BUND gibt Tipps für den richtigen Umgang mit den Plagegeistern
Warum nicht auch den Wespen ein Stück Kuchen gönnen?

Wer den Wespen ein Stück Kuchen auf die Seite stellt, kann häufig ungestört weiteressen. Die Tiere naschen lieber in Ruhe und wollen nicht ständig weggescheucht werden. | Foto: © Ingo Batrussek-stock.adobe.com (Symbolfoto)
  • Wer den Wespen ein Stück Kuchen auf die Seite stellt, kann häufig ungestört weiteressen. Die Tiere naschen lieber in Ruhe und wollen nicht ständig weggescheucht werden.
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REGION (pm/vs) - So schön auch ein Kaffeekränzchen oder ein Picknick im Freien ist, vor allem der Geruch von Zucker und Fleisch lockt auch Wespen an. Naturschutzexperte Magnus Wessel vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) erklärt, wie man sich am besten verhält.
Was manchmal wie eine Invasion wirkt, ist in Wirklichkeit nur ein kleiner Ausschnitt der Natur. „In der Regel trauen sich nur zwei der elf mitteleuropäischen Wespenarten an unsere gedeckten Tafeln, nämlich die ‚Gewöhnliche Wespe‘ und die ‚Deutsche Wespe‘“, erklärt Magnus Wessel „Alle anderen Wespenarten interessieren sich nicht für unser Essen. Viele Arten vertilgen vor allem Fliegen, Mücken, Raupen, Motten oder Spinnen.“ Wenn also beispielsweise mal eine Hornisse am Kaffeetisch vorbeikommt, ist sie mit Sicherheit nicht hinter dem Kuchen, sondern hinter den Wespen her.
„Um keine Wespen anzulocken kann man Speisen abdecken, süße Getränke verschließen und auf stark parfümierte Körperpflegeprodukte verzichten“, sagt der BUND-Experte. In der Regel helfen jedoch all diese Maßnahmen wenig und die schwarz-gelben Insekten kommen trotzdem. Dann heißt es: Ruhe bewahren!
„Um-sich-Schlagen ist äußerst kontraproduktiv“, erklärt Magnus Wessel. „Denn die Tiere nehmen unsere Angst wahr und Angstschweiß versetzt sie in Alarmbereitschaft. Auch Wegpusten hilft nicht weiter. Es zeigt sich, dass das ausgeatmete CO2 Wespen aggressiver macht“.
Stattdessen empfiehlt der Naturschützer, die Tiere im Auge zu behalten, wenn man isst, und einfach ganz entspannt weiterzumachen. „Ganz dreiste Ruhestörer lassen sich mit Wasser aus kleinen Sprühfläschchen zur Raison bringen“, verrät Wessel. „Oftmals haben sich auch Ablenkfütterungen mit Teilen des Essens bewährt, die die Tiere vom Tisch weglocken. Wer die Wespen dort dann gewähren lässt und ihnen ein Stück vom kulinarischen Glück gönnt, hat in der Regel nichts zu befürchten. Der kann vielleicht sogar beobachten, wie sie geschickt ein kleines Stück aus einem großen Ganzen herausoperieren und mit der Beute davon fliegen. Es sei ihnen gegönnt, denn was für uns nur die letzten Sommerwochen des Jahres sind, sind für die Wespen die letzten Tage ihres Lebens. Nur die jungen befruchteten Wespenköniginnen überwintern. Erst im nächsten Sommer schlüpfen neue Wespen und halten uns als Insektenvertilger so manche Fliege vom Leib“.

Fliegenklatsche als Lösung?

Wer seine Freiluftschlemmerei in der Nähe eines Wespennestes abhält, darf sich über zahlreiche ungebetene Gäste nicht beschweren. Sind es jedoch nur einige lästige Tiere, die ständig vor der Kuchengabel herumschwirren, so könnte man auf den Gedanken kommen, das Problem mit einer Fliegenklatsche zu lösen. Doch Vorsicht: Selbst die Gewöhnliche und die Deutsche Wespe stehen unter Schutz. Wird eine Tötung angezeigt, drohen eventuell Bußgelder. Noch viel teurer kann es werden, wenn man eine seltene Art oder einen seltenen Verwandten, etwa eine Hornisse, erwischt. Wer sich gestört fühlt, sollte besser im Haus essen.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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