Symbolischer Spargelanstich im Landkreis Fürth
Die Spargelsaison 2022 ist eröffnet
LANDKREIS FÜRTH (pm/ak) - Auch im Landkreis Fürth hat jetzt die neue Spargelsaison begonnen. Das leckere Gemüse ist nun wieder bei vielen Hofläden und Verbrauchermärkten sowie an Verkaufsständen und in Gasthäusern erhältlich. Symbolisch eröffneten Spargelprinzessin Ann-Katrin Meinert und Landrat Matthias Dießl mit etlichen Gästen die regionale Spargelsaison diesmal auf dem Feld der Familie Leberer im Großhabersdorfer Ortsteil Fernabrünst.
“Nachdem es in diesem Jahr keinen Lockdown gibt, die Gaststätten geöffnet haben, hoffe ich auf eine sehr gute Saison für die Spargelbauer - wir rechnen mit einer hohen Nachfrage des schmackhaften regionalen Produkts”, sagte Matthias Dießl. Familie Leberer baut Spargel auf einem halben Hektar an. Sie hält darüber hinaus 90 Milchkühe und bewirtschaftet eine landwirtschaftliche Nutzfläche von etwa 100 Hektar. Mit einer innovativen Hackschnitzelheizung versorgt der Betrieb zudem 31 Häuser mit Wärme. Der Hof ist seit 1821 in Familienbesitz der Familie. “Frische ist beim Spargel das Wichtigste”, sagte Werner Leberer, der 1989 den Hof von seinem Vater übernommen hat. Auf dem Hof arbeitet er zusammen mit seiner Frau Elke, Sohn Andreas und dessen Freundin. Den Spargel kann man direkt ab Hof kaufen.
“Viele warten bestimmt schon sehnsüchtig auf den Spargel”, so der Landrat, der sich freute, dass es zahlreiche Landwirte im Landkreis gibt, die das “weiße Gold” seit vielen Jahren anbauen. Die Nachfrage der Verbraucher sei stets hoch, denn Spargel ist ein typisches Saisongemüse, das nur im Frühjahr und bis zu Johanni bei uns frisch vom Feld auf den Tisch kommt.
Von Importware hält Familie Leberer nichts: “Spargel sollte regional und auch nur während er Saison gekauft werden - nur dann sei der Geschmack so, wie er auch sein sollte”, erklärten die Landwirte. Das beliebte Gemüse wird vor allem wegen seines hervorragenden Geschmacks, der Bekömmlichkeit und seinem hohen Gesundheitswert geschätzt. Spargel ist reich an Vitaminen sowie Mineral- und Ballaststoffen, wie der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands, Peter Köninger, betonte.
Ein Pfund gekochter Spargel deckt demnach den Tagesbedarf an Vitaminen C und E zu 80 Prozent, den Bedarf an Folsäure zu einem Viertel und 34 Prozent der täglich empfohlenen Kaliumzufuhr. Spargel enthält kaum Fett und kein Cholesterin, aber reichlich sekundäre Pflanzenstoffe, denen viele gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden.
Was viele nicht wissen: Einzig die unterirdisch liegenden Wurzelteile der Spargelpflanze, einer mehrjährigen Staude, überleben den kalten Winter. Alle Jahre wieder treibt daher eine Vielzahl junger Sprosse aus, die dann als eigentlicher Spargel abgeerntet werden. In Franken wird seit rund 300 Jahren Spargel angebaut. Bei optimalen Bedingungen wächst Spargel bis zu einem Zentimeter pro Stunde. Die Spargel-Ernte ist dabei immer noch Handarbeit. Denn Spargel muss mit Vorsicht gestochen werden, um die nachwachsenden Sprossen nicht zu verletzen. Spargel ist mit knapp 4000 Hektar Anbaufläche in Bayern auch flächenmäßig die bedeutendste Gemüseart. Besonders Franken ist geprägt von vielen kleinen bäuerlichen Spargel-Betrieben. Rund 60 Prozent der bayerischen Spargel-Betriebe stehen in Franken, wobei nur rund 20 Prozent der Anbaufläche dort liegt. Damit haben hier besonders viele Verbraucher einen Spargelhof in ihrer direkten Nachbarschaft.
“Nach dem Kauf sollte Spargel sofort verarbeitet oder in einem feuchten Tuch im Kühlschrank gelagert werden”, riet Kreisbäuerin Bettina Hechtel. Vor dem Kochen muss man ihn sorgfältig schälen, sonst wird er leicht bitter: Bei weißem und violettem Spargel vom Kopf bis zum Ende, bei grünem Spargel nur im unteren Drittel. Spargel kann auch problemlos eingefroren werden, sollte aber vor dem Einfrieren geschält und später direkt vom Gefrierschrank in das kochende Wasser gegeben werden.
Matthias Dießl wünschte der Spargelsaison 2022 im Landkreis einen guten Verlauf und viele Abnehmer und bedankte sich bei Familie Leberer für die Einblicke in den Spargelanbau.
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