Startup-Szene in Nürnberg – die wichtigsten Anlaufstellen für Gründer?
Unternehmer, die ein Startup gründen wollen, sehen sich vor Allem in der Anfangsphase mit sehr vielen Fragen konfrontiert. Beratungsfirmen, Institutionen und Netzwerke können bei der Klärung dieser Fragen eine sehr große Hilfe sein. Was sind die wichtigsten Anlaufstellen für Gründer in Nürnberg?
Das Gründerökosystem
Für Gründer ist es von enormem Vorteil, wenn in der Region Beratungsstellen und Bildungseinrichtungen existieren. Denn die können den Einstieg in die Materie mit der meist kostenlosen Bereitstellung von Informationen erleichtern.
Gibt es am Standort viele Investoren und potentielle Kunden, kommt man schneller zu Kapital.
Ist in der Region ein Gründer-Netzwerk etabliert, können Jungunternehmer durch den Austausch mit Geschäftsführern und Mitarbeitern anderer Startups erste Kontakte knüpfen.
Die Gesamtheit all dieser Faktoren stellt das sogenannte Gründerökosystem dar. Eine gute Gründerstadt verfügt also über eine aktive Szene, in der Institutionen, Unternehmen und Privatpersonen zusammenkommen und jungen Unternehmern Hilfe anbieten.
Gründerszene Nürnberg
Die Metropolregion ist nicht nur bekannt als Sitz von Großkonzernen wie AEG, Grundig, Bosch, oder MAN. Nürnberg ist ein Ballungszentrum im Dienstleistungssektor und ein beliebter Standpunkt im Bereich Marktforschung, Callcenter, Leistungselektronik und Kommunikationsindustrie.
Viele mittlerweile sehr bekannte und erfolgreiche Startups wurden in der Metropolregion gegründet, von Hotel.de über FlixBus bis Immowelt oder das Sportmagazin Kicker. Nürnberg hat also für Startups ein sehr großes Potential.
Starthilfe für neugegründete Unternehmen
Die Gründung eines Startups ist mit Risiken verbunden. Ein Teil davon sind die monatlichen Fixkosten. Häufen die sich an und können nicht mehr bezahlt werden, kann das existenzbedrohend sein. Hierzu zählen zum Beispiel die Miete für Geschäftsräume oder das Gehalt der festangestellten Mitarbeiter. Daher kann es gerade am Anfang sinnvoll sein, die Geschäftsbereiche auf Agenturen auszulagern, die nicht permanent benötigt werden.
Die eigene Marketingabteilung zum Beispiel ist für ein junges Unternehmen notwendig, damit die Produkte oder Dienstleistungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden. Der Aufbau und vor Allem der Unterhalt der Abteilung ist jedoch mit hohen Fixkosten verbunden. Daher kann es für junge Unternehmen sinnvoll sein, die Marketingaktivitäten projektbezogen von einer externen Agentur erledigen zu lassen. Das kann zum Beispiel der Entwurf einer Plakat- oder Radiokampagne sein oder das Design des Firmenlogos. In den Zeiträumen, in denen keine Kampagnen entwickelt werden müssen, steht so Kapital für andere Bereiche zur Verfügung.
Neben dem klassischen Marketing spielt für Startups das Content Marketing eine sehr große Rolle. Da das Unternehmen noch nicht lange am Markt ist, wird es bei Suchanfragen im Internet nicht auf den vorderen Plätzen landen. Um das zu ändern, lohnt sich die Zusammenarbeit mit SEO-Agenturen. Zu deren Kerngeschäft gehört zum Beispiel das Verfassen von Blog-Beiträgen, in denen auf die Homepage des Startups verlinkt wird. Diese Rückverweise werden Backlinks genannt und sind einer der wichtigsten Faktoren, wenn es darum geht, möglichst weit oben in den Suchergebnissen zu erscheinen.
Je mehr solcher Backlinks zu einem Unternehmen im Internet existieren, umso relevanter wird die Homepage von Google eingestuft und desto höher erscheint sie in der Suchanfrage. Agenturen, die sich genau darauf spezialisiert haben, können dem Startup in der Anfangsphase den nötigen Startschub im WorldWideWeb geben.
Die wichtigsten Anlaufstellen für Gründer in Nürnberg
In der Metropolregion gibt es eine lebhafte Gründerszene mit zahlreichen Netzwerktreffen, Events, und regionalen Förderprogrammen. Dazu gibt es eine Vielzahl von wertvollen Anlaufstellen:
Beratungsunternehmen:
Jungunternehmer finden hier Antworten auf die wichtigsten Fragen, mit denen sie sich bereits vorab intensiv auseinandersetzen müssen. Wie fertige ich Business- und Finanzplan an? Welche Förderprogramme oder Fördermittel kann ich in Anspruch nehmen? Wo kann ich Startkapital bekommen? Wie finde ich die passende Rechtsform?
Diese essentiellen Fragen können in Beratungsgesprächen beantwortet werden. Die Unternehmen führen zudem speziellen Coachings, Events und Workshops durch, vermitteln Co-Working-Spaces oder stellen Kontakte zu Investoren und potentiellen Kunden oder Lieferanten her. Viele Beratungsunternehmen werden vom Staat unterstützt, sodass sie ihre Dienstleistungen meist kostenfrei anbieten können.
Universitäten der Region:
Sie bieten nicht nur Studiengänge, Seminare und Lehrveranstaltungen zum Thema an, sondern begleiten studentische Startups von der Vorbereitung bis zum Markteintritt und führen Studenten mit Industriepartnern und Kunden zusammen.
Staatliche Anlaufstellen:
Auch die IHK hat eine Gründeragentur ins Leben gerufen, die neben kostenlosen Informationen die Beratung durch Finanzexperten anbietet. Die prüfen zum Beispiel den Finanzplan der Jungunternehmer und bereiten sie so optimal auf das Gespräch mit der Bank vor. Die IHK zeichnet zudem jährlich die besten Gründer mit dem IHK-Gründerpreis aus.
Gemeinnützige Vereine:
Der Fablab e.V. bietet für Vereinsmitglieder die Benutzung des vereinseigenen Labors an. Das ist ausgestattet mit Lasercuttern, Stickmaschinen und 3D-Druckern und bietet Jungunternehmern die Möglichkeit, unter Anleitung von qualifiziertem Fachpersonal erste Prototypen ihrer Produkte herzustellen.
Privatpersonen:
Auch Menschen aus dem privaten Sektor engagieren sich für Jungunternehmer. Die sogenannten Business Angels, meist ehemalige Manager und Geschäftsleute, greifen Gründern unter die Arme und unterstützen sie mit ihrem Wissen oder ihrem Kapital.
Events:
Hier treffen Gründer auf andere Unternehmer, die bereits ihre eigenen Erfahrungen gemacht haben und ihr Wissen gerne mit den Neulingen teilen. Die können nicht nur vom Expertenwissen der Kollegen profitieren, sondern auch ihr eigenes Netzwerk ausbauen.
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