Ausstellung vom 9. November bis 20. Dezember 2019 im Staatsarchiv Nürnberg
Der Reichswald: alte Baupläne von Dörfern, Mühlen und Herrensitzen wurden digitalisiert
„Der Reichswald – Holz für Nürnberg und seine Dörfer“
NÜRNBERG (pm/nf) - Holz ist ein wichtiger, nachhaltiger Rohstoff. Das wusste man schon im Mittelalter, als sich die Reichsstadt Nürnberg im 14. und 15. Jahrhundert die Rechte an den großen Wäldern um die Stadt sicherte. Für die Verwaltung waren zwei „Waldämter“ zuständig, die den Holzverbrauch der Untertanen scharf kontrollierten.
Nicht nur der Bezug an Brennholz wurde geregelt, auch Bauholz musste beantragt werden. Um Holz zu sparen, drängten die Waldämter immer stärker zum massiven Steinbau. Rund 5.300 größtenteils farbige Baupläne von Bauernhäusern, Ställen und Scheunen, Zäunen, Mühlen und Brennöfen vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts stellen einen in ganz Deutschland einzigartigen Schatz dar. Die Pläne dokumentieren das Aussehen und den Wandel der Dörfer, Herrensitze, Mühlen usw. in der sogenannten „Alten Landschaft“. Was sich an spannenden Geschichten hinter den Akten einer reichsstädtischen Behörde verbirgt, zeigen Beispiele von Schwarzbauten, unerlaubtem Holzeinschlag oder den Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges.
Der schriftliche Nachlass der Waldämter Lorenzi und Sebaldi im Staatsarchiv Nürnberg umfasst 83 Regalmeter. Nach mehrjähriger Arbeit sind diese Akten nun erschlossen und alle Pläne digitalisiert worden. Aus diesem Anlass werden in einer gemeinsamen Ausstellung des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim und des Staatsarchivs Nürnberg die schönsten Originale präsentiert. Neben Akten und Plänen sind Hausmodelle und typische Werkzeuge zur Holzbearbeitung aus den Beständen des Fränkischen Freilandmuseums zu sehen.
Der illustrierte Katalog „Der Reichswald – Holz für Nürnberg und seine Dörfer“ des Fränkischen Freilandmuseums Bad Windsheim (2013) im Umfang von 217 Seiten ist zum Preis von 13 Euro erhältlich.
Geöffnet: Mittwoch bis Samstag, 13 bis 18 Uhr, 9. November bis 20. Dezember 2019.
Eintritt frei. Staatsarchiv Nürnberg, Archivstraße 17, 90408 Nürnberg.
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