Aus Migranten werden Freunde
Mittelfränkische Integrationspreise überreicht

Nach der Preisübergabe (v.l.) Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer, Irina Savchenko, Klemens Höhn (Projekt: Bildungsvermittler), Sidra Mohamad, Helmut Stoll (Projekt: we integrate), Siranus Kokobeljan, Ladda Kleblein (Projekt: Weltreise ins Wohnzimmer), Ministerialdirektorin Brigitta Brunner | Foto: Regierung von Mittelfranken
  • Nach der Preisübergabe (v.l.) Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer, Irina Savchenko, Klemens Höhn (Projekt: Bildungsvermittler), Sidra Mohamad, Helmut Stoll (Projekt: we integrate), Siranus Kokobeljan, Ladda Kleblein (Projekt: Weltreise ins Wohnzimmer), Ministerialdirektorin Brigitta Brunner
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REGION (pm/vs) - Gruppen, die sich für die Eingliederung ausländischer Menschen in unsere Gesellschaft einsetzen, haben Vorbildcharakter. Dies verdeutlichen unter anderem die mittelfränkischen Integrationspreise für herausragendes Engagement, welche dieser Tage in Nürnberg von Mittelfrankens Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer und der Ministerialdirektorin Brigitta Brunner an drei Initiativen aus Ansbach, Nürnberg und Roth übergeben worden sind.

Regierungspräsident Dr. Thomas Bauer wies darauf hin, dass Veranstaltung unter der Überschrift „Trotzdem“ stattfindet. „Trotzdem“, auch wenn die Konzentration derzeit oft auf die Bekämpfung der Corona-Seuche gerichtet ist, bleibt Integration ein wichtiges gesellschaftliches Thema.
Frau Ministerialdirektorin Brigitta Brunner betonte: „Die Corona-Pandemie macht uns in besonderer Weise bewusst, wie sehr es auf gesellschaftlichen Zusammenhalt und Menschen, die sich dafür einsetzen, ankommt.“ Sie gratulierte allen Preisträgern als besondere Vorbilder und dankte ihnen für ihr beispielgebendes Engagement.

Ehrenamtliches Engagement im Vordergrund

Die Verleihung der Mittelfränkischen Integrationspreise wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsminis- teriums des Innern, für Sport und Integration ermöglicht. Auch in diesem Jahr konnten wieder besonders gelungene, nachhaltige und erfolgversprechende Integrationsprojekte mit einem Gesamtbetrag von 5.000 Euro ausgezeichnet werden. Allen Projekten gemeinsam ist das überwiegend ehrenamtliche Engagement der Akteure, welches große Wertschätzung verdient. Mit der Verleihung des Mittelfränkischen Integrationspreises soll den Initiatoren und den Ausführenden für ihre Ideen, ihren Einsatz und ihre Freude an der Arbeit im Interesse einer gelingenden Integration von Menschen mit Migrationshintergrund auch ein aufrichtiger Dank ausgesprochen werden.
Das Auswahlgremium für den Mittelfränkischen Integrationspreis hat für dieses Jahr beschlossen, zwei 2. Preise und keinen dritten Preis zu vergeben.

Gemeinsames Essen verbindet

Den 1. Preis (mit 2.000 Euro dotiert) erwarb die Kontaktstelle „Bürger-Engagement“ im Landkreis Roth für das Projekt: „Weltreise ins Wohnzimmer“. Die Idee hinter diesem Projekt ist eigentlich sehr einfach - Menschen mit Migrationshintergrund bereiten Köstlichkeiten aus ihrem Land zu und bieten sie ihren Gästen an. Beim gemeinsamen Essen berichten sie von ihrem Geburtsland, kommen so mit den Besuchern ins Gespräch und alle kommen sich näher. Das Motto des Abends lautet „Miteinander sprechen, nicht übereinander!“. Zu diesem Projekt, welches im Jahr 2019 begonnen wurde, gibt es eine beeindruckende Buchbegleitung.

Die Deutsche Sprache verbindet

Den 2. Preis (mit 1.500 Euro dotiert) erhielt die „Stadt Ansbach – Koordinationsstelle Integration“ für das Projekt „Bildungsvermittlung“. Das im Schuljahr 2019 begonnene Projekt bietet derzeit überwiegend in Grund- und Mittelschulen geschulte Bildungsvermittler als Übersetzer an. Sie sollen mithelfen, Anliegen der Lehrkräfte möglichst gut an die Schüler und Eltern mit fehlenden Deutschkenntnissen zu vermitteln. Derzeit sind in der Stadt Ansbach 52 ehrenamtliche Bildungsvermittler am Start. Eine Übertragung des Projekts auf Ansbacher Berufsschulen ist vorgesehen.

Gemeinsame Werte verbinden

Ein weiterer 2. Preis (mit 1.500 Euro) ging an den Verein „we-integrate e. V.“ aus der Stadt Nürnberg für das gleichnamige Projekt „we-integrate“. Der Verein führt seit 2019 Workshops an Schulen durch, in denen sich die Schüler und Schülerinnen mit den negativen Folgen des Rassismus, aber auch mit dem Thema der religiösen Identität auseinandersetzen können. Sie sollen auf diesem Wege dazu angeregt werden, eine offene und akzeptierende Haltung zu entwickeln. Mit der Veranstaltungsreihe „we talk about it: exit racism“ versucht der Verein durch Vorträge und Berichte auf die Problematik rassistischer Haltungen und Strukturen aufmerksam zu machen.

Autor:

Victor Schlampp aus Schwabach

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