Auf den Spuren von Batmans kleinen Geschwistern
Bei der Europäischen Fledermausnacht bietet der LBV bayernweit viele Möglichkeiten, die Tiere der Nacht genauer zu beobachten
REGION (pm/nf) - Sie sind die wahren Herrscher der Nacht. Sie sehen mit ihren Ohren, fliegen mit ihren Händen und rasen mit bis zu 880 Herzschlägen pro Minute durch die Dunkelheit. Handflügler, so ihre Übersetzung aus dem Lateinischen, besser bekannt als Fledermäuse. Die 19. „International Batnight“ am 29. und 30. August 2015 lädt dazu ein, die Welt der Fledermäuse hautnah mitzuerleben und bietet die Gelegenheit, mehr über die atemberaubenden, aber leider bedrohten Flugakrobaten zu erfahren. In Bayern bietet der Landesbund für Vogelschutz (LBV) auf 32 unterschiedlichen Veranstaltungen die Möglichkeit, in die Welt der Fledermäuse einzutauchen.
Wer Fledermäuse in der Dämmerung entdecken will, muss sehr aufmerksam sein, um die schwarzen Silhouetten der wendigen Flugkünstler gegen den dunkler werdenden Nachthimmel zu erkennen. „Einfacher geht es auf geführten Fledermauswanderungen, bei denen Interessierte die Tiere mit Hilfe von Ultraschall-Detektoren aufspüren können“, so LBV-Biologin Anne Schneider. Dabei macht der Bat-Detektor die ultrahochfrequenten Rufe der Tiere hörbar.
Im Rahmen der 19. Internationalen Fledermausnacht werden in mittlerweile über dreißig Ländern Veranstaltungen zu Fledermäusen angeboten. Bayernweit ermöglicht der LBV bis in den September hinein spannende Einblicke in das Leben der Fledermäuse. Dabei können große und kleine Naturfreunde die Welt der fliegenden Kobolde für sich entdecken und diese mit ein bisschen Glück sogar bei ihrer Jagd nach Insekten beobachten. Neben Vorträgen sorgen Fledermausspiele und Bastel- und Schminkaktionen dafür, dass die Veranstaltungen zu einem Erlebnis für die ganze Familie werden.
In Bayern gibt es insgesamt 23 Fledermausarten, von denen alle als gefährdet gelten. Im LBV-Fledermaushaus in Hohenburg (Oberpfalz) leben sogar die deutschlandweit letzten Großen Hufeisennasen. Durch den Einsatz von Pestiziden herrscht vielerorts akuter Insekten- und somit Nahrungsmangel. Zum Schutz der Tiere kann aber nahezu jeder beitragen. „Schon ein paar Blumen auf dem Balkon oder die Gestaltung von insektenreichen Gärten, z.B. mit heimischen Sträuchern statt einer Thuja-Hecke, hilft unseren heimischen Fledermäusen“, so Schneider. Bei der diesjährigen Stunde der Gartenvögel Plus wurden die Teilnehmer aufgefordert, neben den Vögeln auch weitere Gartentiere wie Fledermäuse zu melden. Dabei konnte der Naturbeobachter aus verschiedenen Kategorien auswählen, wie oft Fledermäuse tatsächlich im Garten wahrgenommen werden. Das Ergebnis war sehr erfreulich, denn in 72% aller teilnehmenden Gärten wurden Vorkommen von Fledermäusen gemeldet.
Alle bayernweiten Fledermausveranstaltungen finden Sie unter www.lbv.de/termine
Haben Sie Fragen zu Fledermäusen oder eine zu Besuch? Dann melden Sie sich: LBV-Fledermaushilfstelefon 0911 – 45 47 37, Nürnberg.
Autor:Redaktion MarktSpiegel aus Nürnberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.