Der Wirtschaftskreis zu Gast in Roßtal
Fachkräfte ausbilden, gewinnen oder binden
ROßTAL (pm/ak) – Die Transformation der Arbeitswelt stellt Unternehmen vor große Herausforderungen. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften ist hoch, aber das Angebot knapp. Wie können Unternehmen die jungen Generationen für sich begeistern und bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter langfristig halten? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Wirtschaftskreises, der in der Kernmühle in Roßtal stattfand.
Der Wirtschaftskreis ist eine Veranstaltungsreihe, die vom Landratsamt Fürth in Kooperation mit der IHK Nürnberg für Mittelfranken organisiert wird. Ziel ist es, den Austausch zwischen den Unternehmen in der Region zu fördern und ihnen Impulse für die Bewältigung aktueller Herausforderungen zu geben.
Rückgang der Erwerbstätigen
Die Begrüßung übernahm in der Kernmühle Landrat Matthias Dießl, der die Bedeutung des Themas Fachkräftesicherung betonte. Er wies darauf hin, dass Unternehmen neue Wege gehen müssten, um auf dem Arbeitsmarkt bei der Gewinnung und Bindung von Fachkräften zu punkten.
„Der Fachkräftemangel ist keine hohle Phrase mehr, jeder Betrieb spürt ihn heute”, sagte der Landrat. Momentan gehen nach seinen Worten doppelt so viele Menschen in den Ruhestand wie neue Arbeitskräfte dazu kommen. In der Spitze würden es sogar fast dreimal so viele sein. Wie die Unternehmen damit umgehen sollten, war ein wichtiges Thema des Abends.
Impulsvortrag: Die Generationen im Überblick
Der Impulsvortrag kam von Carolin Schweizer, Referentin für Fachkräftesicherung bei der IHK Nürnberg für Mittelfranken. Sie erläuterte die Anforderungen und Herausforderungen bei der Fachkräftegewinnung und -bindung und gab Tipps, wie die Unternehmen die verschiedenen Generationen ansprechen und motivieren
können.
Dabei ging sie auch auf die Unterschiede zwischen den Generationen X, Y und Z ein, die sich in ihren Werten, Erwartungen und Bedürfnissen unterscheiden. Sie machte deutlich, dass die heutige Generation Z vor allem nach sinnvollen Aufgaben, Flexibilität und Selbstverwirklichung sucht und dass Unternehmen darauf eingehen müssen, um attraktiv zu sein.
„Eine E-Mail am Sonntag zu beantworten ist für mich kein großes Thema, aber das Kind morgens um 7 Uhr in die Kita zu bringen, wenn ich da schon am Arbeitsplatz sein soll, dagegen schon”, nannte Schweizer ein Beispiel wie junge Menschen heute denken.
Drei Workshops
Nach dem Impulsvortrag konnten die Teilnehmer an einem von drei Workshops teilnehmen, die verschiedene Aspekte des Themas vertieften. Der erste Workshop beschäftigte sich mit dem Ausbildungsmarketing und zeigte, wie die Unternehmen ihre Ausbildungsangebote neu denken und gestalten können, um die passenden Bewerber zu finden.
Der zweite Workshop ging auf die Erwartungen der Generation Z an das Berufsleben ein und gab Anregungen, wie die Unternehmen diese Generation verstehen und für sich gewinnen können. Der dritte Workshop präsentierte Beispiele für funktionierende Mitarbeiterbindung und erklärte, wie die Unternehmen die Potenziale in ihrem Unternehmen aktivieren und die Mitarbeiter langfristig an sich binden
können.
Der Wirtschaftskreis endete mit einem Get-together und einem Imbiss, bei dem die Teilnehmer die Möglichkeit hatten, sich weiter auszutauschen und zu vernetzen. Die Resonanz war durchweg positiv und viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer äußerten sich sehr positiv über die Qualität und Relevanz der Veranstaltung.
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