Brauchtumspflege beim Narren-Club Nürnberg e.V.

Die Perchten laufen im Januar auch in Franken. | Foto: NCN
  • Die Perchten laufen im Januar auch in Franken.
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NÜRNBERG (pm/nf) . Der Narren-Club Nürnberg e.V. (NCN) lässt ein altes Brauchtum wieder aufleben und lädt ein zum ersten Perchtenlauf in Nürnberg. Diese Jahrhundert alte Tradition wird bisher nur in Österreich und im bayerischen Alpengebiet gepflegt.

Jetzt kommen der Brauch nach Franken: Im Schein von Fackeln laufen die Perchten am Freitag, 3. Januar 2014, ab 17.00 Uhr auf dem Gelände von Gartenbau Willi und Thomas Drechsler, Almoshofer Hauptstrasse 52, 90427 Nürnberg, über Wiese und Fluren. Zum Abschluss tanzen sie ihren historischen Perchtentanz und wünschen dem Bauern und seiner Familie Glück für das Jahr und Fruchtbarkeit für die Äcker.
Wie ist der Verein entstanden und was sind eigentlich Perchten?
Narren-Club Nürnberg e.V.: ,,Unser NCN wurde 1957 aus einem Trachtenverein, den Wallberglern, gegründet. Die ursprünglichen Wurzeln zum Trachtenverein der Wallbergler veranlassten uns, sich der Pflege alten Fastnachtsbrauches anzunehmen und eine Perchtengruppe aufzustellen. Anfangs waren dies Schönperchten, gekleidet in Tracht, der Kopfputz geschmückt mit Vögeln. Musikalisch begleitet wurden sie bei ihren Tänzen auf dem Hackbrett. Seit über 50 Jahren besteht unsere Perchtengruppe aus Hexen und Schiachperchten, deren Kostüme wie aus Überlieferungen aus dem 15. und 16. Jahrhundert bekannt, wie folgt sind: Zum Einen sind sie in Schaffelle gehüllt und tragen tierisch-teuflische Masken, zum Teil mit Gehörnen von Ziegen-, Gams- oder Steinböcken; zum Anderen tragen sie Leinenhosen und ein leuchtend rotes Leinenhemd und Masken von teils vogelähnlichem Gepräge. Bei dieser Art der Schiachperchten sind besonders die über Kopf und Schulter hängenden Bänder bemerkenswert. Traditionell tragen einige um die Hüften einen Gurt mit großen Kuhglocken, alle sind mit einer Peitsche ausgerüstet. Unsere Hexen tragen bäuerliche Kostüme und Holzmasken."
,,Ursprünglich dürften die Perchten in den Tagen und Nächten vor dem 6. Januar gelaufen sein. Im bayerisch-österreichischen Alpenraum wird er Jahrhunderte hindurch in den Rauhnächten, d.h. zwischen Weihnachten und dem 6. Januar durchgeführt. Die Schiachperchten zogen mit ihrem Gefolge nachts mit großem Lärm über Felder, Fluren und zu den Gehöften. Sie waren gerne gesehen, denn je mehr Perchten liefen, um so fruchtbarer wurde nach den Vorstellungen der Menschen das Jahr. Die Schiachperchten sollten mit ihrem schrecklichen Aussehen und ihrem durch Kuhglocken und Peitschenknall hervorgerufenen Lärm alle bösen Dämonen von Feldern und Flur vertreiben, damit sich die Wachstumskräfte der Natur ungehindert entfalten können."

Autor:

Nicole Fuchsbauer aus Nürnberg

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