Porsche Macan mit gestrafftem Motorenprogramm
Der letzte mit klassischem Antrieb?
(aum/mue) - Kaum zu glauben, dass er schon vor acht Jahren vorgestellt wurde: Der Macan hat sich für Porsche zu einem der wichtigsten Stützpfeiler des Modellprogramms entwickelt. Jetzt ist er zum zweiten Mal geliftet worden.
Dabei wurde das Motorenprogramm gestrafft: Der grundlegend überarbeitete 2,0-Liter-Vierzylinder leistet jetzt 265 PS (195 kW); die S-Variante bekommt den 385 PS (280 kW) starken 2,9-Liter-V6 des früheren GTS, während der GTS mit der Ausbaustufe 440 PS (324 kW) PS exakt auf das Leistungsniveau des nunmehr gestrichenen Spitzenmodells Macan Turbo gelangt. Die Kennlinien der Sechszylinder sind aggressiver ausgelegt, und es soll auch beim Spitzenmodell GTS bleiben: Das Ausbaupotential dieses Motors ist ausgereizt.
Mehr Leistung hat er auch nicht nötig, denn der Macan GTS bietet herausragende Fahrleistungen: Der Sprint von Null auf 100 km/h dauert nur 4,3 Sekunden, die Spitze liegt bei stolzen 272 km/h. Das Ganze korrespondiert mit hervorragenden querdynamischen Eigenschaften, besonders wenn das neue GTS-Sportpaket (gegen Aufpreis) bestellt wurde. Dieses verfügt unter anderem über steifere Stabilisatoren und speziell abgestimmt Sportreifen sowie ein System zur aggressiveren Verteilung der Antriebsmomente. Dazu passt der sportliche, aber nicht übertrieben laute Auspuffklang.
Deutlich weniger ambitioniert, aber ebenfalls mit überdurchschnittlichen Fahrleistungen geht der Macan S (259 km/h, Null auf 100 km/h in 4,6 Sekunden) zur Sache. Im normalen Modus wirkt er nicht sonderlich temperamentvoll, erst im per Tastendruck anzusteuernden Sport-Modus geht es richtig zur Sache. Und auch die Einstiegsmotorisierung (232 km/h, 6,2 Sekunden) wirkt nur im Sport-Modus richtig lebendig. Hier fehlt es auch am Auspuffklang; es soll allerdings schon in Kürze eine aufwändig entwickelte Sportabgas-Anlage verfügbar sein, die das Klangbild des aus dem Konzernregal kommenden Zwei-Liter-Aggregats deutlich nachschärft. Alle Motorisierungen übertragen die Kraft über ein schnell schaltendes, rundum überzeugendes Sieben-Gang-Doppelkupplungs-Getriebe auf alle vier Räder.
Elektrischer Nachfolger kommt Ende 2023
Das Cockpit wirkt moderner als bisher, wobei weiterhin ein überflüssiges Anzeigeinstrument auf der Cockpit-Oberseite thront. Dort sitzt ein überaus selten genutzter Chronograph oder ein sich träge drehender Kompass. Das Lenkrad wurde vom aktuellen 911 und Panamera übernommen, einige Premium-Extras sind hingegen auch für Geld und gute Worte nicht zu bekommen – etwa ein Head-Up-Display, eine Sitzlüftung oder ein rahmenloser Innenspiegel.
Die gelungene, vom heutigen Lamborghini-Chefdesigner Mitja Borkert gezeichnete Außenhaut wurde nur geringfügig geändert. Das Bugteil wirkt jetzt breiter, was die Aerodynamiker vor Herausforderungen stellte. Immerhin: Der Luftwiderstandsbeiwert von 0,35 ist unverändert geblieben. Raumangebot und Komfort genügen nach wie vor auch gehobenen Ansprüchen.
Porsche glaubt an eine elektrische Zukunft; das rein batteriegetriebene Nachfolgemodell soll Ende 2023 auf den Markt kommen. Für den jetzt optimierten Verbrenner erwarten Insider eine Bauzeit bis 2024, ein weiteres Facelift soll es nicht mehr geben.
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Porsche Macan GTS – Daten kompakt
Länge x Breite x Höhe (m): 4,73 x 1,93 x 1,60
Radstand (m): 2,81
Antrieb: V6-Benziner, 2.894 ccm, Allradantrieb, 7-Gang-Dopp
Gesamtleistung/Leistung: 324 kW / 440 PS bei 5.700-6.600 U/min.
Max. Drehmoment: 550 Nm bei 1.900-5.600 U/min.
Höchstgeschwindigkeit: 272 km/h
Null auf 100 km/h: 4,3 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: 11,3 Liter
Effizienzklasse: E
CO2-Emissionen: 255 g/km
Leergewicht (DIN)/ Zuladung: min. 1.960 kg / max. 620 kg
Kofferraumvolumen: 458–1.503 Liter
Max. Anhängelast: 2.400 kg
Autor:Uwe Müller aus Nürnberg |
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