Demenzschulung
Menschen mit Demenz begleiten: Neues Schulungsangebot „Hilfe beim Helfen"
Zurzeit leben etwa 226.000 Menschen mit Demenz in Bayern. Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit sind Betroffene vermehrt auf Begleitung und Pflege angewiesen, die meistens von Angehörigen erbracht wird. Die AOK und der Landesverband Bayern der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unter-stützen die Pflegepersonen mit dem Schulungsangebot „Hilfe beim Helfen“. Die interaktive Seminarreihe besteht aus sieben inhaltlich auf einander ab-gestimmten Einheiten. Fachexperten der Alzheimer Gesellschaft Nürnberg e.V. zeigen auf, wie sich Menschen durch die Alzheimer-Demenz verändern können und wie ein guter Umgang mit Betroffenen gelingen kann.
„Menschen mit Demenz haben ihre eigene Wahrnehmungswelt, die von der äußeren Realität abweichen kann“, so Markus Blach, Teamleiter Pflegeberatung bei der AOK in Mittelfranken. Wer an der Schulung teilnimmt, erwirbt zunächst Wissen über Demenzerkrankungen, um so die innere Welt eines Menschen mit Demenz besser verstehen zu können. Darauf aufbauend lernen die Angehörigen, wie eine an den Bedürfnissen der Betroffenen orientierte Begleitung möglich wird, wie man als Pflegeperson mit schwierigen Pflegesituationen umgeht und welche Entlastungs- und Teilhabeangebote es vor Ort gibt. „Die Pflege wird leichter, wenn man weiß, wie sich die Krankheit äußert und wie man damit am besten umgeht“, so Markus Blach.
Zu Hause individuell schulen lassen
Da das Krankheitsbild Demenz so einzigartig ist, wie der betroffene Mensch selbst, stellt der Pflegealltag die Angehörigen und Betreuungspersonen häufig vor besondere Pflegesituationen. Hierfür ist eine persönliche Beratung erforderlich. „Die Alzheimererkrankung führt zu Veränderungen in der Alltagskompetenz“, so Markus Blach. Vor Ort machen sich die Fachexperten ein Bild von der persönlichen Pflege- und Wohnsituation, vom sozialen Umfeld und den bereits vorhandenen Kenntnissen der pflegenden Angehörigen. Zu-dem gibt es Tipps zu technischen Hilfsmitteln und zum Thema Ernährung. Auch eine Beratung zu rechtlichen und finanziellen Fragen ist möglich. Da die Fachberater*innen mit den regionalen Gegebenheiten vertraut sind, können sie ergänzende Unterstützung vor Ort vermitteln, wie zum Beispiel den Kontakt zu Selbsthilfegruppen. Die häusliche Schulung dauert in der Regel zwei Stunden.
Wer sich für das Schulungsangebot interessiert, kann sich an die AOK Pflegeberater*innen vor Ort wenden.
Autor:Barbara Rögner aus Mittelfranken |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.