Stauden verschönern als Blickpunkt jeden Garten
Besuch von "Gutes aus dem Fürther Land" bei Staudengärtnerei Goldmann in Wilhermsdorf
Staudengärten sind pflegeleicht und ökologisch wertvoll. Das erfuhren die Mitglieder der Regionalinitiative „Gutes aus dem Fürther Land” bei einer Besichtigung der Staudengärtnerei Goldmann in Wilhermsdorf. Der Gartenbauingenieur Rainer Goldmann und seine Frau, die Staudengärtnerin Michaela Stich-Goldmann, führten die Gäste durch den vor fünf Jahren gegründeten und knapp einen Hektar großen Betrieb. Im Sortiment haben die Goldmanns etwa 1200 Arten und Sorten. Alle Pflanzen sind mehrjährig, ausdauernd und nicht verholzend. „Sie wachsen direkt in der Gärtnerei in Töpfen heran und stehen das ganze Jahr im Freien, auch im Winter”, erklärte Rainer Goldmann. Jährlich würden bis zu 300 000 Pflanzen auf diese Weise produziert. Der Absatz erfolgt an Privatkunden, Fachgärtnereien, Landschaftsgärtner sowie Städte und Gemeinden.
„In einer immer hektischeren und technisierteren Arbeits- und Umwelt bietet der Garten den idealen Gegenpol, um die Natur, die Jahreszeiten und das Wachstum der Pflanzen hautnah zu erleben”, sagte Landrat Matthias Dießl, der auch Kreisvorsitzender der Obst- und Gartenbauvereine ist. Produkte aus dem eigenen Garten seien sehr gefragt. Rund zwei Millionen Gartenbesitzer in Bayern bewirtschaften laut dem Landrat eine Fläche von etwa 135 000 Hektar.
Das Besondere an Staudengärtnereien ist ihre enorme Pflanzenvielfalt. Die Staudengärtnerei Goldmann führt Bauerngartenstauden und Wildstauden, übermannshohe Riesengräser und zwergige Steingartenpolster, Trockenheitskünstler aus Prärie und Steppe genauso wie Unterwasserpflanzen. Genauso vielfältig und spannend sind die Verwendungsmöglichkeiten von Stauden. Sie reichen von üppigen Prachtstaudenbeeten über naturnahe Wildstaudenpflanzungen bis hin zu formalen Begleitpflanzungen für moderne Architektur. „Die Bedeutung der Stauden in der modernen Gartengestaltung ist stark gestiegen in den letzten Jahren”, berichtete Rainer Goldmann. Sehr viele Insekten, Schmetterlinge und Bienen seien auf Stauden im Garten angewiesen. Die Staudengärtnerei Goldmann hält auf ihren Flächen zwei Bienenvölker, um praxistaugliche Ergebnisse von einer betriebseigenen Versuchsfläche mit Stauden als Bienenfutterpflanzen zu gewinnen.
Auch Pflanzenschutz ist bei der richtigen Staudenauswahl unnötig, sowohl im Hausgarten als in der Gärtnerei. „Die äußerst problematische Glyphosatanwendung ist in einem gut angelegten Staudengarten von vorneherein völlig unnötig und sogar absolut kontraproduktiv“, sagte Landwirtschaftsdirektor Josef Hofbauer, Leiter der Abteilung Gartenbau am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth.
Beim Staudenkauf ist es wichtig, die Herkunft der Stauden zu kennen: kommt die Staude aus einem Gewächshaus in Holland, Italien oder vom Niederrhein oder von einem regionalen Gärtner? Sind die Pflanzen an das hiesige Klima angepasst, ertragen sie unsere Winter und unsere heißen Sommer? Die Stauden im Betrieb Goldmann stehen das ganze Jahr über im Freiland und sind daher an die hiesigen Klimaverhältnisse optimal angepasst, so dass witterungsbedingte Ausfälle extrem unwahrscheinlich sind. Seit über 20 Jahren beschäftigt sich Rainer Goldmann mit „Pflanzen für den 0-Liter-Garten“. „In Zeiten des Klimawandels sind robuste, pflegeleichte, standortangepasste Stauden aus einer modernen Gartengestaltung nicht mehr wegzudenken“, betonte Josef Hofbauer. Betriebsinhaber Rainer Goldmann wies darauf hin, dass mit Stauden trotz des Klimawandels ästhetisch schöne, pflegeleichte Gärten gestaltet werden können. Er entwickelt aus erster Hand Staudenzusammenstellungen für pflegeleichte Hausgärten genauso wie für Verkehrsbegleitgrün und öffentliche Anlagen.
Landrat Matthias Dießl und die weiteren Mitglieder der Regionalinitiative „Gutes aus dem Fürther Land“, wie das AELF Fürth, der Bayerische Bauernverband, der Bund Naturschutz, die Regional-Gärtnereien, Imker u. a., zeigten sich von dem Betrieb beeindruckt und wünschten den beiden Geschäftsführern weiterhin einen grünen Daumen und viel Erfolg.
Autor:Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth aus Fürth |
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