Besondere Auktion
Weidlers versteigern Nachlass von NN-Gründer Joseph Drexel
NÜRNBERG – Dass es im Jahr 2020 auch erfreuliche Ereignisse zu feiern gibt, geht im aktuellen Weltgeschehen bisweilen unter. Dabei feiern dieses Jahr nicht nur die „Nürnberger Nachrichten“
75 Jahre Bestehen als eine der großen deutschen Tageszeitungen, auch das Nürnberger Traditionsunternehmen Auktionshaus Weidler begeht heuer das 40. Jubiläum seiner Gründung. Und wie der Zufall es wollte, führte der kurze Anruf einer Kundin im Auktionshaus beide Jubiläen zusammen.
„Die Dame wollte sich informieren, ob das Auktionshaus Weidler an einigen Gegenständen Interesse hätte, die sich auf der Ritterburg Stauf (13. Jh.) rund 50 Kilometer südlich von Nürnberg bei Thalmässing befinden und demnächst veräußert werden sollten“, so Auktionator Herbert Weidler. Vor genau 25 Jahren von der Regierung von Mittelfranken öffentlich bestellt und vereidigt, wurde der erfahrene Kunstexperte sofort hellhörig und machte einen Termin vor Ort aus, um sich die Sache näher anzusehen. Auf der romantisch gelegenen Burg angekommen, stellten sich die Gegenstände als wesentliche Teile der Kunstsammlung des NNGründers Dr. Joseph E. Drexel heraus, der in den späten 1940er-Jahren bis zu seinem Tod 1976 sowohl regional als auch international als Kunst-Mäzen agierte und seine Privat-Sammlung auf jener Staufer-Burg aufbewahrte.
Erste Auktion lief im Internet
Schnell wurde deutlich, dass eine solche Sammlung besondere Maßnahmen erfordert: „Nachdem wir in den vergangenen 40 Jahren die Nachlässe von bedeutenden Adelsgeschlechtern, Wirtschaftsgrößen oder auch Politikern wie Postminister Dollinger in Neustadt/Aisch aufgelöst haben, war mir die richtige Vorgehensweise sofort klar“, so Weidler. Die zahlreichen Bronzen, die Joseph E. Drexel rund um die Burg in einem Skulpturengarten arrangiert hatte, wurden zusammen mit wertvollen Barock- und Biedermeier-Möbeln, zahlreichen Gemälden und Graphiken namhafter Künstler sowie der Bibliothek des Mäzens im Rahmen einer Spezial-Auktion direkt auf der Burg versteigert – wegen der Corona-Beschränkungen jedoch ausschließlich über das Internet.
Weiter geht es am 21. November
Highlight hierbei war die mehr als 300 kg schwere Bronze „Olympia“ des bekannten Künstlers Fritz Klimsch (1870-1960), die mehr als 90.000 Euro erlöste, und von der nur wenige Exemplare in dieser Größe bekannt sind. Der zweite Teil der Sammlung Dr. Drexel wurde nach Nürnberg ins Auktionshaus gebracht und wird nun vom 21. bis 25. November im Rahmen einer Kunst- und Antiquitätenauktion am Albrecht-Dürer-Platz 8 bei Weidler versteigert.
Auch hier sind zahlreiche große Namen der Kunstgeschichte aus der Sammlung Dr. Drexel vertreten, wie etwa Emil Nolde, Alexej von Jawlensky oder Max Slevogt. Auch Drexel selbst nebst Gemahlin ist präsent: in Form bronzener Portrait-Köpfe. „Für einen Termin vor Ort steht das Auktionshaus Weidler jederzeit zur Verfügung“, so Herbert Weidler. Informationen unter
(0911) 22 25 25 oder
info@auktionshausweidler.de
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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