Heute ist der Welttag der Suizidprävention
Rund 10.000 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Deutschland das Leben

Angesichts von rund 10.000 Suiziden im Jahr fordert die Diakonie Bayern ein Gesetz, um Menschen zu helfen, die keinen anderen Ausweg mehr sehen. | Foto: Jens Kalaene/dpa (Symbolbild)
  • Angesichts von rund 10.000 Suiziden im Jahr fordert die Diakonie Bayern ein Gesetz, um Menschen zu helfen, die keinen anderen Ausweg mehr sehen.
  • Foto: Jens Kalaene/dpa (Symbolbild)
  • hochgeladen von Victor Schlampp

MÜNCHEN (dpa/vs) - Heute ist der Welttag der Suizidprävention. Dies betrifft auch unser Land: Jedes Jahr nehmen sich rund 10.000 Menschen das Leben. Was tun? Aus Bayern kommt nun der Ruf nach einem bundesweiten Gesetz zur Prävention.

Das Gesundheitsministerium und die Diakonie in Bayern dringen auf ein Gesetz zur Prävention von Selbsttötungen. «Die im Mai vorgestellte nationale Suizidpräventionsstrategie geht zwar in die richtige Richtung, lässt aber entscheidende Aussagen zur konkreten Umsetzung und insbesondere zur Finanzierung der geplanten Maßnahmen vermissen», sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) in München anlässlich des Welttages der Suizidprävention am Dienstag.

Krisen- und Beratungsdienste wollen an diesem Tag auf die Situation von suizidgefährdeten Menschen aufmerksam machen. Geplant ist eine Aktion auf dem Marienplatz in München. 2023 nahmen sich bundesweit 10.304 Menschen das Leben, davon 1.799 in Bayern.

Viele ältere Menschen betroffen

Sandra Schuhmann von der Diakonie erläuterte die Zahlen. Besonders hoch sei die Suizidrate bei älteren Menschen. Bei mindestens der Hälfte habe eine psychische Erkrankung vorgelegen, etwa Depressionen, Psychosen oder Suchterkrankungen. Helfen können nach Einschätzung Schuhmanns etwa die Telefonseelsorge oder psychosoziale Krisendienste. Auch palliative Angebote oder Hospize spielten eine große Rolle, vor allem vor dem Hintergrund der Debatte um assistierten Suizid. Doch auch hier fehle eine gesetzliche Regelung.

Die nationale Suizidpräventionsstrategie hält Schuhmann nicht für ausreichend. «Es genügt nicht, etwa nur modellhaft Schulungen für Mitarbeitende im Gesundheitswesen anzubieten oder eine bundesweite Website zum Thema Suizid einzurichten – wir brauchen belastbare gesetzliche Regelungen, um suizidgefährdeten Menschen wirksam helfen zu können.»

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

Webseite von Victor Schlampp
Victor Schlampp auf Facebook
Victor Schlampp auf Instagram
Victor Schlampp auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.