Fiat 500X Sport
Bonsai-SUV mit Verführungspotential
(ampnet/mue) - Der Fiat 500 gehört überall in Italien längst zum gewohnten Straßenbild, denn wie im richtigen Leben bildete sich im Laufe der vergangenen zwölf Jahre rund um den Kleinen eine ganze Familie, deren Mitglieder ihn zum Teil an Größe recht deutlich überragen.
Deren Anzahl und Varianten als Cabrio, Van und SUV übersteigt mit flankierenden Sondermodellen längst die Finger mehrerer Hände, wobei sie – wie 500L und 500X – im Design trotz ihrer vier Türen plus Heckklappe an die Verwandtschaft mit dem Kleinen erinnern, aber Gene von Tante Fiat Panda und Onkel Jeep Renegade in sich tragen. Als Flaggschiffchen dieser Fiat-Stadtautopalette soll jetzt der Fiat 500X Sport die Erfolge seiner Kollegen ergänzen – ihn bezeichnet Fiat als „City-SUV“. Stolz verweist Anne Wollek, Pressechefin bei Fiat in Deutschland darauf, dass der 500X in Italien als meistverkauftes Fahrzeug an der Spitze in seinem Segment steht und sich auch europaweit sehen lassen kann.
Der X wurde 2014 vorgestellt und im Februar 2017 sowie im August 2018 aufgefrischt; jetzt nahmen sich die Fiat-Ingenieure eine Sportversion als dritte Variante neben Urban und Cross vor und richteten dabei ihr Augenmerk besonders auf Motor, Handling und Stil. Herausgekommen ist ein Auto, das der Papierform nach durchaus auch international gute Chancen haben müsste. Da sind einmal die 150 PS (110 kW), die in den vier Zylindern des 1,3 Liter großen Motors unter der Fronthaube stecken. Sie übertragen ihre Kraft mit Hilfe eines Doppelkupplungsgetriebes auf die Vorderräder, haben allerdings mit dem Eineinhalbtonner etwas Mühe beim Beschleunigen, was auch an dem unmittelbar nach einem beherzten Tritt aufs Gaspedal auftretenden kleinen Turboloch liegen mag. Der Fahrspaß leidet dadurch aber keineswegs: Glaubt man Fiat, dann bietet der 500X Sport im Vergleich zu seinem Bruder Cross mit identischem Motor und 18-Zoll-Fahrwerk mit 19-Zoll-Rädern eine um acht Prozent höhere Querbeschleunigung, eine um 26 Prozent reduzierte Neigung zum Untersteuern in schnell durchfahrenen Kurven beziehungsweise eine um 17 Prozent verringerte Tendenz zum Übersteuern in extremen Situationen.
Ein Rennauto will der Kleine nicht sein – für solche Dinge ist bei Fiat die Tochter Abarth zuständig –, doch das straff abgestimmte Fahrwerk lässt keine Zweifel darüber aufkommen, dass der 500X Sport seinen Namen verdient. Zusammen mit der sehr präzise arbeitenden und eigens neu kalibrierten elektrischen Servolenkung lässt es Fahrerin oder Fahrer niemals über die Fahrbahnbeschaffenheit im Unklaren und machte bei Probefahrten rund um Florenz recht deutlich, dass dort einige Straßen dringend Renovierung verdienen. Trotzdem bieten die Frontsitze ausgezeichneten Halt auch in flott gefahrenen Kurven und sind so positioniert, dass sich vorne niemand in die Quere kommt. Selbst hinten bietet der kleine Viertürer erstaunlich viel Platz.
Von außen sorgt vor allem die ausschließlich dem Sport vorbehaltene Farbe „Seduzione Rot“ (Seduzione = Verführung) für Aufmerksamkeit, attraktiv sind aber auch die titangrauen Details an den Türgriffen, die seitlichen Schürzen, die in Wagenfarbe lackierten Kotflügeleinsätze und der als Diffusor ausgeformte hintere Stoßfänger. Am Heck endet der Auspuff großspurig in einem doppelten Endrohr.
Fiat 500X Sport 1.3 GSE DCT – Daten kompakt
Länge x Breite x Höhe (m): 4,27 x 1,80 x 1,60
Radstand (m): 2,57
Motor: 4-Zylinder-Benziner, 1.332 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
Leistung: 110 kW / 150 PS bei 5.500 U/min
Max. Drehmoment: 270 Nm bei 1.850 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 196 km/h
Null auf 100 km/h: 9,1 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 6,1 l
CO2-Emissionen: 140 g/100 km (Euro 6d-temp)
Effizienzklasse: D
Leergewicht / Zuladung: min. 1.395 kg / max. 1.880 kg
Kofferraumvolumen: 350–1.000 l Liter
Max. Anhängelast: 600 kg
Wendekreis: 11,5 m
Bereifung: 225/45 R18
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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