ES GIBT UNTERSCHIEDLICHE EINSATZBEREICHE FÜR ÜBERSETZER IN VERSCHIEDENEN BERUFSSPARTEN.
Was macht ein Übersetzer und woran erkennt man einen guten Anbieter?

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Wenn man es auf den Punkt bringen möchte, könnte man sagen: Ein Übersetzer überträgt fremdsprachige Texte in die eigene Muttersprache. Dabei arbeiten Übersetzer üblicherweise alleine, selten in einem Team, das kommt ganz auf das Einsatzgebiet an.

Wichtige Eigenschaften

Wichtige Eigenschaften sind dabei die gute Beherrschung der Zielsprache. Aus gutem Grund wird hierbei normalerweise die Muttersprache gewählt, da hier das Sprachgefühl besser ist als in einer Fremdsprache. Ein Übersetzer muss nämlich nicht nur dafür sorgen, dass jedes Wort des Textes in die eigene Sprache übertragen wird, sondern dass der Text, der dabei entsteht, auch gut lesbar ist. Negativbeispiele sind hier die automatischen Übersetzungen vieler Übersetzungsprogramme oder auch Gebrauchs- und Zusammenbauanleitungen verschiedener Gebrauchsartikel, die im Ausland erstellt worden sind.

Unterschiedliche Einsatzbereiche

Es gibt unterschiedliche Einsatzbereiche in verschiedenen Berufssparten.

Beispielsweise gibt es die Fachübersetzer, die die Texte nur in einem Fachgebiet, in dem sie selbst besonders kompetent sind, übersetzen. Gerade bei wissenschaftlichen Artikeln ist es notwendig, dass der Übersetzer genügend Hintergrundwissen hat, um auch komplizierte Sachverhalte sachlich richtig in die Zielsprache zu übersetzen.

Demgegenüber gibt es die Übersetzer, die einfache Texte, Briefe oder auch Blogartikel übersetzen, die keine speziellen Fachkenntnisse erfordern. Niemand kann sich in jedem Fachbereich gleich gut auskennen. Sogar in der eigenen Muttersprache sind nicht alle Menschen mit jedem Gebiet gleich gut vertraut.

Hinzu kommen Literaturübersetzer, die häufig für große Verlage arbeiten. Selten angestellt, meist freiberuflich. Auch hier können sie sich auf Belletristik oder Fachliteratur spezialisierten. Wer Poesie oder Gedichte übersetzen möchte, braucht hier eine besonders große Stilsicherheit und sehr viel Sprachgefühl.

Eine besonders wichtige Stellung haben die Urkundenübersetzer. Nur beeidigte Übersetzer dürfen offiziell bestätigte Übersetzungen anfertigen und deren Richtigkeit bescheinigen. Das ist besonders häufig der Fall, wenn es um internationale Rechtsangelegenheiten geht. In Erbfällen, Gerichtsverfahren (Strafverhandlungen), bei Eheschließungen und in allen Fällen, in denen Urkunden aus anderen Ländern in die deutsche Sprache übertragen werden müssen, kommen diese beeidigten Übersetzer zum Einsatz. Sie müssen bei juristischen Übersetzungen besonders hohe Anforderungen erfüllen, die je nach Bundesland gesetzlich unterschiedlich geregelt sind.

Kosten sparen beim Marketing

Alle müssen jedoch über eine besondere fachliche und persönliche Eignung verfügen und sehr gewissenhaft übersetzen. Außerdem leben Sie vor einem Landgericht/Oberlandesgericht oder einer Innenbehörde einen Eid nach dem Gerichtsverfassungsgesetz ab. Sie sind nach diesen Vorschriften auch zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Im Computerzeitalter spielt sich ein großer Teil der Übersetzungsarbeit auch in den Medien ab. Softwareprogramme, Computerspiele, Film- und Fernsehen sind hier die Einsatzgebiete der Übersetzer. Dabei übersetzen die sogenannten Softwarelokalisierer die Benutzeroberflächen oder Handbücher, damit die Anwender später korrekt damit umgehen können.

