Erlanger Stadtrat bringt Bürgervorschlag in Verfahren ein
StUB-Regnitzquerung über Wöhrmühle?
ERLANGEN (pm/mue) - Der Erlanger Stadtrat hat sich dafür ausgesprochen, die Bürgervariante über die Wöhrmühlinsel als so genannte Vorzugstraße in das Raumordnungsverfahren für die Stadt-Umland-Bahn (StUB) einzubringen.
In einer detaillierten Bewertung durch den Zweckverband StUB hatte diese Variante sowohl bei der planerischen Beurteilung als auch bei der Nutzen-Kosten-Betrachtung am besten abgeschnitten. Tiefgehender untersucht wurden insgesamt 13 unterschiedliche Querungen über die Regnitz, in diesem Zuge wurden unter anderem eine genauere Kostenermittlung sowie eine Analyse der Nachfrage im Verkehrsmodell vorgenommen. Dabei wurde untersucht und errechnet, wie sich das Verkehrsverhalten der Bürgerinnen und Bürger verändern würde, gäbe es die StUB auf der jeweiligen Strecke. Einen wichtigen Aspekt bildete ferner das Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV), das über 1,0 liegen muss, um Fördermittel von Bund und Land zu erhalten. „Die Zahl der Menschen, die einpendeln, ist in den vergangenen Jahrzehnten immer größer geworden. Diese Menschen kommen nicht mit dem Fahrrad. Sie kommen manchmal mit dem Bus. Vor allem aber kommen sie mit dem Auto. Wenn wir eine Verkehrswende wollen, dann müssen wir ein besseres Angebot im ÖPNV machen. Wir wollen die StUB als moderne und klimafreundliche Alternative zum Auto verwirklichen“, so Erlangens Oberbürgermeister Florian Janik.
Weitere Entscheidungen bereits im Mai
Die Wöhrmühlinsel landet mit einem Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,3 auf Platz eins, gefolgt von der ursprünglichen Planung, der Kosbacher Brücke, mit einem Wert von 1,1. Eine Linienführung der StUB im Bereich des Dechsendorfer oder Büchenbacher Damms ist demnach nicht förderfähig; beide Nutzen-Kosten-Verhältnisse liegen deutlich unter eins (Dechsendorfer Damm: NKV 0,8, Büchenbacher Damm: NKV 0,7). Schon im Mai entscheiden die Erlanger Stadtratsgremien über weitere Varianten im Bereich Tennenlohe, Erlangen Süd sowie in der Erlanger Innenstadt und Büchenbach, die vom Zweckverband StUB und den beauftragten Ingenieurbüros derzeit untersucht werden.
Der Stadtrat beauftragte den Zweckverband, parallel zur Vorbereitung des Raumordnungs-verfahrens auch noch das NKV für die Querung über den Büchenbacher Damm in Verbindung mit der so genannten Büchenbacher Spange errechnen zu lassen. Diese Variante war nach der ersten Prüfung im Rahmen des formalisierten Auswahlverfahrens aufgrund ihres Abschneidens ausgeschieden. Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn: „Die Variante über die Wöhrmühlinsel ist ein Vorschlag aus der Bevölkerung. Er wurde uns im Rahmen unserer Onlinebeteiligung zu Beginn der Planungen übermittelt. Das Ergebnis zeigt noch einmal, wie wichtig der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern ist. Diesen werden wir auch zukünftig weiter fortsetzen.“
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.