Demenz-Früherkennung kommt nach Roth
Anmeldungen für den 22. November sind bereits jetzt möglich
REGION (pm/vs) - Im Rahmen der 4. Bayerischen Demenzwoche hatte die Rother Seniorenbeauftragte Brigitte Reinard in Zusammenarbeit mit Ihrem Kollegen Eugen Czegley aus Allersberg und der „digiDem Bayern“ im Allersberger Gilardisaal kostenfreie Kurztests angeboten, welche die Gedächtnisleistung überprüfen und erste Anzeichen einer Demenz anzeigen können. Wer Interesse hat: Das Test-Team kommt am 22. November auch nach Roth.
Der MoCa-Test (Montreal-Cognitive-Assessement-Test) ist ein wissenschaftlich basierter, psychometrischer Kurztest, der besonders geeignet ist, um frühe Demenzstadien und leichte kognitive Einbußen zu erkennen. Mithilfe von dreißig Aufgaben werden diverse kognitive Fähigkeiten auf Herz und Nieren getestet: Räumliches Sehen, Merkfähigkeit, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit sind nur einige der Aspekte, welche in kurzen Aufgaben überprüft werden. Sätze müssen wiederholt oder Zahlenreihen rückwärts aufgeführt werden. Die Tests sind teils wirklich knifflig, allerdings ist das Ergebnis nur verdächtig, wenn mehrere Aufgaben nicht bewältigt werden können. Getestet wird nur von ausgebildeten Mitarbeitern des DigiDEM Bayern, des digitalen Demenzregisters, das an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg angesiedelt ist und vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) gefördert wird.
Die Resonanz war enorm, aus dem ganzen Landkreis kamen Menschen und ließen ihre Gedächtnisleistung überprüfen; die angebotenen Testplätze waren innerhalb kürzester Zeit vergeben. „Man sieht einfach: das Thema Demenz hat einen extrem hohen Stellenwert; nicht nur bei Betroffenen und deren Angehörigen, sondern auch beim Ottonormalverbraucher“ fasst die Rother Seniorenbeauftrage Brigitte Reinard zusammen und fügt hinzu „Man muss die Krankheit trennscharf von der normalen Altersvergesslichkeit abgrenzen, aber viele haben dennoch Bedenken, von der Krankheit betroffen zu sein.“
Kein Wunder, denn deutschlandweit sind knapp 1,8 Millionen Menschen dement, bis 2035 könnten es aufgrund der demografischen Entwicklung bereits 2,8 Millionen Menschen sein. Der MoCa-Test hilft aber bei der Abgrenzung von Altersvergesslichkeit und krankhaften kognitiven Einbußen. Bei verdächtigen Test- Ergebnissen ist auf jeden Fall ein Facharzt aufzusuchen. Denn nur der kann eine verlässliche Diagnose abgeben.
Bei so vielen Betroffenen ist es wichtig, das Thema aktiv anzusprechen und über Hilfsangebote zu informieren. So bietet das Digitale Demenzregister Bayern unter www.digidem-bayern.de neben einer Langzeitstudie zu kognitiven Beeinträchtigungen auch diverse digitale Angebote für Betroffene, Angehörige und Interessenten an, unter anderem einen Wissenstest Demenz, einen Test zur Beurteilung der Gedächtnisleistung von Angehörigen, einen Hörtest für Betroffene, aber auch viele Informationen zur Krankheit in Form eines Podcasts, diverser Webinare und wissenschaftlicher Veröffentlichungen.
Sowohl bei der Stadt Roth, als auch bei der Stadt Allersberg und im Landratsamt Roth gibt es ebenfalls viele weiterführende Informationen zum Thema Demenz.
Am 22. November holt Brigitte Reinard den MoCa-Test direkt nach Roth. Anmeldungen und weitere Auskünfte sind möglich bei Brigitte Reinard, Telefon 09171/848558.
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