Keine Maskenpflicht mehr in Bussen und Bahnen
Spezielle Abteile für Menschen, die sich weiterhin schützen wollen?

Eine junge Frau mit FFP2-Maske. Bundesweit ist die Pflicht in Bahnen und Bussen jetzt aufgehoben. | Foto: Elias Kostner-stock.adobe.com (Symbolbild)
  • Eine junge Frau mit FFP2-Maske. Bundesweit ist die Pflicht in Bahnen und Bussen jetzt aufgehoben.
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BERLIN (dpa/vs) - Wer mit der S-Bahn ab Nürnberg in den letzten Wochen unterwegs war, erinnert sich vielleicht noch an die Lautsprecherdurchsagen, wo trotz des bereits gefallenen Maskenzwangs noch an die Fahrgäste appelliert worden war, sich selbst und andere freiwillig durch das Tragen einer FFP2-Maske zu schützen. Jetzt ist die Schutzpflicht bundesweit in allen Bussen und Bahnen aufgehoben, und alle sind zufrieden, oder?

In ganz Deutschland können Busse und Bahnen wieder ohne Maske genutzt werden. Nach fast drei Jahren Corona entfällt die Tragepflicht ab heute im Fernverkehr. Parallel dazu wird die Vorschrift in den übrigen neun Bundesländern aufgehoben, in denen sie im Regionalverkehr bisher noch galt. Zuletzt hatten sich auch die Verkehrsunternehmen dafür ausgesprochen, die Pflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu beenden.

«Eine Pflicht war aus Branchensicht angesichts der pandemischen Lage schon lange nicht mehr nötig», teilte ein Sprecher des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Und es fiel auch immer schwerer, diese bei den Fahrgästen durchzusetzen und ihnen zu erklären, warum man im vollbesetzen Flieger oder in der ausverkauften Konzerthalle keine Maske tragen musste, aber auf dem Weg zum Flughafen oder zum Konzert in den Bussen und Bahnen schon.»

Sogar Deutsche Bahn forderte Ende der Maskenpflicht

Selbst die Deutsche Bahn, sonst eher zurückhaltend mit öffentlichen Forderungen an die Bundesregierung, hatte sich bereits vor einigen Wochen für ein baldiges Maskenende in Fernzügen ausgesprochen. «So vermeiden wir einen Flickenteppich mit unterschiedlichen Regeln innerhalb Deutschlands und zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern», schrieb Fernverkehrsvorstand Michael Peterson Mitte Januar auf der Berufsplattform LinkedIn.

Schließlich beschloss das Bundeskabinett das Auslaufen der Maskenpflicht im Fernverkehr zum 2. Februar. Ursprünglich sollte die Tragepflicht in ICEs, ICs, ECs und Fernbussen wie Flixbus noch bis Anfang April bestehen bleiben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rät dazu, weiterhin freiwillig Masken zu tragen.

Der Regionalverkehr wiederum ist Sache der Länder. Zuletzt waren es neun Bundesländer, in denen noch die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen galt. Seit Donnerstag setzen auch sie auf Freiwilligkeit. In Nordrhein-Westfalen und Hamburg fiel die Maskenpflicht am Mittwoch.

Die Maskenpflicht wurde im Zuge der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 in öffentlichen Verkehrsmitteln schrittweise eingeführt. Zunächst reichten Tücher oder Schals, auch weil Masken knapp waren. Anfang 2021 führte Bayern schließlich als erstes Bundesland eine FFP2-Maskenpflicht ein, was sich schließlich durchsetzte.

Keine separaten Bereiche mit Maskenpflicht geplant

Nicht allen Fahrgästen dürfte das Ende der Maskenpflicht in Zügen geheuer sein. Kurz nach Lauterbachs Ankündigung zum Ende der Maßnahme forderten etwa manche Nutzerinnen und Nutzer auf der Kurznachrichtenplattform Twitter, separate Bereiche in Fernzügen der Deutschen Bahn für diejenigen einzurichten, die weiterhin nicht neben Fahrgästen ohne Maske sitzen wollen.

Doch solche ausgewiesenen Bereiche werde es in den Fernzügen nicht geben, teilte ein Bahnsprecher auf Anfrage mit. Auch die Verordnungen der Länder sähen keine eigenen Bereiche mit Maskenpflicht in Bussen und Bahnen vor. «Fahrgäste mit besonderem Schutzbedürfnis können auch zum eigenen Schutz weiterhin eine Maske tragen», sagte der Bahn-Sprecher.

Im Gesundheits- und Pflegebereich bleiben einige Corona-Regeln noch bestehen: Bundesweit müssen Besucher von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Arzt- und Zahnarztpraxen bis zum 7. April weiterhin FFP2-Maske tragen, für den Zutritt zu Kliniken und Pflegeheimen braucht es außerdem einen negativen Test.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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