Brennstoffzelle zum Schnäppchenpreis
Toyota Mirai technisch und optisch aufgefrischt
(ampnet/mue) - „Entscheidend ist, was hinten rauskommt“, soll einmal ein deutscher Bundeskanzler gesagt haben. Treffender könnte man es auch beim Toyota Mirai nicht formulieren. Es ist reinstes Wasser, was dem Mirai aus seinem Auspuff entweicht. Keine schädlichen Stickoxide, weder Ruß noch andere Schadstoffe. Wenn überhaupt ist das nasse Element in Form von Wasserdampf das einzige Abfallprodukt des Japaners.
Die Neuauflage der viertürigen Mittelklasselimousine startet Anfang April und macht vieles besser als sein Vorgänger. Das beginnt schon beim Design, welches mit seinen coupéhaften Linien wesentlich harmonischer ausfällt als noch beim stark polarisierenden alten Modell. Verlockend ist allerdings viel mehr der Preis: Mit 63.900 Euro wird der Mirai 20 Prozent günstiger als bisher. Hinzu kommt eine Förderprämie von 7.500 Euro, die die alternative Brennstoffzellen-Technik nun endlich bezahlbar macht.
Der Mirai steht auf einer neuen Plattform und ist daher mit knapp fünf Metern in den Abmessungen gewachsen. Auch die Technik hat sich weiterentwickelt: Die Brennstoffzellen-Stacks mit ihren 330 Zellen sind kompakter, dennoch verfügen sie über eine höhere Energiedichte. Zudem rückten die Stacks, die bisher unter den Vordersitzen eingebaut waren, in den Motorraum. Das senkt nochmals das Geräuschniveau beim Fahren. Unter der Haube befindet sich auch der Elektromotor, der mit 182 PS (134 kW) über mehr Leistung verfügt. Beim alten Mirai waren es 28 PS weniger, trotzdem arbeitet der Antrieb wirkungsvoller und sparsamer. Größere Tanks sowie der effizientere Antrieb erhöhen außerdem die Reichweite. Waren es beim alten Mirai noch gute 500 Kilometer sollen es beim Neuen jetzt stolze 650 Kilometer sein. Da können konventionelle Elektroautos weiterhin nicht mithalten. Unbeeindruckt zieht der Brennstoffzellen-Toyota an ihnen vorbei und lässt sie einfach rechts liegen. Großartig umstellen braucht man sich beim Mirai nicht, das Fahren (im noch leicht getarnten Vorserienfahrzeug) erweist sich als äußerst unkompliziert: Einfach den Starterknopf drücken, dann den kleinen Joystick auf D stellen und schon geht‘s los.
Sprintstarker Fahrkomfort
Der Elektromotor entfaltet sein maximales Drehmoment sofort und schickt 300 Newtonmeter an die Hinterräder. Dementsprechend flott geht es voran. Ampelsprints würde der Toyota, wenn nötig, locker gewinnen, und wer das Fahrpedal ganz bis zum Bodenblech herunterdrückt, schafft den Sprint auf Tempo 100 innerhalb von 9,2 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird hingegen bei 175 km/h abgeregelt.
Insgesamt bietet der Japaner seinen Passagieren einen angenehmen Fahrkomfort und ist hörbar leiser als sein zischender Vorgänger. Hinzugewonnen hat er beim Fahrspaß, da die Gewichtsverteilung mit 50:50 ausgewogen ist. Auch das Ansprechverhalten bei Kälte hat Toyota verbessert: Die Zelle startet jetzt bei Temperauren von bis zu minus 30 Grad, so lautet das Versprechen.
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Toyota Mirai – Daten kompakt
Länge x Breite x Höhe (m): 4,98 x 1,89 x 1,48
Radstand (m): 2,92
Motor: Brennstoffzellen-Stack, Polymer-Elektrolyt, 330 Zellen
Leistung: 134 kW / 182 PS
Drehmoment E-Motor: 300 Nm
Batterie: Hochvolt-Lithiumionenbatterie, 4 Ah
WLTP-Reichweite: 650 km
Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h
Null auf 100 km/h: 9,2 Sek.
WLTP-Durchschnittsverbrauch: ca. 0,85 kg
Tankinhalt: 5,6 kg
Effizienzklasse: A+
CO2-Emissionen: 0 g/km (Euro 6)
Leergewicht / Zuladung: min. 1.900 kg / max. 515 kg
Kofferraumvolumen: k.A.
Max. Anhängelast: k.A.
Wendekreis: 12,6 m
Bereifung: 235/55 R 19
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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