Wir helfen Valentina!

Wir helfen Valentina!NÜRNBERG (nf) - ,,Wir helfen Valentina“ - so lautet der Titel der großen MarktSpiegel Weihnachtshilfskation 2011. Vor einer Woche haben wir die tapfere kleine Valentina aus Zirndorf schon kurz vorgestellt. Das schwer kranke 9-jährige Mädchen im Rollstuhl liebt Tiere über alles und wünscht sich nichts sehnlicher als einen Hund, der ihr im komplizierten Alltag eine wertvolle Stütze sein kann.

Valentina mit ihrer Mama Barbara.                                                                                         Foto: privat

Aus praktischen Erwägungen, wegen ihrer körperlichen Einschränkungen und natürlich auch - ganz wichtig - als Seelentröster. Das Problem: Speziell ausgebildete Assistenzhunde sind sehr teuer. Der MarktSpiegel hat ein Spendenkonto eingerichtet, um Valentina diesen Wunsch erfüllen zu können. Assistenzhunde können nach einer aufwändigen Ausbildung das Leben eines behinderten Menschen erheblich entlasten und von der Hilfe anderer unabhängiger machen. So helfen Assistenzhund beim An- und Ausziehen, heben hinunter gefallene Gegenstände auf und reichen sie ihrem Menschen, öffnen Türen und Schränke, bringen das Telefon oder die Fernbedienung und können Alarm auslösen!  Assistenzhunde werden nicht wie Blindenführhunde von den Krankenkassen oder anderen Kostenträgern bezahlt. Hilfe bekommt die Familie von dem gemeinnützigen Verein Apporte, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, behinderten Menschen die Finanzierung eines Assistenzhundes zu ermöglichen. Wer in Deutschland einen solch speziell ausgebildeten Freund und Helfer haben möchte, muss ganz schön tief in die Tasche greifen: Ein Spezialhund kostet bis zu 25.000 Euro und sind nur schwer zu bekommen. Wer kann sich das schon leisten? Wer will und kann schon Jahre lang auf seinen geliebten Freund und Helfer warten? Deshalb hat sich der Verein Apporte mit dem Verein Partnerhunde-Österreich zusammen getan, einer erfahrenen Organisation, die seit 20 Jahren Assistenzhunde ausbildet und vermittelt. Durch die Zusammenarbeit könnte Valentina für 16.000 Euro  ihr sehnlichster Herzenswunsch innerhalb eines Jahres erfüllt werden. Valentinas Eltern Barbara und Christian sowie Bruder Sebastian kämpfen seit 2002 - das Jahr, in dem Valentina geboren wurde, um das Leben des kleinen Mädchens. Gleich ihre ersten Lebenswochen verbrachte sie im Krankenhaus, hatte eine Trinkschwäche, litt unter ständig wiederkehrendem Erbrechen - zu allem Überfluss steckte sie sich im Krankenhaus mit einem Infekt an. Sie bekam eine Nasensonde und musste künstlich ernährt werden. Nach drei Wochen gelang es, Valentina zum Trinken zu bewegen. Doch auch nach ihrer Entlassung blieb die Ernährung ein großes Problem. Das Erbrechen war steter Begleiter. Weitere neuropädiastische Untersuchungen folgten, Stoffwechseldiagnostik, Ösophagographie (Röntgendarstellung der Speiseröhre, sehr vereinfacht formuliert) - ein dauerndes Martyrium. Mit zehn Monaten begann Valentina zwar nicht das Krabbeln, aber das Porutschen. So bewegt sie sich auch heute teilweise noch fort. Mit etwa eineinhalb Jahren bekam Valentina die erste Lungenentzündung. Im Frühjahr 2004 nahm die Kleine plötzlich an Gewicht ab, motorische Fortschritte blieben aus. Zu diesem Zeitpunkt stellten die Ärzte eine deutliche Muskelschwäche fest. Eine weitere Lungenentzündung folgte kurz darauf. Valentina verbrachte ihren zweiten Geburtstag im Krankenhaus. Im selben Jahr wurde in Aachen eine Muskelbiopsie durchgeführt. Die Diagnose traf die Familie wie ein Schlag: Ausgeprägte, chronische, weiterhin relativ rasch progrediente neurogene Muskelatrophie. Die Erkrankung ist bis heute ursächlich nicht heilbar. Wahrscheinlich liegt bei diesen Krankheitsfällen ein Genfehler zugrunde. So auch bei Valentina. Im Fachchinesisch heißt das dann ,,Neumutation des MPZ/PO Gens. Die Mutation ist in der Literatur bisher nicht bekannt“. Das Erscheinungsbild dieser Krankheit ist vielfältig. Man kann nachlesen, es gibt 680 verschiedene Krankheitsformen. Die Folgen reichen von leichter bis schwerer Behinderung und kompletter Hilflosigkeit im Alltag. Der pflegerische Aufwand für die Betroffenen ist hoch. Weitere Komplikationen können die Erkrankten zusätzlich enorm schädigen. Die nächste Lungenentzündung brachte Valentina auf die Intensivstation, danach musste sie  noch weitere zwei Monate zu Hause über die Nasensonde ernährt werden. Valentina bekam Fußorthesen und  lernte mit dem Rollator kurze Strecken zu laufen. 2006 konnte sie sogar einen ,,normalen“ Kindergarten besuchen. Valentina hat die Zeit im Kindergarten sehr genossen, hat heute noch ihre damaligen Freundinnen. Allerdings entwickelte Valentina eine Skoliose (Rückgratverkrümmung), sie muss ein Korsett tragen, was speziell im Sommer eine starke Belastung darstellt. Zusätzlich ist ihre Beweglichkeit stark eingeschränkt. Doch die Skoliose verschlechtert sich leider - hat sogar die Grunderkrankung quasi überholt. Die Wirbelsäule muss in absehbarer Zeit operiert werden. Die Familie ist mit ihrer Tochter von Klinik zu Klinik gereist. Göttingen, Heidelberg, Stuttgart, Bayreuth, Bad Wildungen... Irgendwann muss entschieden werden, welcher Klinik und welchem Operateur die Eltern ihr Vertrauen schenken. Niemand kann den Eltern diese Entscheidung abnehmen. Es geht um nichts weniger, als um das Leben ihres Kindes. Valentinas Mutter Barbara meint, ein Partnerhund wäre für die Kleine ein sehr wichtiger Schritt in die Selbständigkeit. Auch die Operation ließe sich für sie mit der Aussicht auf einen tierischen Freund besser bewältigen. Valentina hätte ein Ziel vor Augen, das sie wahnsinnig motivieren würde. Phsychisch wie physisch könnte der Assistenzhund eine große Unterstützung sein.Jede noch so kleine Spende zählt und bringt der goldigen Valentina mehr Lebensfreude und Selbständigkeit.Bitte helfen Sie mit. MarktSpiegel-Spendenkonto, Verwendungszweck ,,Valentina“, Sparkasse Nürnberg, BLZ 760 501 01, Kto.Nr. 11 427 077Nächste Woche: Valentina macht die Schule Spaß. Außerdem: Was müssen Assistenzhunde alles können?

Autor:

Archiv MarktSpiegel aus Nürnberg

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