Im Film und Fernsehen, aber auch bei Konferenzen kommen Untertitler zum Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, die gesprochenen Worte in die Untertitel zu übersetzen. Diese Übersetzungen der Konversation müssen Sie mit einer Spezialsoftware zwar nicht wörtlich aber sinngemäß an den richtigen Stellen wiedergeben. Eine Unter- oder Sonderform ist dabei das Schriftdolmetschen für Hörgeschädigte.

Zum Schluss gibt es in der Politik und Wirtschaft noch die Konferenzübersetzer, die vor Ort wichtige Unterlagen oder Reden und Beschlüsse übersetzen und vorlegen müssen. Sie müssen fachlich qualifiziert sein auch unter Zeitdruck optimal arbeiten können. Festanstellungen und Freelancer-Jobs sind von Übersetzern leicht über Online-Plattformen und einschlägige Jobbörsen zu finden.

Verwandte Bereiche

Zum Bereich der Übersetzer werden auch Dolmetscher, Dolmetscher für Hörgeschädigte oder Simultandolmetscher gezählt. Aber diese übersetzen nur verbal und nicht schriftlich beziehungsweise bei Hörgeschädigten in Gebärdensprache.

Wie erkennt man einen guten Übersetzer?

Wie an den Einsatzbereichen bereits ersichtlich ist, sind die Übersetzer meist auf einen Fachbereich spezialisiert, in dem sie sich gut auskennen. Außerdem führt es zu den besten Ergebnissen, bei Übersetzungen aus der Fremdsprache in die eigene Muttersprache zu übersetzen.

Vielfach sieht man bei Ausschreibungen, dass Übersetzer gleich fünf verschiedene Sprachen anbieten, bei denen jede Ausgangs- und Zielsprache darstellt. Alle Sprachen gleich gut zu beherrschen, mag nicht unmöglich sein, stellt sich aber bei genauerer Betrachtung als Solches heraus. Gerade in manchen Drittländern bieten sich Personen bereits nach dem Abschluss eines Sprachkurses für günstiges Geld als Übersetzer an. Doch diese Qualifikation ist nicht ausreichend.

Ein guter Übersetzer sollte neben dem Sprachgefühl auch die Kultur kennen, aus deren Umfeld der Text kommt. Gerade wenn Worte zu übersetzen sind, die es in der der Zielsprache nicht gibt und die man nicht eins zu eins übertragen kann, ist es wichtig, zu wissen, was der Text eigentlich aussagt. Ein kulturelles und geschichtliches Verständnis ist daher unbedingt wichtig.

Dies gilt auch für Redewendungen, Sprichwörter, Umgangssprache oder Mehrdeutigkeiten, die nur bei einem richtigen Verständnis auch gut in eine andere Sprache übersetzt werden können. Auch bei Literaturübersetzungen ist ein solches Gefühl wichtig.

Ausbildung oder Quereinsteiger?

Der Titel „Übersetzer“ ist nicht geschützt. Jeder, der seine Übersetzungskünste anbieten möchte, darf sich daher so nennen. Das macht es für potenzielle Kunden umso schwieriger, die Spreu vom Weizen zu trennen. Da Zertifikate nicht notwendig sind, können solche auch nicht angefordert werden.

In diesem Fall empfiehlt es sich, sich Referenzen erledigter Übersetzungen anzuschauen oder sich bei bisherigen Klienten zu erkundigen, ob sie zufrieden waren. Auch der Gang zu einer professionellen Agentur ist eine gute Möglichkeit. Denn deren Ruf steht und fällt mit der Qualität der Arbeiten ihrer Übersetzer und sie werden nicht jeden ungeprüft aufnehmen!

Es gibt allerdings Übersetzer, die an einer Fachakademie eine dreijährige Ausbildung durchlaufen haben und einen Abschluss als Staatlich geprüfter Übersetzer anbieten können. Auch Prüfungen, die vor der IHK abgelegt werden, könnten als Nachweis für die Qualifikation dienen.

Wer einen guten Übersetzer sucht, sollte auf jeden Fall Berufserfahrung und Referenzen prüfen, falls keine Ausbildungsabschlüsse vorliegen.

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Autor:

Melanie Oerter aus Nürnberg

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