Kinder sollen begeistert werden
Mini-Feuerwehr für die Nachwuchsarbeit

 Kinder und Jugendliche der Kinderfeuerwehr von Waischenfeld stehen bei einer Löschübung.  | Foto: Nicolas Armer/dpa/Archivbild
  • Kinder und Jugendliche der Kinderfeuerwehr von Waischenfeld stehen bei einer Löschübung.
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WAISCHENFELD (dpa) - "Wasser marsch!" - wenn die 22 Mädchen und Jungen der Kinderfeuerwehr Waischenfeld in Oberfranken üben, können sie das fast genauso tun wie die Großen. Denn eigens für die Kindergruppe haben ehrenamtliche Helfer der Feuerwehr ein Löschfahrzeug in Miniatur-Größe nachgebaut.

Das zwei Meter breite und einen Meter hohe Auto hat fast alle Funktionen eines echten Feuerwehrfahrzeugs. Das Blaulicht blinkt, die Ausrüstung liegt bereit: Schläuche, Funkgeräte, Warndreiecke, Motorsägen, leuchtende Westen, eine Kübelspritze.

Die Idee: Große Schläuche und andere Ausrüstungsgegenstände der Wehr sind für die Nachwuchskräfte "viel zu schwer und groß", wie Daniel Brand, Betreuer der Kinderfeuerwehr, sagte. Deshalb hat er im Herbst 2019 recherchiert, wie man das Üben für die Kinder spannender machen könnte: "Dann kam eines zum anderen."

Man habe bei Firmen angefragt, ob sie Ausrüstung in passender Größe liefern können - und natürlich selbst montiert und geschweißt. Mehr als 600 Arbeitsstunden habe jeder der freiwilligen Helfer eingebracht, bis das Auto schließlich fertig war - eine Miniatur-Ausgabe des Löschgruppenfahrzeugs LF20/16.

"Sehr cool" fand die neun Jahre alte Elena das neue Fahrzeug, als es ihr und ihrer Gruppe zum ersten Mal präsentiert wurde. Seitdem üben sie regelmäßig, wie man beispielsweise eine Verkehrsabsicherung aufbaut oder ein kleines Feuer löscht. "Das gefällt mir alles sehr gut", sagte Elena. Ebenso begeistert zeigte sich die ein Jahr ältere Lea: "Das Löschen macht am meisten Spaß."

Sechs bis zwölf Jahre alt sind die 22 "Löschzwerge", die sich regelmäßig treffen. Die Deutsche Jugendfeuerwehr spricht von mehr als 42.000 Kindern, die Gruppen- und Übungsstunden von Kinderfeuerwehren besuchen.

Allein in Bayern gibt es nach Angaben des Landesfeuerwehrverbandes (LFV) inzwischen 905 Kinderfeuerwehren mit mehr als 13 000 Mädchen und Jungen. Derzeit kämen viele Anfragen von Feuerwehren, die auch eine Kindergruppe gründen wollten, das Interesse sei sehr groß, sagte Verbandssprecherin Marina Wieluch.

Denn: Die freiwilligen Feuerwehren in ganz Deutschland müssen sich dem demografischen Wandel stellen. Auch auf dem Dorf ist eine aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Zudem konkurrieren die Wehren mit Sport- und Musikvereinen, wo schon kleine Kinder ein Hobby finden. Zur Feuerwehr können offiziell jedoch erst Zwölfjährige. Die Kinderfeuerwehren sollen die Brücke in die Feuerwehrjugend sein.

"In der Kinderfeuerwehr werden die Kinder spielerisch an das Thema Feuerwehr herangeführt", erläuterte Wieluch. Eine frühe Begeisterung für das Thema sei wichtig für ein späteres Engagement bei der freiwilligen Feuerwehr.

Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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