Diesen Schädling sofort bekämpfen
Nur noch wenige Tage Zeit, die kommende Apfelernte zu retten
GIESSEN (dpa/vs) - Wie eine anfangs kleine Population von Buchsbaumzünzlern eine ganze Hecke innerhalb weniger Monate so schädigen kann, dass sie abstirbt, so geht es Apfelbäumen mit sogenannten Gespinstmotten. Wer bei einem Befall jetzt nicht zeitnah die Initiative ergreift, wird im Herbst mit großer Wahrscheinlichkeit keine Früchte ernten können.
Gespinstmotten bedrohen die Apfelernte. Der beste Zeitpunkt zu handeln ist: jetzt. Rund um die Monatsmitte des Monats Mai schließt sich das Zeitfenster für die Bekämpfung. Darauf weist Michael Fischbach vom Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Gießen (Hessen) hin. Leicht variieren kann das je nach Entwicklungsstand der Bäume.
Im schlimmsten Fall fällt die Ernte aus
Die Raupen der Apfelbaumgespinstmotte haben einen enormen Appetit und können bei Apfelbäumen Blattverlust, Ernteausfälle und verringertes Wachstum verursachen. Regional haben sie sich stark ausgebreitet, so berichten etwa Hessens Experten von einem massiven Auftreten der Raupen vor allem im Streuobstanbau und in Kleingärten.
Derzeit verlassen die Raupen die schützenden Blätter, um die Gespinste zu bilden - laut Experte Fischbach der optimale Zeitpunkt für die Bekämpfung. Haben die Raupen erst einmal begonnen Gespinste zu weben, sei die Bekämpfung schwierig, denn diese dienten den heranwachsenden Larven als Kokon. «Pflanzenschutzmittel sind ab diesem Zeitpunkt nutzlos», so Fischbach.
Bekämpfung an Tagen ohne Regen
Obstgärtner können auf Pflanzenschutzmittel mit dem biologischen Wirkstoff Bacillus thuringiensis setzen, so der Rat des Landesbetriebs Landwirtschaft Hessen. Das Mittel wird auf trockene Blätter gesprüht. Danach darf es mindestens zwei Stunden nicht regnen, damit das Mittel ausreichend antrocknen kann. Auch in den Tagen nach der Behandlung darf es nicht regnen.
Alternativ können Hobbygärtner bei kleineren Nestern an kleinen Bäumen zur Schere greifen und die Gespinste entfernen.
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