50.000 Fans feierten ein Leichathletik-Fest
NÜRNBERG (tom) – Genau an dem Wochenende, an dem Deutschlands Leichtathletik-Elite in Nürnberg um nationale Titel rang, wurde die Diskussion um den Umbau des Grundig-Stadions neu befeuert. Die Pläne, das Stadion in einen „Hexenkessel“ zu verwandeln, in dem ausschließlich Fußball gespielt wird, scheinen immer konkreter zu werden. Möglicherweise waren die 115. Titelkämpfe also das letzte Leichtathletik-Großereignis, das an dieser Stelle ausgetragen wurde.
„Schade wär‘s schon“ muss man rückblickend sagen. Denn die Deutschen Meisterschaften der Leichtathleten erwiesen sich als rundum gelungene Veranstaltungen. Das begann schon bei der Zuschauerresonanz. Knapp 50.000 Besucher wurden an den zwei Tagen im Grundig Stadion und bei dem „Vorspiel“ auf dem Hauptmarkt, wo am Freitagabend die Meister im Weitsprung ermittelt wurden, gezählt. 50.000 Zuschauer, die belegen, dass Leichathletik hier bei uns in der Region ein Publikum hat.
Da auch das Wetter – von einigen Windböen einmal abgesehen – passte, wurden die Leichtathletik-Fans Zeuge von hochklassigem Sport. Vor allem am Sonntag jagte ein Höhepunkt den anderen, sorgten die Sportler, für die Nürnberg die letzte Chance war, um sich für die bevorstehenden Weltmeisterschaften zu qualifizieren, für absolute Top-Leistungen. Allem voran die drei amtierenden Weltmeister: der Stabhochspringer Raphael Holzdeppe, der in Nürnberg mit 5,94 Metern eine neue persönliche Bestleistung erzielte, der Kugelstoßer David Storl mit einer Weltklasse-Leistung von 21,47 Metern und nicht zuletzt Christine Obergföll. Sie musste sich in einer starken Speerwurf-Konkurrenz zwar Katharina Molitor geschlagen geben, stellte aber dennoch eine gute WM-Form unter Beweis.
Doch nicht nur die großen Namen – darunter auch Sprint-Ass Julian Reuss, der sich in Nürnberg gleich dreimal in die Siegerlisten eintragen konnte, und Hammerwerferin Betty Heidler – erfüllten im Grundig Stadion die in sie gesetzten Erwartungen. Auch um den Nachwuchs muss man sich im deutschen Lager keine Sorgen machen. Ob man den allerdings dann noch bei uns in der Region live erleben kann, das ist mehr als fraglich. Denn ohne die Laufbahn wäre das Nürnberger Stadion vielleicht eine stimmungsvollere Fußball-Arena, andere Sportarten blieben dann aber außen vor. Wie gesagt: „Schade wär‘s schon“.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
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