Die Frauen-Union Bezirk Mittelfranken besucht das Polizeipräsidium in Nürnberg

Die Vorstandschaft mit dem Polizeipräsidenten Johann Rast.
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Cornelia Griesbeck, Vorsitzende der Frauen-Union Bezirk Mittelfranken lud die Vorstandschaft zu einem Informationsgespräch zum Thema "Wie sicher ist Bayern?" in das Polizeipräsidium Mittelfranken in Nürnberg ein. Hausherr ist dort der Mittelfränkische Polizeipräsident Johann Rast.
Schon in der Begrüßung von Cornelia Griesbeck konnte jeder Teilnehmer erkennen, wie gut sich die Vorsitzende zu diesem Thema vorbereitet hatte. Besonders für uns Frauen ist das Sicherheitsgefühl seit der Kölner Silvesternacht verloren gegangen. "Können sich diese Vorfälle in Bayern in diesem Ausmaße wiederholen?" fragte die CSU Frau besonders als kommunale Politikerin, auch vor dem Hintergrund, dass ein enormer Männerüberschuss bei jungen Flüchtlingen natürlich ein Problem sei.
Auf die Besorgnis der Vorstandsmitglieder geht der Polizeipräsident gleich ein: Die mittelfränkische Polizei hat alle Vorkehrungen getroffen, damit sich ein solcher Vorfall bei uns nicht wiederholt - wenngleich auch in Nürnberg 4 Frauen und in Ansbach eine Frau umringt und bedrängt wurden. Diese Fälle kamen jedoch erst zur Anzeige, nachdem die Kölner Silvesternacht bekannt wurde. Auf dieses Phänomen stellt sich die Polizei nun gezielt ein und ist bestens vorbereitet. Besonders ist dem Führungsmann wichtig zu betonen " Unsere Beamten sind bestens geschult und technisch auf einem aktuellen Stand."
Außerdem berichtet der Fachmann weiter, dass fremdenfeindliche Übergriffe die Polizeiarbeit zunehmend belasten. Hier gilt es, mit einer modernen Polizeiarbeit dem entgegen zu treten. Der engagierte Polizeipräsident ist seit 5 Jahren in dieser Position und seit 31 Jahre Polizist. Vor seiner Polizeiausbildung arbeitete er als Jurist in einer Anwaltskanzlei. Auf die Frage, warum er zur Polizei ging antwortete er sehr überzeugt " Ich wollte auf der richtigen Seite stehen". Der amerikanische Traum kann sich auch bei der Polizei erfüllen. Jeder Beamte hat bei Eignung die Chance, vom einfachen Dienstgrad zum 1. Mann in der Polizei auf zu steigen.
Kriminalhauptkommissar Ralph Koch informiert die Anwesenden mit geografischen und geschichtlichen Details, sowie Luftaufnahmen des Areals am Jakobsplatz, das seit ca. 800 Jahren in unveränderter Form besteht. Weiter berichtet Hauptkommissar Koch, das seit Ende des 1. Weltkrieges auf dem Gelände die Polizei angesiedelt ist, seit 1978 ist es der Sitz des Polizeipräsidiums Mittelfranken.
Die Polizei sei Aufgabe des jeweiligen Bundeslandes. Er betont in diesem Zusammenhang auch das sehr gute Verhältnis zu den Ordnungsbehörden der Gemeinden und Landratsämter, die ebenfalls für die Sicherheit der Bevölkerung zuständig sind.
Wissenswertes hatte auch Polizeidirektor Bernd Wolf für die FU-Frauen. Wer Polizeibeamter werden will, muss zuerst zur Bereitschaftspolizei. Hier erlangt der angehende Beamte eine hohe Qualität an Wissensvermittlung, die nach einer 2 1/2 jährigen Ausbildung mit der Laufbahnprüfung abschließt. "Junge Polizisten sind Idealisten" betont der Polizeidirektor. Die Ausbildung besteht zu 50 % aus Rechtsausbildung, hinzu kommt Kommunikation und vor allem Konfliktlösung ist ein großer Teil der Ausbildung. Für die Sicherheit der 1,7 Millionen Bürger in Mittelfranken stehen etwa 4200 Vollzugsbeamte, darunter auch das nordbayerische SEK, bei einer 40 Stundenwoche, 7 Tage die Woche rund um die Uhr zur Verfügung. Die Fläche Mittelfrankens beläuft sich auf 7.245 km2, bei einer Einwohnerzahl von ca. 1.715 000 Einwohnern. Davon sind 186.000 Ausländer, das ist ein Anteil von 10,8 %. Die Polizei betreut u.a. etwa 359 km Bundesautobahnen (A3, A6, A9, A73). Dem Präsidium sind 29 Polizeiinspektionen, 4 Kriminalfachdezernate, 4 Kriminalpolizeiinspektionen, 5 Verkehrspolizeiinspektionen (inkl. Gruppe Wasserschutz), 1 PI Spezialeinheit Nordbayern und 1 PI Ergänzungsdienste nachgeordnet. Insgesamt sind bei der Polizei Mittelfranken etwa 4200 Beamte und über 800 Tarifbeschäftigte, davon sind knapp 700 Frauen, beschäftigt. Über 1200 PKW, 57 Diensthunde, 6 Boote und 17 uniformierte Motorräder stehen den Beschäftigten zur Verfügung. Zu den Aufgabenbereichen zählen Gefahrenabwehr und Strafverfolgung, weiß der Polizeipräsident weiter zu berichten. Seit 1990 sind Frauen für den Polizeidienst zugelassen und haben momentan einen Anteil von 18 %. "Bayern ist personell auf der richtigen Spur und gut aufgestellt" ist Johann Rast überzeugt.
Danach kommt es zum absoluten Höhepunkt des Nachmittags. Die Besucher kommen in das Herzstück des Präsidiums und werden in die Einsatzzentrale geführt. Hier wird vor allem mit einer enormen Technik gearbeitet. Über Netdispatcher wird jede Polizeiinspektion auf dem aktuellen Stand des Einsatzgeschehens gehalten. Auf den Monitoren läuft auch immer ein aktueller Nachrichtensender, damit der Beamte schnell Infos aus der ganzen Welt erhält und darauf reagieren kann. Die Streifenwagen auf der Straße können bei gravierenden Sicherheitsstörungen unmittelbar von der Einsatzzentrale am Jakobsplatz in ganz Mittelfranken über Funk angesprochen und dirigiert werden.
"Der Datenschutz hat in der Polizeiarbeit einen besonderen Stellenwert und wird strikt beachtet" informiert der fränkische Polizeipräsident. Bodycams werden zur Zeit in München getestet. Dem Ergebnis sieht Johann Rast mit Interesse entgegen. Den Damen der Frauenunion wurden auch ein paar Wünsche an die Politik bzw. den Gesetzgeber aus Polizeisicht mitgegeben.
Nach so viel Informationen sind sich die Politikerinnen sicher, die Mittelfränkische Polizei bietet dank ihrer fundierten Ausbildung sowie einer modernen Technik, die im Bedarfsfall den Beamten zur Verfügung steht, dem Bürger ein hohes Maß an Sicherheit.

Foto und Text Babette Gillmeier
Pressesprecherin der Frauen-Union Bezirksverband Mittelfranken

Autor:

Babette Gillmeier aus Schwabach

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