Klimawürfel fordert zum Handeln auf
Jeder Einzelne kann etwas tun!

Hermann Lorenz (rechts im Bild) vom Energiebündel Roth-Schwabach und Bürgermeister Robert Pfann sind überzeugt, dass der Klimawürfel hilft, in der Bevölkerung Bewusstsein für die Energiewende zu schaffen. | Foto: Markt Schwanstetten
  • Hermann Lorenz (rechts im Bild) vom Energiebündel Roth-Schwabach und Bürgermeister Robert Pfann sind überzeugt, dass der Klimawürfel hilft, in der Bevölkerung Bewusstsein für die Energiewende zu schaffen.
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SCHWANSTETTEN (pm/ak) - Seit kurzem steht der Klimawürfel des Energiebündels Roth-Schwabach e.V. neben dem Rathaus Schwanstetten. Plastisch verdeutlicht der aus Planen zusammengesetzte Würfel wieviel CO2, jede Person heute täglich ausstößt und welches Ziel erreicht werden muss. Außerdem zeigt der Würfel welche gravierenden Folgen der Klimawandel bereits jetzt hat und fordert Jedermann auf, aktiv etwas dagegen zu tun.

Die Klimawürfelaktion gibt es bereits seit 5 Jahren. Ursprünglich ist die Idee im Verein Energiewende ER(H)langen e.V. entstanden. Die Idee gefiel auch dem Energiebündel Roth Schwabach, das es sich zum Ziel gesetzt hat, Bürgerinnen und Bürger bestmöglich über die Möglichkeiten CO2 einzusparen zu informieren.
Das Energiebündel ist im Jahr 2010 aus einer Gruppe Gleichgesinnter entstanden, die ihre Kräfte bündeln wollten, um über das Thema Energiewende aufzuklären. Dass dieses Thema den Nerv der Zeit getroffen hatte, zeigte sich bereits in der Gründungsversammlung. Nicht nur Privatpersonen traten dem Verein bei, sondern auch der Landkreis Roth, vier Kommunen und verschiedenste Organisationen aus dem Landkreis, wie z.B. der Bund Naturschutz oder die ENA (Unabhängige Energieagentur des Landkreises Roth). Nach und nach traten dann auch alle weiteren Landkreiskommunen und die Stadt Schwabach bei.

Auf Photovoltaik setzen

„Co2-Emmissionen vermeiden heißt, Verbrennung vermeiden wo immer möglich“, ist als Leitsatz auf dem Klimawürfel abgedruckt. Hermann Lorenz, der sich leidenschaftlich für die Energiewende einsetzt und ein Umdenken anregen will, gibt hierzu konkrete Beispiele.
„Um Energie zu erzeugen, müssen in der Regel Rohstoffe verbrannt werden. Bei der Energiewende heute zu stark auf Holz als nachhaltigen Energieträger zu setzen, ist ein Trugschluss“, ist Lorenz überzeugt. „Holz gibt bei der Verbrennung große Mengen CO2 frei und wächst auch nicht schnell genug nach.“ „Dagegen können sich Gebäude mit Photovoltaikmodulen auf dem Dach oder an der Fassade und Wärmepumpe und Speicher zum größten Teil selbst mit Energie versorgen, ohne dass Rohstoffe verbrannt werden müssen. Wichtig ist es deshalb Photovoltaik massiv auszubauen. Photovoltaik kann auf einer gleich großen Fläche, einen 10-fach so großen Ertrag erzeugen, wie Biomasse. Unter der brennenden Notwendigkeit zu Klimaschutz und Energiewende können heute neue Baugebiete und Bebauungspläne so gestaltet werden, dass maximale lokale Energieerzeugung (durch PV) und die sog. Sektorenkopplung (Strom-Wärme-Mobilität) möglich wird. Dies spart langfristig Kosten, schützt das Klima und macht zum großen Teil Bürger und Kommunen unabhängig.“

Schritt für Schritt senkt Schwanstetten den Energieverbrauch

Auch der Markt Schwanstetten hat schon erste Schritte in Richtung Energiewende gemacht. So wurden bereits im Jahr 2010 das Feuerwehrhaus Schwand mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. 2022 wurden dann auch auf dem Dach der AWO-Kindertagestätte Sonnenschein und auf dem Rathaus Photovoltaik nachgerüstet.
Eines der größten öffentlichen Gebäude im Ort, die Grundschule, wurde 2010 energetisch saniert. In diesem Zuge wurden die Fenster ausgetauscht und Heizkörpernischen gedämmt. Die Steuerung von Licht und Heizung erfolgt nun vollautomisch über Kontakte im Fensterrahmen und Präsensmeldern in den Räumen. 2013 ging dann eine Hackschnitzelheizung mit Erdgaskessel für Spitzenzeiten an der Schule in Betrieb. Diese Heizung versorgt über ein Nahwärmenetz auch die Schulturnhalle, die Gemeindehalle, das Rathaus und das Katholische Kinderhaus.
Bei der Straßenbeleuchtung spart die Kommune durch die Umstellung auf Gelblicht im Jahr 2008 und Einbau von LED-Leuchten im Jahr 2018 unglaubliche 80 % der vorher benötigten Energie ein.

Informationsveranstaltung „Tag der Energie“

Wenn auch Sie sich informieren möchten, wie Sie persönlich Energie sparen können, sind Sie am Tag der Energie am Samstag, den 24. September 2022 von 10 bis 14 Uhr in der Gemeindehalle Schwanstetten (Rathausplatz 2, Schwanstetten) genau richtig.

Programm:
10:30 Uhr - 10:45 Uhr: Begrüßung
10:45 Uhr - 11:30 Uhr: Fachvortrag IfE - "Alternative Heizmethoden in privaten Wohngebäuden" mit anschließender Diskussion
11:30 Uhr - 12:15 Uhr: Fachvortrag ENA - "Die Sonne sendet keine Rechnung – Strom, Wärme, Speicherung – Möglichkeiten und Stand der Technik die Sonne zu nutzen" mit anschließender Diskussion
12:15 Uhr - 12:30 Uhr: Vorstellen kommunales Förderprogramm FERS der Marktgemeinde Schwanstetten

Der Energietag wird in Zusammenarbeit mit dem Institut für Energietechnik (IfE) an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden und der Unabhängigen Energieagentur des Landkreises Roth (ENA) für die Bürgerinnen und Bürger von der Gemeinde angeboten. Die Veranstalter laden sehr herzlich zu diesem Impulstag ein und freuen sich über viele interessierte Besucherinnen und Besucher. Der Eintritt ist frei.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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