Widerstand gegen ICE-Werk im Landkreis wächst
Groß-Kundgebung in Raitersaich

Bei der Kundgebung hörten etwa 800 Teilnehmer den Reden der Bundestagswahl-Kandidaten, der Vertreter der Landtagsparteien, des BUND Naturschutzes und des Bauernverbandes, der Bürgermeister und stellvertretenden Landräte zu, während sich im Hintergrund die Traktoren für den Licht- und Huptest aufreihten. �
 | Foto: KD Gugel
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  • Bei der Kundgebung hörten etwa 800 Teilnehmer den Reden der Bundestagswahl-Kandidaten, der Vertreter der Landtagsparteien, des BUND Naturschutzes und des Bauernverbandes, der Bürgermeister und stellvertretenden Landräte zu, während sich im Hintergrund die Traktoren für den Licht- und Huptest aufreihten. 
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RAITERSAICH (pm/ak) - Die Proteste gegen die Pläne der Deutschen Bahn für ein ICE-Werk im ländlichen Raum nehmen deutlich zu. Im Rahmen einer vielfältigen, regionalen Protest-Kundgebung unter dem Motto „Eine Nacht mit ICE-Werk“ brachten über 800 Teilnehmer*Innen ihren Unmut über die Pläne für ein ICE-Werk Raitersaich zum Ausdruck.

Zu Beginn machten betroffene Landwirte, Waldbesitzer, Bürger­meister und Bürgerinitiativen bei einer landkreisübergreifenden Pressefahrt deutlich: „Ein ICE-Werk im ländlichen Raum ist bei uns nicht machbar“. Bei der anschließenden Kundgebung kritisierten Bundestagswahl-Kandidaten, Vertreter der Landtagsparteien, des BUND Naturschutzes und des Bauernverbandes die Bahn wegen des überdimensionierten Flächenverbrauchs für das ICE-Werk. Die einhellige Forderung an die Bahn ist, den Suchprozess für das ICE-Werk neu zu starten, das mit deutlich weniger Fläche auskommen muss. Bei einem deutlich reduzierten Flächenverbrauch müssen dann auch bahneigene Flächen und Industriebrachen herangezogen werden. „Wir begrüßen es, dass die anwesenden Politiker unsere Forderung nach einem Neustart der Suche für ein ICE-Werk unterstützen“, so die Vertreter der Bürgerinitiativen aus Raitersaich, Rohr und Heilsbronn. „Wir fordern von den Verantwortlichen der Bundesregierung und der Staatsregierung, dass sie sich bei der Bahn auch dafür einsetzen.“

Landwirte und Waldbesitzer sauer: Wir verkaufen nix!

In der Dunkelheit verdeutlichten eindrucksvoll viele Landwirte mit ihren Traktoren die Lärm- und Lichtbelastung durch ein ICE-Werk. Abschließend bewegte sich ein kilometerlanger, beleuchteter Demonstrationszug aus Traktoren durch die Felder, die dem ICE-Werk zum Opfer fallen würden. Der Ärger unter den Landwirten und Waldbesitzern ist groß: „So lassen wir nicht mit uns umgehen. Wir brauchen unsere Flächen und verkaufen nix!“

Viele Gründe gegen ICE-Werk

Vieles spricht gegen ein ICE-Werk an den Standorten Raitersaich, Müncherlbach und Heilsbronn. Die quer zur Bahnlinie geplante Bauweise führt zur Maximierung des Flächenfraßes und der Landschaftszerschneidung. Landwirtschaftliche Betriebe müssten aufgeben, Wälder würden zerstört. Die Bürgermeister der angrenzenden Gemeinden machten klar, dass die für ein ICE-Werk in dieser Größenordnung notwendige Infrastruktur wie Wasserversorgung, Entsorgung, Feuerwehr und Erschließung nicht realisierbar ist. Deshalb weisen sie die Forderung der Stadt Nürnberg, das ICE-Werk in das Umland abzuschieben, klar zurück.

Bei der Kundgebung hörten etwa 800 Teilnehmer den Reden der Bundestagswahl-Kandidaten, der Vertreter der Landtagsparteien, des BUND Naturschutzes und des Bauernverbandes, der Bürgermeister und stellvertretenden Landräte zu, während sich im Hintergrund die Traktoren für den Licht- und Huptest aufreihten. �
 | Foto: KD Gugel
Trotz Hochsaison und Getreideernte nahmen etwa 80 Traktorfahrer*Innen aus Raitersaich, Müncherlbach und Rohr sowie aus den umgebenden Orten der Landkreisen Fürth, Ansbach und Roth an der Traktor-Demo teil.  | Foto: KD Gugel
Die Teilnehmer der Pressefahrt verschafften sich in den Feldern von Raitersaich einen Eindruck von der starken Betroffenheit der Landwirte.  | Foto: Anne Straußberger
Auch das Sonnenblumenfeld des Biobauern Reinhard Ammon würde dem ICE-Werk zum Opfer fallen.  | Foto: Anne Straußberger
Autor:

Arthur Kreklau aus Fürth

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