Vorsicht beim Ernten von wildem Bärlauch
Verwechslung mit giftigen Doppelgängern

Die Grafik zeigt, wie ähnlich die drei Blatttypen sind. Im Laufe des Wachstums können Blätter von einer einzigen Pflanze zudem recht unterschiedlich aussehen! Die abgbildeten Blätter können daher nur einen groben Überblick geben und sind als Vergleichmöglichkeit vor Ort, um die drei Pflanzen eindeutig zu unterscheiden, nicht geeignet. | Foto: Ruckszio-stock.adobe.com (Symbolbild)
  • Die Grafik zeigt, wie ähnlich die drei Blatttypen sind. Im Laufe des Wachstums können Blätter von einer einzigen Pflanze zudem recht unterschiedlich aussehen! Die abgbildeten Blätter können daher nur einen groben Überblick geben und sind als Vergleichmöglichkeit vor Ort, um die drei Pflanzen eindeutig zu unterscheiden, nicht geeignet.
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REGION (pm/vs) - Im Mai wird gerne der Bärlauch als köstliches Wildgemüse geerntet und vezehrt. Doch eine Verwechslung mit hochgiftigen Pflanzen wie Maiglöckchen oder der Herbstzeitlosen kann tödlich enden.

„Sollte es zum Kontakt mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen gekommen sein, unbedingt gründlich die Hände waschen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung, insbesondere bei versehentlichem Verzehr, rufen Sie unverzüglich den Rettungsdienst über die europaweite Notrufnummer 112“, rät Alexander Müller, Leiter für den Bereich Bildung bei den Johannitern in Schwabach.

Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollte der Betroffene betreut werden. „Achten Sie darauf, dass er nicht unterkühlt und kontrollieren Sie seine Vitalfunktionen. Bringen Sie ihn nicht zum Erbrechen. Ist er wach und ansprechbar, lagern Sie ihn mit erhöhtem Oberkörper, oder nach Wunsch. Sichern Sie möglichst Reste, wie Pflanzenteile, Essensproben und in Ausnahmefällen auch Erbrochenes, damit die Klinik bestimmen kann, um welche Pflanze es sich gehandelt hat.“, rät Müller. „Ist der Betroffene bewusstlos, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Atmet er nicht, beginnen Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.“

Tödliche Doppelgänger

Der Bärlauch wird im Volksmund auch als „wilder Bruder des Knoblauchs“ bezeichnet, denn seine Blätter verströmen einen typischen Knoblauchduft. „Viele Sammler versuchen anhand des Dufts den Bärlauch von den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu unterscheiden und vergessen dabei, dass die Finger den Knoblauchduft nach dem erstmaligen Reiben annehmen. Der Geruchstest ist dadurch nicht mehr zuverlässig“, sagt Müller von den Johannitern.

Bärlauch wächst von März bis Mai hauptsächlich in lichten Auenwäldern, aber auch an Flussufern und auf schattigen Wiesen. An diesen Stellen können auch die giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen wachsen. „Wer sich nicht sicher ist, um welche Pflanze es sich handelt, sollte sie unbedingt stehen lassen!“, empfiehlt Müller. Bei der Herzeitlosen reichen bereits wenige Blätter aus und der Betroffene erleidet einen qualvollen Erstickungstod.

Einige Unterscheidungsmerkmale

  • Die Blätter des Bärlauchs duften nach Knoblauch.
  • Vorsicht: Die Finger nehmen den Knoblauchgeruch beim ersten Reiben an, weswegen der Geruchstest danach nicht mehr ausschlaggebend ist.
  • Die Blätter haben einen Stiel, wachsen in Gruppen und dicht beieinander. Ihre Unterseite ist hellgrün und matt.
  • Die Blätter von Maiglöckchen sind etwas härter als die des Bärlauchs und haben eine glänzende Unterseite.
Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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