MarktSpiegel-Interview mit Schlager-Legende Heino:
Nürnberg, Corona und sein Comeback

Da ist er! Superstar Heino (82) präsentiert sich topfit zum
Interview im Ramada an der Münchener Straße
in Nürnberg. | Foto: Jürgen Friedrich
  • Da ist er! Superstar Heino (82) präsentiert sich topfit zum
    Interview im Ramada an der Münchener Straße
    in Nürnberg.
  • Foto: Jürgen Friedrich
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NÜRNBERG – Es ist das Comeback einer Legende: Heino (82, über 50 Millionen verkaufte Tonträger) will‘s nach seiner Abschiedstournee 2019 und nach mehr als einem Jahr Lockdown nun doch nochmal wissen. Mit der Tour „HEINO GOES KLASSIK – EIN DEUTSCHER LIEDERABEND“ kommt er am 12.12.2021 nach Nürnberg. Höchste Zeit für ein Interview!

MarktSpiegel: Wie haben Sie die Zeit des Corona-Lockdowns erlebt?
Heino: „Ich habe das ganze letzte Jahr in Kitzbühel verbracht, da war ich sehr gut aufgehoben und bestens umsorgt. Hin und wieder konnte ich mit Hannelore sogar ins Restaurant zum Essen gehen, mit Masken natürlich. Ich habe mich eben untergeordnet. Aber es war eine schreckliche Zeit. Ich habe ja noch den Krieg mitgemacht, Bombenangriffe erlebt – und Corona war ähnlich.“

Sind Sie denn geimpft?
„Ich bin zweimal geimpft. Hannelore und ich lassen uns jetzt dann ein drittes Mal impfen, weil die Vorgaben eben so sind. Ich halte mich daran, trage Maske, wo ich Maske tragen muss.“

Haben Sie die Impfung gut vertragen?
„Ja. Viele Freunde haben mir erzählt, dass sie danach hier und da Schmerzen oder Beschwerden hatten, das war bei mir nicht so. Hat alles gut funktioniert.“

Was sagen Sie den Leuten, die sich nicht impfen lassen wollen?
„Früher bist du als Kind doch auch geimpft worden, da hat gar keiner gefragt, ob einem das passt oder nicht! Ich bin der Meinung, wenn sich einer nicht impfen lässt, dann muss er auch selbst damit fertig werden, wenn er Probleme kriegt. Ich bin ganz klar für die Impfung, ich glaube auch nicht, dass das schädlich ist.“

Sie melden sich mit einer neuen großen Tour zurück. Was ist das Besondere daran?
„Dass ich nicht den ,Enzian‘ oder ,Schwarze Barbara‘ primär singe sondern Repertoire von Schubert, Bach, Mozart, Tschaikowsky, Brahms. Mit einem kleineren Orchester wegen Corona. Der Titel ist „Ein deutscher Liederabend“. Yury Revich ist dabei, einer der besten Violinisten überhaupt, und ich habe mir wegen des kleineren Orchesters noch Star-Organist Franz Lambert dazugeholt, der ja alle Instrumente, Celli, Bratschen, Geigen, Pauken in seiner Orgel hat. Und das haben wir so schön arrangiert, dass die Leute auf nichts verzichten müssen.“

Ich habe Sie vor vielen Jahren auf der Düsseldorfer Rheinkirmes bei Ihrem Auftritt im Schützenzelt besucht, da verriet mir Ihre Frau, dass Sie in der Garderobe noch immer nervös sind. Ist das heute auch noch so?
„Ja. Mir gehen dann immer tausend Sachen durch den Kopf. Wenn jetzt was passiert! Wenn ich den Text vergesse, wenn ich mich vertue, wenn ich nicht das richtige Lied am richtigen Ort singe! Ich habe ja die ganze Programmfolge im Kopf, aber es könnte doch sein, dass ich das falsche Lied ansage... Eigentlich sind es nur solche Kleinigkeiten – aber man ist eben immer noch angespannt.“

Gibt‘s etwas, das Sie dann dagegen tun?
„Da kann man nix dagegen tun (lacht), das ist halt so.“

Sie kennen Nürnberg?
„Klar. Ich war oft hier, 1990 mit dem Moskauer Staatsensemble, eine sensationelle Veranstaltung. Oder 1977, da habe ich den Orden ,Wider die Neidhammel‘ der Nürnberger Luftflotte des Prinzen Karneval verliehen bekommen.“

Ist das Publikum hier anders als woanders?
„Nee. Überall wo ich hinkomme, auch in der Vergangenheit war das nicht anders: Ob in Nürnberg, Dortmund, München oder Düsseldorf – die Begeisterung der Menschen für die einzelnen Lieder ist überall da. Man muss halt wissen, was man macht und wie man‘s macht. Ich freu mich schon.“

Volksmusikstar Heino

Heino (*13. Dezember 1938 in Düsseldorf; eigentlich Heinz Georg Kramm) wurde als Schlagersänger und Interpret deutscher Volkslieder bekannt. Markenzeichen: Blonde Haare, schwarze Sonnenbrille und charakteristischer Bariton. 1952 absolvierte er in Düsseldorf die Lehre zum Bäcker und Konditor. Die Berufsausbildung beendete er mit der Gesellenprüfung. Als junger Mann spielte er beim SC Schwarz-Weiß 06 in Düsseldorf-Oberbilk Fußball. Er hat bis heute Kontakt zum Verein.
Der Durchbruch gelang Heino, als er 1965 bei einem Auftritt mit seiner Gruppe „Comedien Terzett“ in Quakenbrück auf einer Modenschau vom Schlagerstar Ralf Bendix entdeckt wurde, der ihn anschließend 20 Jahre produzierte. Im April 1979 heiratete Heino seine dritte Ehefrau Hannelore Auersperg, die er 1972 bei der Miss-Austria-Wahl in Kitzbühel kennengelernt hatte.

Autor:

Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg

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