Stiftung Stadtblick der Katholischen Stadtkirche schüttet 13.800 Euro aus
Neun Projekte, die für die Bandbreite engagierter Ehren- und Hauptamtlicher stehen: von Flüchtlingsinitiativen über eine interreligiöse Fahrradaktion bis hin zu generationenübergreifender Gemeindearbeit
NÜRNBERG (pm/nf) - „Ehrenamt und Engagement spielen eine große Rolle in unserer Gesellschaft, und das wollen wir belohnen“, so die Stiftungsratsvorsitzende Monika Tremel nach der Entscheidung von Stiftungsrat und Kuratorium für die in diesem Jahr begünstigten Initiativen. Mit den Zuschüssen aus der „Stiftung Stadtblick der Katholischen Stadtkirche Nürnberg“ werden in diesem Jahr neun Initiativen in Nürnberg mit insgesamt 13.800 Euro unterstützt. „Mit dem Geld erleichtern wir die Projektumsetzung, manches kann damit auch erst ermöglicht werden“, so Tremel. In diesem Jahr 2015 gab es die dritte Ausschüttung der Stiftung Stadtblick, die seit Bestehen insgesamt 19 Projekte mit fast 30.000 Euro finanziell unterstützt hat.
Ein Großteil der Stiftungssumme – 5500 Euro – geht an das Don Bosco Jugendwerk, das gleich für zwei Initiativen mit minderjährigen unbegleiteten Flüchtlingen bedacht wird. Über jeweils 2000 Euro dürfen sich die Katholische junge Gemeinde Eichstätt für das Projekt „Jugend-Glaube-Kirche-Sexualität“ und die Gemeinde St. Lioba für eine generationenübergreifende Initiative freuen. Die Organisatoren des „Wegs der Religionen“ erhalten 1500 Euro, mit 1200 Euro wird die Jugendosternacht des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend im Nürnberger Stadion bedacht. Dem neu renovierten „Fenster zur Stadt“ werden mit 1000 Euro neue Möbel finanziert, 500 Euro erhält das Caritas Kinder- und Jugendhaus Stapf für die Umsetzung des Freiwilligen Sozialen Schuljahres, 100 Euro die Krabbelgrupppe der Gemeinde St. Maximilian Kolbe.
Geförderte Projekte im Einzelnen
Don Bosco Jugendwerk, in Zusammenarbeit mit der Pfarrei zu den heiligen Schutzengeln (5500 Euro): Im Projekt „Heimat“ sollen sich junge, minderjährige unbegleitete Flüchtlinge auf künstlerische Weise mit der eigenen Identität und ihrer Lebenssituation auseinandersetzen.
Im zweiten Projekt „Freizeit- und erlebnispädagogische Aktionen mit jungen Flüchtlingen“ sollen sie vom Alltag entspannen, das solidarische Wir-Gefühl stärken und lernen, aktiv am gesellschaftlichen Leben in Deutschland teilzunehmen.
Katholische junge Gemeinde (KjG) Eichstätt (2000 Euro): Die KjG stellt ihr Jahresthema 2015 unter das Motto „Jugend-Glaube-Kirche-Sexualität“. Kinder und Jugendliche sollen einen zeitgemäßen Umgang mit den Themen lernen und sich offen und undogmatisch auch mit dem Thema Sexualität auseinandersetzen.
Kindergarten und Seniorenkreis St. Lioba sowie die evangelische Gemeinde St. Thomas (2000 Euro): „Miteinander spielen – voneinander lernen“ verrät schon viel über die Aktion. Mit gemeinsamen Spielen und Begegnungen lernen die Generationen voneinander und übereinander. Das Projekt startet im Kindergartenjahr 2015/2016.
