,,Haaß sensa, kold wernsa!"
150 Jahre: Hofer Wärschtlamo feiert Jubiläum!
HOF (dpa/lby) - Er verkauft Wurst zum Mitnehmen, frisch aus dem dampfenden Messingkessel: Seit 150 Jahren gehört der «Wärschtlamo» zum Stadtbild von Hof. «Den Hofer Wärschtlamo gibt es wirklich nur in unserer Stadt», betonte Oberbürgermeisterin Eva Döhla (SPD) am Mittwoch. «Das ist in Hof keine Folklore, sondern die Wärschtla-Männer verdienen ihr täglich Brot mit den Hofer Wärscht.»
Im Jahr 1871 ging der erste Wärschtlamo mit einem tragbaren, mit Holzkohle beheizten Kessel zu Schulen und Fabriken. Mit einem Pfiff und dem Spruch «Haaß sensa, kold wernsa!» («Heiß sind sie, kalt werden sie») lockte er Hungrige an. Bis zu 34 Wurst-Verkäufer zogen früher durch die Stadt, berichtete Wärschtlamo Marcus Traub.
Inzwischen seien noch sechs Würschtla-Männer aktiv - noch immer ohne Strom, dafür mit einem Messingkessel samt kleinem Holzkohlerost. «Man muss da ständig das Thermometer prüfen, dass es nicht zu lau wird», erklärte Traub. Die im Wasserdampf erhitzen Würste - Wiener, Debreciner, Käsekrainer oder auch Weißwurst - werden in einem «Stölla», also einem länglichen Brötchen, verkauft.
Schon jetzt hat der «Hofer Wärschtlamo» ein Denkmal in der Stadt, auch als Räuchermännchen gibt es ihn schon zu kaufen. Zum Jubiläum soll es nun Pralinen, Schokolade und Schnaps mit einem neuen Logo geben. In einer Sonderausstellung informiert das Museum Bayerisches Vogtlandland außerdem über die Geschichte des «Hofer Wärschtlamo».
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