versteht sich beinahe von selbst. Zum einen müssen etwa neue Personal-Planstellen geschaffen und Verhandlungen mit Trägern geführt werden. Zum anderen gilt es aber auch, Bundesfördermittel zu sichern, mit denen immerhin bis zu 90 Prozent an reinen Baumaßnahmen finanziert werden können. Dieses Programm, so Steinert-Neuwirth, läuft – ganz passend – auch bis zum Jahr 2020. „Darum geben wir gerade richtig Gas, um diesbezüglich für Erlangen das Optimale heraus zu holen.“
Aktuell stehen in der Hugenottenstadt 1.429 Krippen- und 3.464 Kindergartenplätze zur Verfügung. Zu der sich daraus ergebenden Gesamtzahl von 4.893 kommen dann die erwähnten zirka 800 noch dazu.
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.