Katholische Stadtkirche, Evangelisch-Lutherisches Dekanat, Israelitische Kultusgemeinde und DITIB-Moschee (1500 Euro): Mit dem „Weg der Religionen“ am 12. Juni 2015 in Nürnberg haben die Organisatoren ein Zeichen für eine solidarische Stadtgemeinschaft gesetzt, in der niemand diskriminiert und ausgegrenzt werden darf. 150 Frauen, Männer und Kinder radelten von der Ditib-Moschee in der Südstadt über St. Elisabeth und St. Jakob bis hin zur Synagoge in der Nordstadt.
Bund der Deutschen Katholischen Jugend und Jugendreferat der Katholischen Stadtkirche (1200 Euro): Um die Auferstehungsbotschaft in der heutigen Zeit erfahrbar zu machen und um auch junge Menschen anzusprechen, die einer Kirche ansonsten fern bleiben, haben die Organisatoren die Jugendosternacht 2015 im Nürnberger Stadion gefeiert – mit großem Erfolg.
Katholische Stadtkirche – „Fenster zur Stadt“ (1000 Euro): Nach der notwendigen Renovierung der Einrichtung im Haus der Katholischen Stadtkirche Nürnberg nach 17 Jahren hat sich das Team auch für eine inhaltliche Neuausrichtung entschieden. Dafür war auch eine optische Anpassung notwendig. Die Fördersumme fand Verwendung in neuen Möbeln, die nun im „Fenster zur Stadt – Cafe, Beratung, Kultur“ auf neue Gäste warten.
Caritas-Kinder- und Jugendhaus Stapf (500 Euro): Mit dem Freiwilligen Sozialen Schuljahr (FSSJ) sollen Jugendliche ab 14 Jahren für ehrenamtliches Engagement gewonnen werden. Die Jungen und Mädchen engagieren sich im Laufe eines Schuljahrs mindestens 80 Stunden ehrenamtlich in einem Einsatzort ihrer Wahl, in der Regel einmal wöchentlich etwa zwei Stunden; am Ende des Schuljahrs erhalten die Jugendlichen ein Zeugnis, das ihr Engagement beurkundet.
Pfarrei St. Maximilian Kolbe (100 Euro): In der Krabbelgruppe sollen junge Mütter sich kennenlernen und ihre Kinder auf spielerisch-kreative Weise fördern.
Hintergrund:
„Kulturelle, liturgische, caritative und soziale Projekte stehen im Zentrum des Anliegens unserer Stiftung“, betont Stiftungsratsvorsitzende Tremel immer wieder. Kirche müsse gerade in der heutigen Gesellschaft ihren Stellenwert vom Dienst an den Mitmenschen in den Vordergrund rücken. „Es ist schön zu sehen, wie breit das Engagement gestreut ist.“ Tremel und die Stiftungsratsmitglieder freuen sich schon auf die nächsten Jahre und weitere vielversprechende Projekte, die sie gerne mit den Stiftungsgeldern ermöglichen oder unterstützen.
Die Stiftung Stadtblick schüttet bereits zum dritten Mal (2013: 5500 Euro für drei Projekte, 2014: 10.000 Euro für sieben Projekte) Unterstützungsgelder aus. Die Stiftung will Hilfestellung für alle – Kirchennahe, Mittellose, Suchende und Kirchenferne – sein, die sich aktiv für das friedliche Miteinander in der Großstadt Nürnberg engagieren. Die Fördergelder können von Haupt –und Ehrenamtlichen aus den verschiedenen kirchlichen Bereichen beantragt werden. Antragsstellung ist immer bis zum 1. Juni eines Jahres möglich, der Stiftungsrat entscheidet dann, wie viele Zuschussmittel für welche Projekte vergeben werden.
Die Stiftung selbst ist eine gemeinnützige Treuhandstiftung in der Trägerschaft der Liga Bank Stiftung, Regensburg, und wurde im Oktober 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie geht zurück auf die Nürnbergerin Margarethe Bär (1924 - 2008). Diese hatte einen Teil ihres Vermögens der Katholischen Stadtkirche Nürnberg vermacht und damit die Grundlage des Stiftungsvermögens geschaffen. Dank dieser Zuwendung können neue Ideen für "Kirche in der Welt von heute" entwickelt werden.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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