Frank Dassler bis 2018 bei Adidas
Enkel von Puma-Gründer Rudolf Dassler gestorben
HERZOGENAURACH (dpa) - Der Enkel des Puma-Gründers Rudolf Dassler, Frank Dassler, ist gestorben. Dassler wurde 64 Jahre alt, bestätigte das Unternehmen Adidas, wo Frank Dassler über viele Jahre als Chief Compliance Officer und General Counsel tätig war. Bis zuletzt arbeitete Dassler als Anwalt in Hamburg. ,,Wir werden Frank als hochgeschätzten Kollegen und als herausragenden Menschen in Erinnerung behalten, der die Werte von adidas repräsentierte und lebte", hieß es von Adidas am Donnerstag.
Frank Dassler hatte Aufsehen erregt, als er als Enkel des Puma-Gründers Rudolf Dassler zum von dessen Bruder Adolf gegründeten Sportartikelriesen Adidas wechselte - fast eine Sensation innerhalb der lange Zeit verfeindeten Familienzweige.
In einer Traueranzeige verabschiedeten sich am Donnerstag beide Unternehmen vom Gründer-Enkel: ,,Mit vorbildlichem Engagement, ausgeprägtem Verantwortungsgefühl, Ehrlichkeit und Verlässlichkeit hat er sich innerhalb und außerhalb unserer Unternehmen bleibendes Ansehen erworben", heißt es darin. In der Traueranzeige der Familie war von einer ,,langen, schweren Krankheit" als Todesursache die Rede.
Frank Dassler wirkte unter anderem als Fürsprecher der Sportartikelindustrie. Nach seinem Ausscheiden bei Adidas 2018 vertrat er das Unternehmen mit seiner Hamburger Anwaltskanzlei weiter in Industrieverbänden. Bis vor Kurzem war Dassler Präsident des Europäischen Verbandes der Sportartikelindustrie FESI sowie Vorstandsmitglied des Weltverbandes der Sportartikelindustrie WFSGI.
Hintergrund:
Der später als ,,Schuster der Nation" bezeichnete Adolf Dassler ließ am 18. August 1949 die ,,Adolf Dassler - Spezialsportschuhfabrik adidas" ins Handelsregister eintragen. Zuvor hatten die zerstrittenen Brüder Adolf und Rudolf Dassler ihre 1924 gegründete ,,Gebrüder Dassler Sportschuhfabrik" geteilt. 47 Mitarbeiter aus dem Vorgängerunternehmen blieben damals bei Adolf mit Spitznamen ,,Adi", 13 entschieden sich für Rudolf, der Puma gründete. Seither gibt es in der mittelfränkischen Stadt zwei Sportartikelriesen, die es an die Weltspitze geschafft haben. Heute arbeiten weltweit 57.000 Menschen für Adidas.
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