Lebensmittelunverträglichkeiten
Kochen für Gäste mit Intoleranzen
Kündigen sich Gäste mit Intoleranzen an, ist das Rätselraten erst einmal groß. Was genau kann er oder sie essen? Worauf muss ich als Gastgeber beim Backen und Kochen achten? Dieser Artikel soll eine kleine Hilfestellung sein.
Lebensmittelunverträglichkeiten treten heutzutage öfter auf denn je. Immer wieder berichtet jemand davon, dass er oder sie plötzlich dieses oder jenes nicht mehr verträgt. Ist man selbst nicht betroffen, kann das ziemlich verunsichern. Eine Einladung zum Essen ins eigene Zuhause traut man sich dann beinahe nicht mehr auszusprechen aus Sorge, dem Freund oder Bekannten zu schaden.
Doch das muss nicht sein. Mit ein paar einfachen Kniffen kann das gemeinsame Essen mit „Intoleranten“ wieder viel Freude bereiten. Am besten ist es, im Vorfeld ganz offen die Kommunikation mit den Betroffenen zu suchen. Meist trauen diese sich nicht von sich aus zu sagen, was sie essen können, da sie beim Gastgeber keine Ansprüche stellen möchten. Umso dankbarer und erleichterter sind sie, wenn der Gastgeber mit offenen Fragen auf sie zukommt. Den meisten Intoleranten ist bewusst, was für ein Glücksspiel der Gastgeber mit der Essenseinladung auf sich nimmt, haben sie doch selbst einige Erfahrungen in ihrer Küche gemacht, bis sie wussten, was sie essen können und was nicht. Woher sollte der Gastgeber das plötzlich wissen?
Manche Gastgeber gehen allerdings davon aus, mit der Nahrungsmittelauswahl für Betroffene alleine zurechtzukommen. Wer eine Fructoseunverträglichkeit hat, kann keine Früchte essen, wer eine Glutenintoleranz hat, kann kein Brot, Nudeln und Gebäck essen, bei einer Laktoseintoleranz fallen die Milchprodukte weg.
Doch so einfach ist es bei Weitem nicht! Fruktose steckt nicht nur in Früchten, sondern auch in normalem Haushaltszucker und verbirgt sich in Teilen im Weizen. Außerdem machen auch Zuckeralkohole wie Sorbit und Maltit und Zuckeraustauschstoffe zu schaffen. Auch bei Gluten und Laktose ist Vorsicht geboten: Die Lebensmittelindustrie trickst unter anderem mit diesen Zutaten, um Haltbarkeit oder Geschmack ihrer Produkte zu verbessern.
Zudem verbergen auch sie sich hinter verschiedenen Bezeichnungen. Als Gastgeber sollte man daher wirklich immer den Betroffenen fragen, was er verträgt und welche Alternativen es gibt. Die Speisenauswahl ist sehr individuell, es gibt bei Unverträglichkeiten keine Pauschaldiät.
Eine andere Möglichkeit ist, dass der Betroffene seinen Anteil selbst mitbringt. Kommt dieses Angebot, kann es gern angenommen werden. Kein Intoleranter wird verlangen, dass sich der Gastgeber für einen Abend in seine für Unwissende komplizierte Ernährung einarbeitet. Besteht zwischen Gastgeber und Betroffenem ein engeres Verhältnis, kann für die Truppe auch gemeinsam gekocht und gebacken werden. So wird jede Stolperfalle umschifft und der Gastgeber entwickelt ein Gespür für die Unverträglichkeiten.
Autor:Julia Rosenkranz aus Nürnberg |
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